Auf Weltreise gehen bedeutet auch, mit vielen Dingen in Berührung zu kommen, an die man nicht sofort denkt und die man vielleicht auch lieber nicht kennenlernen will. Eine solche Sache sind
Krankheitserreger, insbesondere Viren. Deshalb gehört zu den Reisevorbereitungen auch das Thema Reiseimpfungen. Das sowohl von der zeitlichen als auch von der finanziellen Seite her etwas Planung
braucht.
Jeder von uns wurde schon einmal mit dem Themen Impfung konfrontiert. Es gibt viele Impfungen und einige haben dazu geführt, dass Krankheiten, gegen die es keine Heilung gibt, heute als
ausgerottet oder fast ausgerottet gelten. Was steckt aber eigentlich hinter den Impfungen und den Erregern, gegen die sie uns schützen sollen, dass weiß man oft nur bruchstückhaft. Wir wollen
hier einen Überblick über die Impfungen geben, die für Reisende relevant sind. Gegen welche Erreger können wir uns eigentlich impfen lassen, welche Krankheiten diese auslösen und was das für den
Erkrankten dann bedeuten kann.
Viel Spaß beim lesen.
Impfungen gehören auch heute noch, zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die es für die Ansteckung mit gefährlichen Krankheitserregern gibt. Moderne Impfstoffe sind heute gut
verträglich, haben kaum unerwünschte Nebenwirkungen und können im Falle des Kontaktes mit einer schweren oder gar tödlichen Infektionskrankheit das Leben retten.
Daher ist der kleine Stich mit der Nadel vielleicht ein wenig schmerzhaft aber ein sehr einfacher Weg sich gegen schlimmere Erkrankungen zu schützen. Wir leben in Europa mit dem Privileg, diese
Impfungen sehr einfach und kostengünstig zu erhalten, daher würden wir diese immer empfehlen, wenn es beim gewählten Reiseland sinnvoll ist. Werden hohe Impfraten erreicht, ist es sogar möglich
einzelne Krankheiten komplett auszurotten oder regional zumindest zu eliminieren. Im Falle der Polio wurde das zum Beispiel in Europa über die Impfung erreicht.
Wir möchten Dir hier einen Überblick über die wichtigsten Impfungen geben, die uns als Menschen und Reisenden zur Verfügung stehen. Dabei ist aber zu betonen, dass das hier eine Infosammlung und
persönliche Empfehlung ist und die eigene Recherche auf fundierten Seiten nicht gänzlich ersetzen kann.
An erster Stelle steht sich zu informieren. Folgende Fragen solltest Du Dir vor deiner Reise genauer anschauen.
Gibt es Impfungen die ich bei der Einreise in mein Zielland nachweisen muss? (z. B. Gelbfieber in vielen Ländern von Südamerika)
Welche Reiseimpfungen werden für die Regionen empfohlen in die reisen möchte (z. B. Hepatitis A für Mexiko und Australien u.a., Japanische Enzephalitis in Südostasien)
Wie oft und in welchen Abständen muss geimpft werden?
Kann die Impfung mein Hausarzt machen oder muss ich zum Tropenmediziner? (z.B. die Gelbfieberimpfung darf nur von Tropenmedizinern durchgeführt werden)
Welche Nebenwirkungen muss ich ggfs. beachten?
Wer Fragen rund um das Thema impfen hat und sich genau informieren will, welche Impfung man für ein bestimmtes Reiseziel braucht, der liest sich am besten ein oder lässt sich alternativ von
seinem Hausarzt beraten. Gute Informationen bekommt man auf folgenden Websites:
Vorgeschriebene Impfungen müssen auch immer in einer internationalen Impfbescheinigung, dem sogenannten „gelben Impfpass“ eingetragen werden.
2. Wann
sollte man sich impfen lassen
Grundsätzlich gibt es Standardimpfungen, welche für uns alle vom RKI (Robert Koch Institut) empfohlen werden, dazu zählt zum Beispiel die Impfung gegen Mumps, Masern, Röteln oder Tetanus. Diese
Impfungen haben wir wohl fast alle schon im Kleinkindalter erhalten und sie haben gewisse Intervalle, nach denen sie wieder aufgefrischt werden sollten. Man impft also regelmäßig, zum Beispiel
alle 10 Jahre.
Daneben gibt es Reiseimpfungen. Das sind Impfungen gegen Erreger, die für uns in Deutschland nicht zwingend notwendig sind, weil es die Krankheiten hier einfach nicht oder nur sehr selten gibt.
An einem bestimmten Reiseziel kann das aber ganz anders aussehen und dann gibt es entsprechende Empfehlungen zu Reiseimpfungen.
Dabei sollte die Impfung immer relativ kurz vor Reiseantritt stattfinden, dabei aber die Wirkzeit bis zum vollständigen Impfschutz berücksichtigen. Wichtig ist hier zu wissen welche Impfung man
braucht und wie diese verimpft wird. So gibt es Impfstoffe, die mehrfach in einem bestimmten Zeitintervall verimpft werden müssen, um einen Vollschutz zu gewährleisten und Impfungen wo nur eine
Einzeldosis nötig ist.
Die Tollwut Impfung zum Beispiel umfasst 4 Impfdosen im Abstand von Tag 1, Tag 7, Tag 21 bis 28 und einer 4ten nach einem Jahr.
Einplanen sollte man auch, dass Impfstoffe bei der Apotheke meist bestellt werden müssen und je nach Impfstoff kann es unterschiedliche Lieferzeiten geben.
