Reiseerkrankungen gegen die es keine Impfung gibt

Vorsorge gegen Malaria und Dengue Fieber

 

Malaria und Dengue Fieber gehören zu den ernstzunehmenden Reiseerkrankungen mit starken Symptomen und schweren Verläufen. Im Moment besteht noch keine Möglichkeit einer Impfprophylaxe, wodurch das Ansteckungsrisiko in den betroffenen Regionen sehr deutlich steigt. Eine Vorsorge gegen die Ansteckung ist maßgeblich. Du solltest Dich vor deiner Reise, darüber informieren ob Du in ein Risikogebiet reist und welche Versorgemaßnahmen du ergreifen solltest. 

 

Malaria und Dengue Fieber

Inhalt



1. Vorsorge gegen Malaria

Was ist Malaria eigentlich

  • Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch den Parasit Plasmodium hervorgerufen wird. In den Tropen und Suptropen wird die Erkrankung durch die weibliche Stechmücke der Gattung Anopheles übertragen.
  • Mit weltweit fast 200 Millionen Erkrankungen pro Jahr ist die Malaria die häufigste Infektionskrankheit der Welt. Es sterben jährlich mehrere Millionen Menschen an den Folgen einer Infektion.

 

Symptome der Malaria

  • Je nach Art der der Malariaparasiten gibt es verschiedene Krankheitsbilder: die Malaria tropica, Malaria tertiana und die Malaria quartana.
  • die allgemeinen Symptome einer Erkrankung sind hohes Fieber, Schüttelfrost, Beschwerden des Magen-Darm-Traktes und Krämpfe. Besonders bei Kindern kann die Erkrankung schnell zu Koma und Tod führen.

 

Behandlung der Malaria

  • es gibt bis heute keine wirksame Impfung gegen Malaria. Es gibt erste Erfolge für einen Impfstoff gegen Malaria, aber diesen zu entwickeln ist sehr schwierig. Da der Erreger ein Parasit und kein Virus oder Bakterium ist, müssen neue Impfstoffkonzepte entwickelt werden. Es wird seit 2019 ein Impfstoff in Teilen Afrikas getestet, aber dieser verhinderte nur ein Drittel der Erkrankungen. Es ist auch besonders schwierig, da es mehrere Erregerarten des Plasmodiums gibt.
  • Die Behandlung einer Malaria muss schnell erfolgen und im besten Fall in einem auf Tropenmedizin spezialisierten Krankenhaus. Die Behandlung erfolgt dann mit speziellen, starkwirksamen Arzneimitteln, die auch ein breites Nebenwirkungsspektrum haben

 

Vorsorge gegen Malaria

Der wirksamste Schutz gegen Malaria ist das Risiko auf eine Ansteckung zu minimieren. Das bedeutet man sollte nicht in direkte Endemiegebiete reisen, man sollte sich vor Mückenstichen schützen und gegebenenfalls eine Malaria Prophylaxe bei sich führen oder einnehmen.

Es gibt heute auch Malaria Schnelltest, die innerhalb weniger Minuten eine Aussage über einen mögliche Malariainfektion geben können. Aus eigener Erfahrung haben Hotels und Apotheken in Städten in Malariagebieten diese vorrätig und man bekommt schnell Hilfe.

 

Medikamentöse Malaria Prophylaxe

  • Es gibt heute Chemotherapeutika in Form von Tabletten, welche man vorbeugend während einer Reise einnehmen kann oder aber als Stand By Therapie mitführen kann. So senkt man das Risiko an einer schweren Malaria zu erkranken.
  • Unabhängig davon, sollte man beim Auftreten von Fieber oder anderen Symptomen nach einem Aufenthalt in einem Malariagebiet immer an eine mögliche Ansteckung denken und diese beim Arzt abklären lassen. Dort kann man mittels Bluttests eine Ansteckung bestätigen oder ausschließen. Eine unbehandelte Malaria kann tödlich sein.
  • Prophylaktische Einnahme während der Reise
  • Bei Reisen in Gebiete mit hohem Risiko
  • Medikamentöse Einnahme von Malaria Medikamenten (hochpotente Antibiotika oder Chemotherapeutika)
  • die Medikamente müssen vor der Reise vom Hausarzt oder einem Tropenmediziner verschrieben werden, sie sind nicht frei verkäuflich

Stand By Therapie

  • Bei Reisen in Gebiete mit niedrigem Risiko oder Reisen in abgelegene Regionen ohne medizinische Versorgung
  • Mitführen des Medikamentes gegen Malaria und Einnahme im Falle einer Ansteckung / Symptomen
  • Einnahme bei Fieber über 38°C nach Aufenthalt von mindestens 7 Tagen (Inkubationszeit) und keiner Besserung nach 48h
  • Diese reicht nicht allein aus, es muss immer ein Arzt aufgesucht werden
  • die Medikamente müssen vor der Reise vom Hausarzt oder einem Tropenmediziner verschrieben werden, sie sind nicht frei verkäuflich
  • Ein Beispiel: Das bekannteste Medikament: Malorone (Atovaquon/Proguanil)
  • Nebenwirkungen: Kopfschmerz, Schwindel, Verdauungsstörungen, Übelkeit
  • Einnahme 1 Tablette am Morgen / Tag, Beginn zwei Tage vor der Reise und bis zu 7 Tage nach dem Aufenthalt
  • Kosten: 32 Euro / Packung, 12 Stück, rezeptpflichtig

