Überarbeitet Oktober 2024
Island ist bekannt für seine raue, aber faszinierende Natur. Die Landschaft, geprägt von Vulkanen, Gletschern und geothermaler Aktivität, zieht jedes Jahr tausende Natur- und Abenteuerliebhaber an. In dieser Umgebung ist man oft Wind und Wetter ausgesetzt, und was könnte nach einer langen Wanderung besser sein, als ein heißes Bad mitten in der Natur?
Island bietet zahlreiche Hot Pots und Hot Springs – natürlich beheizte Quellen und Becken, die durch die vulkanische Aktivität der Insel gespeist werden. Doch es gibt ein ganz besonderes Erlebnis, das selbst in einem Land voller Naturwunder heraussticht: Der geothermale Fluss im Tal Reykjadalur. Hier kannst du in einem warmen, fließenden Bach baden, umgeben von dampfenden Hügeln
Der Badeplatz am Reykjadalur Geothermal River
1. Was ist Reykjadalur eigentlich?
3. Die Reykjadalsa - der fliessende Hot Pot auf Island
4. Wie komme ich zum Reykjadalur Geothermal River
5. Die Wanderung zum Reykjadalur Geothermal River
6. Sehenswürdigkeiten in der Nähe
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Reykjadalur bedeutet übersetzt „Dampfendes Tal“, ein Name, der das Erscheinungsbild dieses Ortes perfekt beschreibt. Das Tal liegt inmitten eines aktiven geothermischen Gebiets, was sich in den zahlreichen heißen Quellen, Fumarolen und blubbernden Schlammtöpfen zeigt. Es dampft, zischt und blubbert überall – ein spektakuläres Schauspiel der Natur.
Das Highlight dieses Tals ist jedoch der kleine Fluss, die Reykjadalsa, der durch geothermale Quellen erwärmt wird. Der Fluss erreicht an vielen Stellen Temperaturen von bis zu 39 Grad Celsius, was ihn zum idealen Ort macht, um mitten in der Natur zu baden und zu entspannen. Die geothermalen Bedingungen schaffen nicht nur ein außergewöhnliches Badeerlebnis, sondern zeugen auch von der vulkanischen Aktivität, die Island formt.
Das Baden in diesem fließenden Hot Pot ist ein besonderes Erlebnis, das die meisten Island-Besucher nicht verpassen möchten. Das Wasser ist angenehm warm, die Umgebung ist atemberaubend und die Atmosphäre einzigartig.
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Reykjadalur liegt im Vulkangebiet Hengill, einem der aktivsten geothermischen Regionen Islands. Der Hengill Vulkanselbst ist zwar seit über 2000 Jahren inaktiv, doch die vulkanische Aktivität unter der Erdoberfläche ist immer noch spürbar. Der letzte Ausbruch des Vulkans fand vor etwa 2.000 Jahren statt, aber die Hitze des Magmas, das unter der Oberfläche ruht, treibt heute die heißen Quellen an.
Interessanterweise wird das Hengill-Gebiet nicht nur für touristische Zwecke genutzt, sondern auch für die Stromproduktion. Das Gebiet beherbergt mehrere geothermale Kraftwerke, die einen erheblichen Teil des Strombedarfs in Island decken. Diese moderne Nutzung von Erdwärme zeigt, wie eng Natur und Technologie in Island verbunden sind. Während man durch die hügelige Landschaft wandert, kann man die beeindruckende Kraft dieser geothermischen Energie hautnah erleben.
Blick nach Reykjadalur von der Ringstraße aus
Willst Du noch mehr von der Island sehen? Hier sind ein paar Ideen:
Die Reykjadalsa ist ein kleiner Bach, der vom Schmelzwasser der Gletscher im isländischen Hochland gespeist wird. Was ihn jedoch so besonders macht, ist das zusätzliche heiße Wasser, das aus den geothermischen Quellen in den Fluss fließt und ihn auf angenehme Badetemperaturen von etwa 30 bis 39 Grad Celsius erwärmt.
An mehreren Stellen entlang des Flusses haben sich natürliche Pools gebildet, in denen man sich entspannen kann. Besonders bemerkenswert ist, dass sich die Temperatur des Wassers im Laufe des Flusses verändert. An manchen Stellen ist das Wasser noch recht kühl, während es an anderen fast zu heiß zum Baden sein kann. Dies sorgt für ein dynamisches Badeerlebnis, da man sich die perfekte Stelle aussuchen kann, um in das warme Wasser einzutauchen.
Die dampfenden Hügel von Reykjadalur aus der Vogelperspektive
Reykjadalur liegt in der Nähe der Stadt Hveragerdi, die nur etwa 40 Minuten Fahrtzeit von Reykjavik entfernt ist. Die Anreise ist einfach: Du folgst der Ringstraße 1 in Richtung Süden und biegst am Kreisverkehr bei Hveragerdi ab. Von hier aus folgst du den Schildern, die dich ins Tal führen. Nach wenigen Minuten erreichst du den Parkplatz, der als Ausgangspunkt für die Wanderung dient.