3. Was
kosten Reiseimpfungen
Impfungen sind recht teuer. Die Impfung gegen Japanische Enzephalitis kostet zum Beispiel um die 180 Euro. Die Kosten für Impfungen können die Reisekasse ordentlich belasten. Im Falle einer
Erkrankung, und den damit einhergehenden Behandlungskosten sind sie aber natürlich vergleichsweise preiswert.
Gut, dass die meisten Krankenkassen heute einen Teil oder sogar die gesamten Kosten für Reiseimpfungen übernehmen. Unserer Erfahrung nach, vor allem dann, wenn es sich um eine Langzeitreise ohne
feste Route geht. Bei uns war es so, dass zum Beispiel für Afrika die Typhus Impfung laut Krankenkasse nicht übernommen worden wäre, wenn wir 2 Wochen in einer 5 Sterne Lodge stationär gewesen
wären. Aber da wir durch das Land gereist sind, wurde sie komplett bezahlt.
In Asien ebenso, die Angabe ohne Route für mehrere Monate unterwegs zu sein, reichte völlig aus um alle Kosten erstattet zu bekommen. Und das trotz dessen, dass die Reise am Ende wegen Corona
nicht stattfinden konnte.
Du solltest Dich einfach bei deiner Krankenkasse informieren was die sie dazu schreiben oder es einfach probieren und einen Antrag schicken.
Wenn deine Krankenkasse keine Kosten erstattet und nicht mit sich reden lässt, wäre die Frage, ob Du vor den Impfungen noch einmal einen Kassenwechsel in Betracht ziehst. Der muss allerdings vor
der eigentlichen Impfung stattfinden.
Die meisten Krankenkassen führen detailliert auf ihren Webseiten auf welche Kosten von ihnen übernommen werden. Auf Vergleichsportalen wie Check24 kannst Du den Krankenkassen Vergleich auch auf
Reiseimpfungen filtern. Achte allerdings darauf, dass Du nur gesetzliche Krankenkassen anzeigen lässt.
4. Antrag
auf Kostenerstattung für Reise Impfungen
Für einen Antrag auf die Reiseimpfungen Kostenerstattung bei der Krankenkasse brauchst Du in der Regel folgendes:
Ein Anschreiben, darin sollte stehen
wohin Du reisen willst, wie lange und auf welche Art (Backpacking, Zelt, ohne feste Route, etc.)
Deine Versichertennummer (Steht auf der Karte, die Du von der Krankenkasse bekommen hast
Deine Bankdaten für die Kostenerstattung
Kopie vom Original Rezept für die Impfstoffe
Original Kassenbeleg über Zahlung bei Apotheke
Original Rechnung vom Arzt über die durchgeführte Impfung
Bei uns hat es bisher immer funktioniert und wir haben alle Impfkosten erstattet bekommen.
Nun wird es medizinisch. Wir kennen alle die Begriffe Tollwut, Masern oder Malaria. Aber was bedeuten diese eigentlich. Einige von uns lassen uns sich bedenkenlos impfen und andere
hadern mit der Notwendigkeit. Aber mal ehrlich, es ist Gut, dass wir diese Impfungen haben und damit diese Krankheiten teilweise auf ein Minimum reduzieren konnten. Wir haben das Glück, in einem
Land zu leben, wo man fast jede Impfung sofort bekommt. Also nehmt euch mal die Zeit, lest euch durch was hinter diesen Namen steckt und entscheidet dann, ob es euch den Piekser
wert ist um davor geschützt zu sein.
Die Liste der Infektionskrankheiten ist nicht komplett, aber uns war es wichtig, die wichtigsten hier aufzulisten und dir relevante Infos dazu zu geben. Alle Infos hier sind von uns
zusammengetragen, nach bestem Gewissen recherchiert aber sie ersetzen nicht offizielle Seiten. Also checkt bitte auch immer offizielle Seiten wie zum Beispiel die des Auswärtigen Amts oder des
Tropeninstituts.
Die hier aufgeführten Impfungen sind auch die, über die man für eine Welt- oder Langzeitreise nachdenken sollte.
5. Impfung
gegen Tetanus bzw. Wundstarrkrampf für die Weltreise
Erreger:Clostridium tetani
Was ist Tetanus
eigentlich
Der Erreger sondert ein Toxin ab (Tetanospasmin) welches die muskelsteuernden Nervenzellen des Zentralen Nervensystems befällt und typische Muskelkrämpfe bis hin zur Muskelstarre auslöst.
Resistente Sporen des Bakterium findet man fast überall, z. B. in Straßenstaub oder Gartenerde. Über Wunden gelangen sie in unseren Körper.