Malaria Prophylaxe durch Insektenschutz

  • Die wirksamste Vorsorge gegen Malaria, die durch Stechmücken übertragen werden, ist, dass man sich nicht stechen lässt.
  • Dazu zählen vor allem folgende Maßnahmen:
  • Tragen heller, langer, hautbedeckender Kleidung
  • Kleidung am Besten mit insektenabweisenden Mitteln imprägnieren
  • Aufenthalt in moskitosicheren Räumen, besonders Nachts (Klimaanlage, Fliegengitter, Moskitonetz)
  • Behandlung von Haut und Kleidung mit moskitoabweisenden Mitteln (z.B. Icaridin oder DEET)
  • Zusätzliche Verwendung von Insektiziden in Sprays, Verdampfern oder Räucherspiralen
  • Schlaf- und Ruheplatz abseits von stehenden Gewässern, Wassergräben oder Wassertonnen wählen
  • Während der Regenzeit Reisen in Malaria Hochrisikogebiete vermeiden


2. Vorsorge gegen das Dengue Fieber

Was ist Dengue Fieber eigentlich

Das Dengue Fieber ist eine Viruserkrankung, welche durch Stechmücken auf den Menschen übertragen wird und mit hohen Fieberverläufen einhergeht.

 

Die Stechmücken, die diese Viren in sich tragen sind vor allem in den Tropen und Suptropen heimisch. Allerdings kommen sie auch in vielen anderen Regionen vor und durch die Klimaerwärmung finden sich diese Stechmücken auch immer bessere Bedingungen sich in neuen Regionen heimisch zu fühlen. Jährlich erkranken etwa 50 Millionen Menschen an Dengue Fieber. Die Zahl der Erkrankungen nimmt allerdings stetig zu.

Symptome des Dengue Fieber

 

  • Nach einer Infektion kommt es nach 3 bis 14 Tagen zu den ersten Symptomen. Es gibt dabei milde Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Verlaufsformen. Es gibt verschiedene Dengue Viren, daher schützt eine bereits durchgemachte Erkrankung nicht vor einer Neuinfektion.
  • Klassisch zeigt sich das Dengue Fieber mit grippeähnlichen Beschwerden, hohem Fieber, schweren Erschöpfungszuständen und Bindehautentzündung. Auch Gelenk- und Muskelschmerzen können auftreten. In der Regel halten die Symptome für 2-4 Tage an und der Körper erholt sich dann langsam innerhalb mehrerer Wochen von der Infektion.
  • Die schwersten Komplikationen, das hämorrhagische Dengue Fieber und das Dengue Schocksyndrom treten vor allem bei Kindern unter 15 Jahren auf, die die Erkrankung bereits einmal durchgemacht haben. Tödliche Verlaufsformen sind somit auch möglich und treten oft schon 2-6 Tage nach der Inkubationszeit auf. 

 

Behandlung des Dengue Fieber

  • Das Dengue Fieber lässt sich nur symptomatisch behandeln. Eine gezielte Therapie gibt es nicht.

Vorsorge gegen das Dengue Fieber

  • Seit 2018 gibt es einen ersten Impfstoff gegen das Dengue Fieber. Dengvaxia ist ein Lebendimpfstoff, der gegen alle 4 Dengue Virus Typen gerichtet ist. Die Zulassung in der EU ist jedoch beschränkt auf Personen von 9-45 Jahren, die in einem Endemiegebiet leben und zuvor eine laborbestätigte Dengue Infektion durchgemacht haben. Der Impfstoff hat im Moment noch keine Zulassung zur Anwendung bei Reisenden. Die Impfung erfolgt in 3 Dosen nach dem Schema 0 – 6 – 12 Monaten. Die Wirksamkeit liegt laut Studien etwa bei 66%. (Infos vom RKI)
  • Der effektivste Schutz besteht heute immer noch in der Vermeidung von Mückenstichen. Diese sind die gleichen, wie bei der Malaria bereits aufgezählt.
  • Dazu zählen vor allem folgende Maßnahmen:
    • Tragen heller, langer, hautbedeckender Kleidung
    • Kleidung mit insektenabweisenden Mitteln imprägnieren
    • Aufenthalt in moskitosicheren Räumen, besonders Nachts (Klimaanlage, Fliegengitter, Moskitonetz)
    • Behandlung von Haut und Kleidung mit moskitoabweisenden Mitteln (z.B. Icaridin oder DEET)
    • Zusätzliche Verwendung von Insektiziden in Sprays, Verdampfern oder Räucherspiralen
    • Schlaf- und Ruheplatz abseits von stehenden Gewässern, Wassergräben oder Wassertonnen wählen

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