Auf dem Parkplatz gibt es ein kleines Café und einen Souvenirshop, wo du dich vor oder nach der Wanderung stärken kannst. Hier beginnt der Fußweg zum Reykjadalur, der dich tiefer ins Tal und zum Fluss führt.
Der Parkplatz am Beginn des Wanderweges nach Reykjadalur
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Das Wichtigste vorneweg: Badesachen nicht vergessen!
Die Wanderung zum Reykjadalur Geothermal River ist eine der schönsten Wanderungen in Südisland und bietet ein einzigartiges Erlebnis, das Natur, Abenteuer und Entspannung miteinander vereint. Vom Parkplatz aus dauert die Wanderung zu den heißen Quellen etwa eine Stunde. Obwohl sie als mittelschwer eingestuft wird, kann der stetige Anstieg auf den ersten Kilometern für manche Wanderer herausfordernd sein. Du wirst dabei etwa 300 Höhenmeterüberwinden und insgesamt etwa 8,5 Kilometer zurücklegen (Hin- und Rückweg). Besonders an windigen oder regnerischen Tagen kann der Weg etwas anstrengend werden, daher sollte man sich auf wechselhafte Wetterbedingungen einstellen.
Es ist ratsam, genügend Zeit für die gesamte Wanderung und das Baden einzuplanen. Mit Pausen und ausreichend Zeit zum Genießen der heißen Quellen dauert der gesamte Ausflug etwa 3 bis 4 Stunden. Die Wanderung ist ein fantastisches Naturerlebnis, das dich durch eine geothermale Landschaft führt, die so einzigartig ist, dass du dich wie auf einem anderen Planeten fühlst.
Die Wanderung startet direkt hinter dem Parkplatz und führt über die kleine Brücke
Die Wanderung beginnt direkt am Parkplatz in Hveragerdi. Hier gibt es ein Informationsschild, das die Wanderroute und die geothermale Aktivität der Region beschreibt. Die ersten Schritte führen dich über eine kleine Brücke, und gleich am Anfang merkst du, dass dies kein gewöhnlicher Wanderweg ist. Der Pfad führt dich steil bergauf, während du bereits in den ersten Minuten an rauchenden Fumarolen und blubbernden Schlammtöpfen vorbeikommst. Der Kontrast zwischen der grünen Vegetation und dem grauen, dampfenden Boden schafft eine surreale Atmosphäre. Es ist, als würde man durch eine lebendige Landschaft wandern, in der die Erde ständig in Bewegung ist.
Besonders faszinierend sind die heißen Quellen, die du auf deinem Weg entdeckst. Sie schießen kochendes Wasser in die Luft oder füllen dampfende Becken, die jedoch nicht zum Baden geeignet sind. Einige dieser Quellen können Temperaturen von über 100 Grad Celsius erreichen und sind daher gefährlich. Es ist extrem wichtig, den markierten Wegen zu folgen und auf Warnschilder zu achten, da der Boden an einigen Stellen sehr instabil und extrem heiß sein kann. Hier zeigt sich die vulkanische Kraft der Insel auf beeindruckende Weise.
Der Beginn des Wanderweges bis hinauf auf die Hügelkette
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Die Wanderung ist reich an geologischen Besonderheiten, die Island so einzigartig machen. Du passierst Geysire und dampfende Felder, die nicht nur spektakulär aussehen, sondern auch eine konstante Wärme ausstrahlen. Die Farbpalette der vulkanischen Ablagerungen reicht von erdigen Tönen bis hin zu strahlenden Gelb-, Rot- und Orangetönen, die durch den hohen Schwefelgehalt der Böden entstehen. Es lohnt sich, hier und da anzuhalten, die Umgebung zu betrachten und die unheimliche Stille zu genießen, die nur vom Zischen der Fumarolen und dem Blubbern der Schlammtöpfe durchbrochen wird.
Je weiter du auf den Berg steigst, desto beeindruckender wird die Aussicht. Nach etwa 20 Minuten Aufstieg hast du bereits einen grandiosen Blick über das Tal und die umliegenden Hügel. Besonders an klaren Tagen kannst du kilometerweit über die zerklüftete isländische Landschaft blicken. Die steilen Hänge, die du überquerst, sind oft von dampfenden Wolken umgeben, die aus den natürlichen geothermalen Quellen aufsteigen. Das Zusammenspiel von Wasser, Erde und Feuer ist hier auf Schritt und Tritt spürbar.
Nach etwa 40 Minuten erreichst du einen markanten Punkt, von dem aus der Weg etwas flacher wird. Von hier aus führt der Weg in sanften Kurven weiter durch die Hügel in Richtung des Flusstals. Kurz vor dem Ziel überquerst du eine kleine Brücke, die über den dampfenden Fluss führt – ein weiterer Hinweis auf die Hitze, die unter der Erde lauert. Interessanterweise kannst du an dieser Stelle auch dein Pferd "parken", denn bis hierhin kannst du den Weg auf dem Rücken eines Pferdes zurücklegen, ein bei Einheimischen beliebtes Transportmittel für diese Wanderung.