Inkubationszeit: 3 Tage bis zu 3 Wochen, selten mehrere Monate
Kieferklemme, tonische Muskelanspannung mit schmerzhafter Überstreckung der Rückenmuskulatur, unbehandelt auch Wirbelbrüche möglich, danach klonische Muskelkrämpfe in Armen, Beinen, Kehlkopf
und Zwerchfell, unbehandelt folgt der Tod durch ersticken, Gefühl und Bewusstsein sind nicht betroffen, daher ist es sehr qualvoll
Behandlungsmöglichkeiten von Tetanus
häufig tödlich verlaufend
es gibt keine echte kausale Behandlung, nur symptomatisch um Zeit zu verschaffen, bis der Körper selbst einen ausreichenden Antikörperspiegel erreicht hat
Ausschneiden der Wunde bis hin zur Amputation, damit sich Erreger nicht weiter ausbreiten
Unterbindung der Krämpfe durch Ausschalten auslösbarer Reize: abdunkeln, Schallschutz, Beruhigungsmittel bis hin zur künstlichen Beatmung mit medikamentöser ausgelöster
Muskelerschlaffung
Impfung gegen Tetanus
Kombinationsimpfstoff gegen Keuchhusten, Tetanus und Diphtherie (DTP-Impfstoff), beziehungsweise mit Polio als 4fach Impfung
Wirkdauer: in Deutschland Auffrischung aller 10 Jahre empfohlen
Kosten: 13-36 Euro je nach Präparat, wird als empfohlene Schutzimpfung von der Krankenkasse übernommen
6. Impfung
gegen Diptherie für die Weltreise
Erreger:Corynebacterium diphtheriae
Was ist Diptherie
eigentlich
akute Infektionskrankheit der oberen Atemwege
Tröpfchen- und Schmierinfektion von Mensch zu Mensch, Erreger teils in unserem Mund- und Rachenraum
In Westlicher Welt bei Impfraten über 80% beinahe ausgerottet
Endemisch im östlichen Mittelmeerraum, Asien, Südamerika und Afrika
Inkubationszeit: 2-6 Tage (selten 8) nach Infektion
Symptome der Diptherie
kann symptomlos verlaufen, dadurch sind Keimträger möglich
Mandel- oder Rachendiptherie: Abgeschlagenheit, Übelkeit, Schluckschmerzen, Bauch- und Gliederschmerzen, zunehmend Fieber, faulig süßlicher Geruch im Rachenraum
Nasendiptherie: behinderte Nasenatmung und eitriger Schnupfen bei Kleinkindern und Säuglingen
Verschiedene Diptherieformen: Kehlkopfdiptherie, Hautdiphtherie, Bindehautdiphterie
Fortgeschrittene Stadien weiten sich auch auf andere Gewebe und Organe auf: Herzschäden sowie Nervenentzündungen mit Lähmungen sind möglich
Behandlungsmöglichkeiten der Diphterie
Antitoxin (ein Immunserum vom Pferd) – passive Immunisierung bei Krankheitsausbruch
Hochdosierte Antibiotika
Bei Verschluss der Atemwege – endotracheale Intubation oder Luftröhrenschnitt und künstliche Beatmung notwendig
Bettruhe für 5-8 Wochen um die Gefahr einer Herzschädigung zu minimieren
Die Sterberaten sind heute bei Behandlung gering
Impfung gegen Diphterie
Kombinationsimpfstoff gegen Keuchhusten, Tetanus und Diphtherie (DTP-Impfstoff) beziehungsweise mit Polio als 4fach Impfung
Wirkdauer: in Deutschland Auffrischung aller 10 Jahre empfohlen
Kosten: 13-36 Euro je nach Präparat, wird als empfohlene Schutzimpfung von der Krankenkasse übernommen
7. Impfung
gegen Poliomyelitis bzw. Kinderlähmung für die Weltreise
Erreger: Virus Picornaviridae
Was ist Kinderlähmung eigentlich
Infektionskrankheit die zu Lähmungserscheinungen führt
Übertragung: Stuhl- und Tröpfcheninfektion - Virusübertragung durch Nahrungsmittel oder Trinkwasser sowie virushaltigen Stuhlausscheidungen
Wo kommt es vor: Aktuell gibt es drei Polio Endemie Länder: Afghanistan, Pakistan und Nigeria. Poliofrei sind: Australien, Europa, die amerikanischen Kontinente, viele Länder
Asiens und Afrika
Die Impfung dient nicht dem Eigenschutz sondern zur Verhinderung der Ausbreitung des Erregers und seiner damit verbundenen weltweiten Ausrottung
Inkubationszeit: 4-10 Tage, nach 36h ist man bereits ansteckend
Symptome der Kinderlähmung
Grippeähnliche Symptome zu Beginn
Nach 24-48h bereits Lähmungserscheinungen und eine mögliche Hirnhautentzündung
Je nach Krankheitsverlauf vollständige oder teilweise Rückbildung der Beschwerden und Lähmungen oder gar tödlicher Ausgang
Vor allem Kinder und ältere Personen haben schwere Verläufe
Behandlungsmöglichkeit der Kinderlähmung
es gibt keine spezifische Behandlung, nur eine symptomatische Behandlung möglich, das Immunsystem des Patienten muss Erreger bekämpfen
Impfung gegen Kinderlähmung
Kombinationsimpfstoff gegen Keuchhusten, Tetanus und Diphtherie (DTP-Impfstoff) beziehungsweise mit Polio als 4fach Impfung
Wirkdauer: in Deutschland Auffrischung alle 10 Jahre empfohlen
Kosten: 13-36 Euro je nach Präparat, wird als empfohlene Schutzimpfung von der Krankenkasse übernommen
8. Impfung
gegen Masern für die Weltreise
Erreger:Masernvirus (nur im Menschen vorkommend)
Was sind
Masern eigentlich
hochansteckende Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft
Wo kommt es vor: kommt weltweit vor, Krankheitshäufigkeit variiert mit der Zahl der geimpften Personen im Land
In Entwicklungsländern immer wieder lokale Masernepidemien mit hohen Sterblichkeitszahlen (besonders in Asien und Afrika)
