Unterwegs in den größten Höhlen der Welt

Von Hue aus nahmen wir dieses Mal den Bus. Unsere Reise führte uns weg von der Küste und rein in einen Nationalpark, den Phong Nha Ke Bang Nationalpark.

 

Hier hat man vor wenigen Jahren, 2009 die größte Höhle der Welt entdeckt, die Son Doong Höhle. Die Don Doong ist erst seit 2014 begehbar und gute 9 Kilometer lang, 490 Meter tief und teilweise bis zu 200 Meter hoch. Gigantisch, oder? Wer sie besuchen will, der muss das so gut 1-2 Jahre vorher buchen, ist dann 6 Tage unterwegs, übernachtet im Zelt in der Höhle und legt dafür 3000 US-Dollar auf den Tisch.

 

Es ist sicher ein grandioses Erlebnis aber wie ihr euch schon denken könnt, nicht das, warum wir dort waren. Das sprengt dann doch etwas unser Budget… Es gibt auch noch andere Höhlen, so um die 26 die man besuchen kann. Nicht alle so groß, aber nicht weniger beeindruckend. Manche kann man nur im Rahmen einer Mehrtagestour besuchen, manche als Tageswanderung und andere ohne große Anstrengung.

 

Bei teilweise 40 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 80% haben wir uns für die Höhlen, ohne große Anstrengung entschieden. Und es war grandios.

 

Aber von vorne. Nach einer 5-stündigen Anfahrt kamen wir in Phong Nha, einem kleinen touristischen Ort direkt am Fluss an. Die Landschaft machte schon mal einen bezaubernden ersten Eindruck. Die sanften grünen Hügel, die schroffen Kalkfelsen und die grünen Reisfelder dazwischen sind einfach wunderschön.

 

Wir übernachten nicht direkt im Ort sondern in einem etwa 10 Kilometer entfernten einsamen Resort am See. Das Resort organisierte uns einen Fahrer, der uns vom Ort dorthin brachte. Die Anlage war wunderschön und unser Bungalow mit Terrasse und Blick auf den See einmalig. Nur das es irgendwie keinen See mehr gab. Dafür eine große ausgetrocknete Kuhle mit ein paar verstreuten Schlammlöchern. Das gute war aber, es war die perfekte Badestelle für die Wasserbüffel, die bei den Temperaturen auch eine Abkühlung suchten. Die Wasserbüffel vor der Tür waren auch echt ein Highlight.

 

Das Resort war etwas schrägt. Auf der einen Seite wunderschön, aber auch leer. Wir waren teilweise die einzigen Gäste. Die letzten 2 Jahre sind eben auch hier spürbar. Es gibt nicht wirklich Gäste, also auch nicht wirklich Personal. Teilweise war eine Köchin da, die uns in ihrer kleinen Garküche Essen machte, wenn wir hungrig waren und abends ab 20 Uhr waren wir auch mal allein auf der gesamten Anlage. Etwas schräg, aber wir fanden hier die Ruhe, die wir nach den bisher vollen und lauten Städten in Vietnam suchten und einfach mal genossen.

 

Wir haben auch tatsächlich nicht viel gemacht außer einen Tages Ausflug zu den Höhlen. Wir entscheiden uns für die Tour zur Paradise Cave und der Phong Nha Cave.

 

Die Paradise Cave ist eine gigantische Höhle voller Stalagmiten und Stalaktiten, in die man einen Kilometer hinein wandern kann. Die Höhle wurde erst 2005 entdeckt. Um zum Eingang zu kommen, muss man erst einmal einen schweißtreibenden Anstieg bewältigen.

 

Am Höhleneingang angekommen wird man schon von einer kühlen Brise begrüßt. Die Temperatur in den Höhlen beträgt nur 20 Grad Celsius. Eine willkommene Abkühlung bei 40 Grad Außentemperatur. Die kühle Luft spürt man schon bevor man die Höhle betritt.

 

Und dann tauchten wir für eine Stunde in die Unterwelt von Phong Nha ab. Die Paradise Cave ist gigantisch und wunderschön. Hier drin fühlten wir uns sehr klein. 

 

Die zweite Höhle, die Phong Nha Cave, erreichten wir nur über das Wasser. Mit dem Boot ging es für uns zur Höhle und dann noch ein ganzes Stück hinein. Sie ist ebenso eindrucksvoll, wenn auch nicht ganz so tief und hoch. Überall hängen die Stalaktiten von der Decke und durch die spärliche Beleuchtung bekam das Ganze noch einmal eine ganz besondere Atmosphäre. Zum Schluss legten wir in der Höhle an und konnten noch einen kurzen Pfad durch die Höhle zum Ausgang zu Fuß zurücklegen, bevor es dort dann wieder auf das Boot und damit zurück nach Phong Nha ging.

 

Die Höhlen waren ein Highlight in Vietnam und so etwas haben wir vorher noch nie gesehen. Wir hätten schon Lust gehabt, noch mehr davon zu erkunden aber wandern bei 40 Grad hat uns echt abgeschreckt. Es war einfach zu heiß für alles und so entscheiden wir, einfach unsere Unterkunft und den pool zu genießen und mal ein paar Tage nix zu tuen.

 

Und das tat verdammt gut.

 

Grüße Katja 


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