Nach etwa einer Stunde Wanderung erreichst du schließlich den Reykjadalsa, den heißen Fluss, der sich durch das Tal schlängelt. Die Landschaft öffnet sich vor dir, und die dampfenden Wiesen und Hügel wirken wie aus einem Märchen. Überall entlang des Flusses steigen Dampfwolken auf, die auf die darunterliegenden geothermischen Aktivitäten hinweisen. Die Temperatur des Wassers variiert entlang des Flusses, und es gibt zahlreiche natürliche Pools, in denen du dich niederlassen kannst.
Das Besondere am Reykjadalur-Geothermalfluss ist, dass du dir eine Stelle aussuchen kannst, die genau die richtige Wassertemperatur für dich hat. Weiter oben am Fluss ist das Wasser heißer, da das kochend heiße Wasser direkt aus den Quellen hinzufließt. Je weiter du den Fluss entlang wanderst, desto kühler wird das Wasser, da es sich mit kaltem Flusswasser vermischt. Es ist also fast wie eine natürliche Temperaturregelung – du kannst dir deinen idealen „Hot Pot“ suchen.
Ein entspanntes Bad in Reykjadalur
In den letzten Jahren wurde entlang des Flusses eine schlichte Infrastruktur geschaffen, die das Badeerlebnis noch angenehmer macht, ohne die Natur zu beeinträchtigen. Es gibt Holzstege, die dir den Zugang zum Fluss erleichtern, und einfache Umkleidekabinen, in denen du dich diskret umziehen kannst. Alles ist so gestaltet, dass es sich harmonisch in die Umgebung einfügt und das Naturerlebnis nicht stört.
Trotz der steigenden Beliebtheit des Ortes hat sich Reykjadalur seinen ursprünglichen Charme bewahrt. Besonders in den Morgenstunden oder außerhalb der Hauptreisezeit hast du oft das Glück, nur mit wenigen anderen Besuchern das Bad zu genießen. Die Kombination aus warmem Wasser, der umliegenden Natur und der frischen isländischen Luft ist absolut einmalig.
Es ist wichtig zu wissen, dass der Fluss an einigen Stellen gefährlich heiß sein kann. Daher ist es ratsam, vorsichtig zu sein und das Wasser zunächst zu testen, bevor du dich hineinsetzt. Die Temperaturen des Flusses können stellenweise bis zu 90 Grad Celsius erreichen, bevor sich das heiße Wasser mit dem kalten Wasser mischt.
Nach dem entspannenden Bad geht es auf demselben Weg zurück zum Parkplatz. Der Rückweg fällt natürlich leichter, da du nun größtenteils bergab gehst. Es ist dennoch ratsam, genug Zeit einzuplanen, um die Landschaft in Ruhe zu genießen und vielleicht noch einige Fotos von den vulkanischen Phänomenen zu machen. Auch hier gilt: Zeit und Aufmerksamkeit für die atemberaubende Natur Islands lohnen sich.
Der Rückweg zum Parkplatz mit Blick Richtung Atlantik
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Wenn du den Reykjadalur-Besuch zu einem längeren Tagesausflug machen möchtest, gibt es in der Umgebung mehrere lohnende Sehenswürdigkeiten, die du erkunden kannst:
1. Hveragerdi – Die Stadt der heißen Quellen
Hveragerdi ist bekannt für seine zahlreichen heißen Quellen und geothermischen Aktivitäten. Hier gibt es sogar einen geothermischen Park, in dem du mehr über die geothermale Energie erfahren und einige der Quellen aus nächster Nähe sehen kannst.
2. Kerið-Kratersee
Etwa 30 Minuten von Hveragerdi entfernt liegt der Kerið-Krater, ein beeindruckender Vulkankrater mit einem tiefblauen See. Dieser Krater ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf der Golden Circle Route und ein absolutes Muss für Naturfans.
3. Thingvellir Nationalpark
Der Thingvellir Nationalpark ist ebenfalls nicht weit entfernt. Dieser UNESCO-Welterbe-Park ist sowohl geologisch als auch historisch bedeutend. Hier kannst du zwischen den eurasischen und nordamerikanischen tektonischen Platten wandern und die reiche Geschichte Islands erkunden.
4. Geysir und Strokkur
Die berühmten Geysire Geysir und Strokkur sind ebenfalls in der Nähe und bieten ein weiteres faszinierendes geothermales Spektakel. Der aktive Strokkur bricht alle paar Minuten aus und schießt kochend heißes Wasser bis zu 30 Meter in die Luft.
5. Gullfoss-Wasserfall
Gullfoss, einer der beeindruckendsten Wasserfälle Islands, liegt ebenfalls auf der Golden Circle Route. Der Wasserfall stürzt in mehreren Stufen in eine tiefe Schlucht und bietet spektakuläre Aussichten.
Geysir Strokkur
Die beste Zeit, um Reykjadalur zu besuchen, ist der Sommer, wenn die Tage lang und die Temperaturen mild sind. Auch im Winter ist die Wanderung möglich, jedoch solltest du dich auf Schnee und vereiste Wege einstellen. Die heißen Quellen sind das ganze Jahr über zugänglich, und das Baden im warmen Fluss bei kaltem Winterwetter hat seinen ganz besonderen Reiz.
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