2019 sind 200000 Menschen daran verstorben
Durch Impfkampagnen gelang die Reduktion der Sterblichkeitsrate durch Masern bei Kindern um 39%
Übertragung: erfolgt durch Tröpfcheninfektion oder direkten Kontakt
Infektiös ist man 3-5 Tage vor dem Ausbruch des Hautausschlages bis 4 Tage danach
Inkubationszeit: 7-21 Tage
Symptome der Masern
1 Phase: 3-7 Tage Entzündung der Schleimhäute der oberen Atemwege, Bindehautentzündung, Fieber bis 41°C, Übelkeit, Kopfschmerz
12-13 Tag: Exanthem (Schleimhautrötung) am weichen Gaumen
14-15 Tag: fleckiger Ausschlag hinter den Ohren
24h später Ausschlag am ganzen Körper
Begleitend: Lymphknotenschwellung
Bei Erwachsenen meist schwerere Verläufe
Bei 20-30%: Komplikationen: Durchfall, Mittelohrentzündung, Masernpneumonie
Letalität 1:1000 laut RKI
Behandlungsmöglichkeit der Masern
Keine spezifische antivirale Therapie gegen die Masern bekannt
Symptombehandlung und Bettruhe
Impfung gegen Masern
effektivste Methode gegen das Auftreten der Erkrankung
vor Einführung der Impfung erkrankten 95-98% aller Kinder an Masern, heute ist diese Infektionsrate um 79% geringer
meist als Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR)
Wirkdauer: Lebenslanger Schutz wenn man als Kind 2x gegen Masern geimpft wurde
Auffrischung für Erwachsene die nach 1970 geimpft bzw. geboren sind und nicht als Kind 2x geimpft wurden
Kosten: MMR Impfstoff kostet 40 Euro, wird von der Krankenkasse übernommen
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9. Impfung
gegen Hepatitis A für die Weltreise
Erreger:Hepatitis A Virus
Was ist
Hepatitis A eigentlich
Entzündung der Leber durch Hepatitis A Erreger
Übertragung: fäkal-oral, vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel, aber auch als Kontakt- und Schmierinfektion zum Beispiel durch Blut
Wo kommt es vor: weltweit
Inkubationszeit: nach 2 - 4 Wochen Symptombeginn
Symptome der Hepatitis A
Zu Beginn Grippeähnliche Symptome sowie Druckgefühl unter dem rechten Rippenbogen sowie Abneigung gegen fettiges Essen und Alkohol
Dunkelfärbung des Urin und Gelbfärbung der Haut und Augen sowie Juckreiz am ganzen Körper
Akute Leberentzündung, keine chronischen Verläufe
Bei vorbestehenden Leberschäden und chronischen Lebererkrankungen sind Komplikationen bis zum Leberversagen und Tod möglich
Behandlungsmöglichkeit der Hepatitis A
symptomatische Behandlung, heilt in der Regel von selbst nach einigen Wochen aus und es bleiben keine Schäden
Impfung gegen Hepatitis A
Immunität nach durchgemachter Erkrankung
Nach einer Impfdosis bereits Schutz nach 10 Tagen (selbst am Abreisetag mgl. Da so lange Inkubationszeit)
Nach 6 Monaten 2te Dosis zum Langzeitschutz
Wirkdauer: garantiert 12 Jahre, bei zweimaliger Impfung geht man heute aber etwa von 25 Jahren bis zu lebenslangem Schutz aus, Wiederauffrischung nur bei Risikopatienten oder
fehlendem Titer
Kosten: Impfstoff: Havrix® 1440 (GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG) pro Impfung 67,29 €, bei 2 Impfungen also ca. 120 Euro Gesamtkosten
manche Krankenkasse übernehmen es als Reiseimpfung
10. Impfung
gegen Hepatitis B für die Weltreise
Erreger:Hepatitis B Virus
Was ist Hepatitis
B eigentlich
Infektion führt zu Leberentzündung
Übertragung: über alle Körperflüssigkeiten, insbesondere Blut oder Sperma
Wo kommt es vor: Weltweit: Gebiete mit hoher Hep B Prävalenz sind Sub-Sahara- Afrika, Ostasien, Amazonas Gebiet, südliche Teile Ost- und Zentraleuropa, Mittlerer Osten und
der indische Subkontinent
257 Millionen Menschen leben weltweit mit einer chronischen Hep B Erkrankung (Stand 2015), 2015 verstarben rund 887000 Menschen an den folgen einer Hep B
Inkubationszeit: 45 – 180 Tage
Symptome der Hepatitis B
Zu Beginn Appetitlosigkeit, Erbrechen, Fieber, Gelenkschmerzen, Schmerzen im rechten Oberbauch, Gelfärbung der Haut, Vergrößerung Milz und Leber
90% heilen ohne Komplikationen aus
10% werden chronisch: Leberzirrhose, Leberkrebs bis hin zu Leberversagen und in der Folge Tod
Behandlungsmöglichkeit der Hepatitis B
symptomatische Behandlung, heilt in 90% von selbst nach einigen Wochen aus und es bleiben keine Schäden
bei chronischen Verläufen können Operationen bis hin zur Transplantation notwendig werden, letale Ausgänge
Impfung gegen Hepatitis B
Erkrankungsrisiko wird um 90-95% durch die Impfung gesenkt
Kurzimpfschema: 3 Impfungen in 3 Wochen
Normalerweise 2 Impfungen im Abstand von einem Monat
Langzeitschutz durch zusätzliche Impfung nach 6-12 Monaten
Wirkdauer: etwa 10 Jahre, in der Regel aber lebenslanger Schutz nach 3. Impfung, über Titerabnahme kontrollierbar, Auffrischung nur bei Risikopatienten oder fehlendem Titer
empfohlen
Kosten: Impfstoff: Engerix®-B (EMRA-MED Arzneimittel GmbH) pro Stück: 52,90 €, Gesamtkosten somit insgesamt 150 Euro
Als Reiseimpfung zahlt man oft selbst, eventuelle Erstattung durch Krankenkassen mgl.
Risikogruppen, bekommen es bezahlt (Dialysepatienten, Kontaktpersonen von Hepatitis B Infizierten, medizinisches Personal, sonstiges Personal medizinischer Einrichtungen, betriebliche
Ersthelfer, Polizisten, Menschen mit einer Immunschwäche, Drogenkonsumenten, Häftlinge, Personal von Einrichtungen von z.B. Asylbewerberheimen Behinderteneinrichtungen und Gefängnissen)
Du bist mitten in der Planung für deine Weltreise? Dann haben wir hier ein paar Ideen
11. Impfung
gegen Gelbfieber auf der Weltreise
Erreger:Gelbfieber Virus
Was ist
das Gelbfieber eigentlich
Hämorrhagisches Fieber, Erreger wird durch Stechmücken übertragen wird
Wo kommt es vor: tropische sowie subtropische Gebiete Südamerikas und Afrika
Übertragung: durch Gelbfiebermücke aber auch andere Stechmückenarten, auch Primaten sind Wirte
Inkubationszeit: 3-6 Tage
Symptome
des Gelbfiebers
Fieber, Übelkeit, Erbrechen, in schweren Fällen Symptome einer Leberschädigung und lebensgefährliche Störungen der Blutgerinnung
Behandlungsmöglichkeit
für das Gelbfieber
keine kausale Therapie vorhanden, lediglich Symptombehandlung
meist abklingen der Symptome nach ein paar Tagen
bei schweren Verläufen auch tödlicher Ausgang möglich (pro Jahr laut WHO ca. 30000 Todesfälle auf 200000 Erkrankungen)
Impfung gegen das Gelbfieber
Einmalige Impfung (Lebendimpfung)
Strenge Indikationsstellung da viele Kontraindikationen, nur bei speziellen Ärzten durchführbar (Gelbfieber Impfstelle)
Wirkdauer: Eintritt 10 Tage nach der Impfung, lebenslanger Schutz auch Lebenslange Immunität nach durchgemachter Erkrankung
Kosten: Impfstoff: Stamaril® (EMRA-MED Arzneimittel GmbH) pro Stück: 58,71 €, viele Krankenkassen erstatten den Betrag als Reiseimpfung
Die
Impfung gegen Gelbfieber als Einreisevoraussetzung
Die Gelbfieberimpfung ist in einigen Ländern eine Pflichtimpfung, um überhaupt einreisen zu dürfen. Dies gilt vor allem in Ländern, in denen das Gelbfieber auftritt, sowie für viele andere
Länder, wenn man aus einem Gelbfiebergebiet einreist. Das gilt auch bei Transitaufhalten. Daher muss man sich immer über sein Zielland informieren.
Manche Länder fordern auch immernoch einen Nachweis über eine Gelbfieberimpfung, welche nicht älter als 10 Jahre sein darf. Auch wenn man heute von einem lebenslangen Schutz nach einer
einmaligen Impfung ausgeht, ist das in vielen Ländern immernoch eine Bestimmung für die Einreise.
Der Beste Schutz vor einer Gelbfieberinfektion ist der Schutz vor Mückenstichen
Eine systemische Infektionskrankheit durch ein Bakterium
Wo kommt es vor: Heute vor allem ein Problem in Entwicklungsländern, mit einer unzureichenden hygienischen Bedingungen, Mittel- und Südamerika, die Karibik, Asien und Afrika
Im Durchschnitt gibt es jährlich 12 Millionen Erkrankungen
130000 davon sterben an Typhus
Übertragung: fäkal-oral, durch verunreinigte Lebensmittel oder verschmutztes Wasser
Inkubationszeit: 6-30 Tage
Symptome von Typhus
Beginn unspezifisch: Mattigkeit, Kopfschmerz, Verstopfung, Fieber
Bei fehlender Behandlung Blutungen aus dem Magen, Darmdurchbruch, Abszesse, Lungenentzündung und Meningitis
Behandlungsmöglichkeiten für Typhus
Schnelle Behandlung mit Antibiotika, heute gibt es aber bereits viele Resistenzen
Symptombehandlung
Bei fehlender Behandlung oft tödlicher Ausgang
Impfung gegen Typhus
Totimpfstoff als Spritze, etwa 3 Jahre Schutz
Lebendimpfstoff oral in einer Kapsel, etwa 1 Jahr Schutz
Etwa 60% Schutz vor Erkrankung durch Impfung
Wirkdauer: Auffrischung nach 1-3 Jahre je nach Impfung bei Mehrfachreisenden empfohlen
Kosten: Impfstoff: TyphimVi® (Sanofi Pasteur MSD GmbH) pro Impfung 30,39 €, wird von Krankenkassen bei Reisen in Risikogebiete in der Regel übernommen
13. Impfung
gegen Tollwut für die Weltreise
Erreger:Rabiesvirus
Was ist Tollwut
eigentlich
akute Infektion mit Tollwuterreger
Wo kommt es vor: tritt weltweit auf, 99% der Infektionen werden durch Hunde übertragen, vor allem herrenlose Straßenhunde, aber auch Wildtiere sind mögliche Überträger
Reisen nach Afrika, Asien oder Süd- und Zentralamerika beinhalten oft ein erhöhtes Risiko, mit Tollwutinfizierten Tieren zusammen zutreffen.
Übertragung: Biss, Kratzwunde oder direkter Kontakt mit dem Speichel eines infizierten Tieres
Inkubationszeit: 1-3 Monate bis zu den ersten Symptomen möglich
Symptome der Tollwut
Beginn mit grippeähnlichen Symptomen, danach Ausbreitung ins zentrale Nervensystem und Symptome einer Gehirn- und/oder Rückenmarksentzündung, die fast immer zum Tode führt
Behandlungsmöglichkeit der Tollwut
Es gibt kein bekanntes Heilmittel
Nur während der ersten Stunden nach Infektion ist eine Impfung noch möglich
Danach verläuft die Erkrankung fast immer tödlich
Impfung gegen Tollwut
Totimpfstoff, 3-malige Impfung im Abstand von 0 – 7 – 21/28 Tagen, Impfauffrischung mit einmaliger Impfung nach einem Jahr
Wirkdauer: Auffrischung alle 2-5 Jahre bei anhaltendem Aufenthalt in Risikogebieten empfohlen, Antikörperbestimmung möglich um Bedarf einer Auffrischung festzustellen
Kosten: Impfstoff: Rabipur® (EMRA-MED Arzneimittel GmbH) pro Stück 68,01 €, 4 Impfungen notwendig: insgesamt also etwa 280 Euro, wird in der Regel von der Krankenkasse bei
Reisen in Risikogebiete übernommen
14. Impfung
gegen die Japanische Enzephalitis für die Weltreise
Erreger:Arboviren
Was ist Japanische
Enzephalitis eigentlich
durch Viren ausgelöste Gehirnhautentzündung
Wo kommt es vor: Verbreitungsgebiete: Südostasien und weite Teile Chinas, Indien, Korea, Japan, West-Pazifik und Nordaustralien (Torres Strait, Queensland)
Vorkommen: In den Tropen ganzjährig, Suptropen überwiegend saisonal
Japan / Korea: Mai – September
Thailand / Kambodscha / Vietnam: April – Oktober
Nepal / Nordindien: September - Dezember
Übertragung: Durch Stechmücken, die vor allem nachtaktiv sind, kommen oft in Reisfeldern vor
Inkubationszeit: 4-14 Tage
Symptome
der Japanische Enzephalitis
Oft symptomloser Verlauf
Zu Beginn grippeähnliche Beschwerden
Bei schweren Verläufen: Verwirrtheit, Lähmung, Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen
Behandlungsmöglichkeit
der Japanischen Enzephalitis
Es gibt keine spezifische Behandlung, lediglich die Symptome werden behandelt
Bei schweren Verläufen Mortalität von etwa 30%, 30-50% der Überlebenden tragen anhaltende neurologische und psychiatrische Schäden davon
Impfung
gegen die Japanische Enzephalitis
Totimpfstoff in Form von 2 Impfungen im Abstand von 28 Tagen
Schnellimpfschema (18-65 Jahre) 2 Impfungen an Tag 0 und 7
2te Impfung mindestens 1 Woche vor Einreise
Wirkdauer: Bei weiter bestehenden Risiko Wiederimpfung nach 12-24 Monaten empfohlen, manche sprechen auch von 4-10 Jahren (je nach Hersteller)
Kosten: Impfstoff: Ixiaro®(Max Pharma GmbH) pro Impfung 89,88 € (gesamt 180 Euro), wird von der Krankenkasse bei Aufenthalten über 4 Wochen in Risikogebieten oder einer
Langzeitreise in die Gebiete in der Regel übernommen
15. Impfung
gegen Cholera für die Weltreise
Erreger: Bakterium Vibrio cholerae
Was ist Cholera
eigentlich
eine akute Durchfallerkrankung, die ohne Behandlung schnell tödlich verlaufen kann
Wo kommt es vor: Cholera Ausbrüche gibt es weltweit, vor allem aber in Ländern, mit mangelnden hygienischen Verhältnissen und unzureichenden sanitären Einrichtungen
Stark betroffen sind die Karibik, Afrika, Südostasien, Kriegs- und Krisenregionen
Übertragung: über verschmutztes Trinkwasser und verunreinigte Lebensmittel
Inkubationszeit: wenige Stunden bis 5 Tage
Symptome der Cholera
Die Bakterien produzieren ein Toxin, das zu einem massiven Flüssigkeits- und Elektrolytverlust durch wässrige Durchfälle führt
Durch den immensen Verlust an Flüssigkeit (bis zu 1l/h) kann die Erkrankung innerhalb weniger Stunden bereits lebensbedrohlich werden
80% aller Infizierten sind symptomlos, etwa 4% der Infizierten zeigen schwere Verläufe
Behandlungsmöglichkeiten der Cholera
Schneller gezielter Flüssigkeits- und Elektrolytersatz, durch Infusionen
Impfung gegen Cholera
Schluckimpfung, 2x eine Impfdosis im Abstand einer Woche, die Impfung kann als Pflichtimpfung in bestimmten Ländern gefordert werden (aktuelle Einreisebestimmungen checken)
Durch die strukturelle Ähnlichkeit zwischen den Cholerabakterien und E. Coli Bakterien, kann auch für diese ein eingeschränkter Schutz (30%) nach der Impfung vorliegen (eventuell interessant
für Risikogruppen)
Wirkdauer: Auffrischung nach 2 Jahren für kontinuierlichen Schutz empfohlen
Kosten: Impfstoff: Dukoral® (GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG) pro Impfung 63,14 € (gesamt 126 Euro)
Grundsätzlich kann man das Risiko für Cholera sehr gut minimieren, indem man auf eine gute Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene achtet.
Das Risiko für Touristen an Cholera zu erkranken, wird als sehr gering eingeschätzt (etwa 2-3 auf 1 Million Reisende), trotzdem kann die Impfung erwogen werden, wenn man in Risiko- oder
Ausbruchgebiete reist und keine schnell erreichbare medizinische Versorgung gewährleistet ist.
16. Tabellarische Übersicht über alle Reise Impfungen für die Weltreise
Impfung gegen:
Impfstoff:
Intervall / Auffrischung:
Kosten pro Impfung:
Tetanus
Kombinationsimpfstoff mit Keuchhusten, Diptherie und Polio
1x alle 10 Jahre
13-36 Euro
Diptherie
Kombinationsimpfstoff mit Keuchusten, Tetanus und Polio
1x alle 10 Jahre
13-36 Euro
Polio
Kombinationsimpfstoff mit Keuchusten, Tetanus und Diptherie
1x alle 10 Jahre
13-36 Euro
Masern
Masern Mumps Röteln Impfstoff (MMR)
2x -> lebenslanger Schutz
40 Euro
Hepatitis A
Impfstoff Havrix 1440
1x alle 12 Jahre, nach 2x 25 Jahre bis lebenslanger Schutz
3 Impfungen im Abstand von 0-7-21/28 Tage + 4te Impfung nach einem Jahr
68 Euro
Japanische Enzephalitis
Impfstoff Ixiaro
2 Impfungen im Abstand Tag 0-7 Auffrischung unklar zwischen 1 -10 Jahren
90 Euro
Cholera
Impfstoff Dukoral Schluckimpfung
2x im Abstand einer Woche, alle 2 Jahre auffrischen
63 Euro
Reiseerkrankungen gegen die es keine Impfung
gibt
Vorsorge gegen Malaria und Dengue Fieber
Malaria und Dengue Fieber gehören zu den ernstzunehmenden Reiseerkrankungen mit starken Symptomen und schweren Verläufen. Im Moment besteht noch keine Möglichkeit
einer Impfprophylaxe, wodurch das Ansteckungsrisiko in den betroffenen Regionen sehr deutlich steigt. Eine Vorsorge gegen die Ansteckung ist maßgeblich. Du solltest Dich vor deiner Reise, darüber
informieren ob Du in ein Risikogebiet reist und welche Versorgemaßnahmen du ergreifen solltest.
17. Vorsorge gegen Malaria
Was ist Malaria eigentlich
Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch den Parasit Plasmodium hervorgerufen wird. In den Tropen und Suptropen wird die Erkrankung durch die weibliche Stechmücke der Gattung Anopheles
übertragen.
Mit weltweit fast 200 Millionen Erkrankungen pro Jahr ist die Malaria die häufigste Infektionskrankheit der Welt. Es sterben jährlich mehrere Millionen Menschen an den Folgen einer Infektion.
Symptome der Malaria
Je nach Art der der Malariaparasiten gibt es verschiedene Krankheitsbilder: die Malaria tropica, Malaria tertiana und die Malaria quartana.
die allgemeinen Symptome einer Erkrankung sind hohes Fieber, Schüttelfrost, Beschwerden des Magen-Darm-Traktes und Krämpfe. Besonders bei Kindern kann die Erkrankung schnell zu Koma und Tod
führen.
Behandlung der Malaria
es gibt bis heute keine wirksame Impfung gegen Malaria. Es gibt erste Erfolge für einen Impfstoff gegen Malaria, aber diesen zu entwickeln ist sehr schwierig. Da der Erreger ein Parasit und
kein Virus oder Bakterium ist, müssen neue Impfstoffkonzepte entwickelt werden. Es wird seit 2019 ein Impfstoff in Teilen Afrikas getestet, aber dieser verhinderte nur ein Drittel der
Erkrankungen. Es ist auch besonders schwierig, da es mehrere Erregerarten des Plasmodiums gibt.
Die Behandlung einer Malaria muss schnell erfolgen und im besten Fall in einem auf Tropenmedizin spezialisierten Krankenhaus. Die Behandlung erfolgt dann mit speziellen, starkwirksamen
Arzneimitteln, die auch ein breites Nebenwirkungsspektrum haben
Vorsorge gegen Malaria
Der wirksamste Schutz gegen Malaria ist das Risiko auf eine Ansteckung zu minimieren. Das bedeutet man sollte nicht in direkte Endemiegebiete reisen, man sollte sich vor Mückenstichen schützen
und gegebenenfalls eine Malaria Prophylaxe bei sich führen oder einnehmen.
Es gibt heute auch Malaria Schnelltest, die innerhalb weniger Minuten eine Aussage über einen mögliche Malariainfektion geben können. Aus eigener Erfahrung haben Hotels und Apotheken in Städten
in Malariagebieten diese vorrätig und man bekommt schnell Hilfe.
Medikamentöse Malaria Prophylaxe
Es gibt heute Chemotherapeutika in Form von Tabletten, welche man vorbeugend während einer Reise einnehmen kann oder aber als Stand By Therapie mitführen kann. So senkt man das Risiko an
einer schweren Malaria zu erkranken.
Unabhängig davon, sollte man beim Auftreten von Fieber oder anderen Symptomen nach einem Aufenthalt in einem Malariagebiet immer an eine mögliche Ansteckung denken und diese beim Arzt
abklären lassen. Dort kann man mittels Bluttests eine Ansteckung bestätigen oder ausschließen. Eine unbehandelte Malaria kann tödlich sein.
Prophylaktische Einnahme während der Reise
Bei Reisen in Gebiete mit hohem Risiko
Medikamentöse Einnahme von Malaria Medikamenten (hochpotente Antibiotika oder Chemotherapeutika)
die Medikamente müssen vor der Reise vom Hausarzt oder einem Tropenmediziner verschrieben werden, sie sind nicht frei verkäuflich
Stand By Therapie
Bei Reisen in Gebiete mit niedrigem Risiko oder Reisen in abgelegene Regionen ohne medizinische Versorgung
Mitführen des Medikamentes gegen Malaria und Einnahme im Falle einer Ansteckung / Symptomen
Einnahme bei Fieber über 38°C nach Aufenthalt von mindestens 7 Tagen (Inkubationszeit) und keiner Besserung nach 48h
Diese reicht nicht allein aus, es muss immer ein Arzt aufgesucht werden
die Medikamente müssen vor der Reise vom Hausarzt oder einem Tropenmediziner verschrieben werden, sie sind nicht frei verkäuflich
Ein Beispiel: Das bekannteste Medikament: Malorone (Atovaquon/Proguanil)
Einnahme 1 Tablette am Morgen / Tag, Beginn zwei Tage vor der Reise und bis zu 7 Tage nach dem Aufenthalt
Kosten: 32 Euro / Packung, 12 Stück, rezeptpflichtig
Malaria Prophylaxe durch Insektenschutz
Die wirksamste Vorsorge gegen Malaria, die durch Stechmücken übertragen werden, ist, dass man sich nicht stechen lässt.
Dazu zählen vor allem folgende Maßnahmen:
Tragen heller, langer, hautbedeckender Kleidung
Kleidung am Besten mit insektenabweisenden Mitteln imprägnieren
Aufenthalt in moskitosicheren Räumen, besonders Nachts (Klimaanlage, Fliegengitter, Moskitonetz)
Behandlung von Haut und Kleidung mit moskitoabweisenden Mitteln (z.B. Icaridin oder DEET)
Zusätzliche Verwendung von Insektiziden in Sprays, Verdampfern oder Räucherspiralen
Schlaf- und Ruheplatz abseits von stehenden Gewässern, Wassergräben oder Wassertonnen wählen
Während der Regenzeit Reisen in Malaria Hochrisikogebiete vermeiden
18. Vorsorge gegen das Dengue Fieber
Was ist Dengue Fieber eigentlich
Das Dengue Fieber ist eine Viruserkrankung, welche durch Stechmücken auf den Menschen übertragen wird und mit hohen Fieberverläufen einhergeht.
Die Stechmücken, die diese Viren in sich tragen sind vor allem in den Tropen und Suptropen heimisch. Allerdings kommen sie auch in vielen anderen Regionen vor und
durch die Klimaerwärmung finden sich diese Stechmücken auch immer bessere Bedingungen sich in neuen Regionen heimisch zu fühlen. Jährlich erkranken etwa 50 Millionen Menschen an Dengue Fieber.
Die Zahl der Erkrankungen nimmt allerdings stetig zu.
Symptome des Dengue Fieber
Nach einer Infektion kommt es nach 3 bis 14 Tagen zu den ersten Symptomen. Es gibt dabei milde Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Verlaufsformen. Es gibt
verschiedene Dengue Viren, daher schützt eine bereits durchgemachte Erkrankung nicht vor einer Neuinfektion.
Klassisch zeigt sich das Dengue Fieber mit grippeähnlichen Beschwerden, hohem Fieber, schweren Erschöpfungszuständen und Bindehautentzündung. Auch Gelenk- und
Muskelschmerzen können auftreten. In der Regel halten die Symptome für 2-4 Tage an und der Körper erholt sich dann langsam innerhalb mehrerer Wochen von der Infektion.
Die schwersten Komplikationen, das hämorrhagische Dengue Fieber und das Dengue Schocksyndrom treten vor allem bei Kindern unter 15 Jahren auf, die die Erkrankung
bereits einmal durchgemacht haben. Tödliche Verlaufsformen sind somit auch möglich und treten oft schon 2-6 Tage nach der Inkubationszeit auf.
Behandlung des Dengue Fieber
Das Dengue Fieber lässt sich nur symptomatisch behandeln. Eine gezielte Therapie gibt es nicht.
Vorsorge gegen das Dengue Fieber
Seit 2018 gibt es einen ersten Impfstoff gegen das Dengue Fieber. Dengvaxia ist ein Lebendimpfstoff, der gegen alle 4 Dengue Virus Typen gerichtet ist. Die Zulassung in der EU ist jedoch
beschränkt auf Personen von 9-45 Jahren, die in einem Endemiegebiet leben und zuvor eine laborbestätigte Dengue Infektion durchgemacht haben. Der Impfstoff hat im Moment noch keine Zulassung zur
Anwendung bei Reisenden. Die Impfung erfolgt in 3 Dosen nach dem Schema 0 – 6 – 12 Monaten. Die Wirksamkeit liegt laut Studien etwa bei 66%. (Infos vom RKI)
Der effektivste Schutz besteht heute immer noch in der Vermeidung von Mückenstichen. Diese sind die gleichen, wie bei der Malaria bereits aufgezählt.
Dazu zählen vor allem folgende Maßnahmen:
Tragen heller, langer, hautbedeckender Kleidung
Kleidung mit insektenabweisenden Mitteln imprägnieren
Aufenthalt in moskitosicheren Räumen, besonders Nachts (Klimaanlage, Fliegengitter, Moskitonetz)
Behandlung von Haut und Kleidung mit moskitoabweisenden Mitteln (z.B. Icaridin oder DEET)
Zusätzliche Verwendung von Insektiziden in Sprays, Verdampfern oder Räucherspiralen
Schlaf- und Ruheplatz abseits von stehenden Gewässern, Wassergräben oder Wassertonnen wählen
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