Die Vatnsnes Halbinsel liegt im Norden von Island und ist einen Abstecher von der Ringstrasse absolut wert. Wer Robben beobachten will muss hier herkommen und obendrein gibt es mit den Überresten vom Troll Hvitserkur noch eine echte Islandsehenswürdigkeit zu bestaunen. Das ist aber nicht alles was es zu entdecken gibt.
Diesen kleinen Roadtrip darfst Du Dir in Island nicht entgehen lassen.
Blick von der Vatnsnes Halbinsel in Richtung Westfjorde
2. Ein Roadtrip um die Vatnsnes Halbinsel
3. Die Robben auf der Vatnsnes
4. Der berühmte Troll Hvitserkur
5. Der Borgarvirki - Ein altes Schutzfort am Strassenrand
6. Ein Fazit zum Roadtrip um die Vatnsnes Halbinsel
Robben auf der Vatnsnes Halbinsel
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Die Vatnsnes Halbinsel liegt im Norden Islands. Wenn man von den Westfjorden kommt oder auch der Ringstraße aus dem Westen Islands Richtung Norden folgt trifft man irgendwann auf den kleine Ort Hvammstangi.
Hvammstangi ist bekannt für die größte Wollfabrik des Landes und auch ein Seehundzentrum, das Seals & Sagas kann man hier besuchen.
Wir haben Hvammstangi wegen des Campingplatzes angefahren. Er liegt ganz oben auf einem kleinen Hügel des Ortes. Er gehört auch zu denen, die mit der Campingcard angefahren werden können.
Hier findet sich ein Häuschen mit Toiletten, Duschen und einer Waschmaschine sowie einem kleinen Aufenthaltsraum mit einer recht gut ausgestatteten Küche. Also auch wenn das Wetter mal nicht mitspielt kann man sich dort im Trockenen und Warmen seine Mahlzeit zubereiten.
Ein weiterer Vorteil an Hvammstangi: es eignet sich perfekt als Ausgangspunkt, um die Vatnsnes Halbinsel zu umrunden. Immer entlang des Vatsnesvegur.
Unsere Route um die Halbinsel
Willst Du noch mehr von der Island sehen? Hier sind ein paar Ideen:
Von Hvammstangi geht es zunächst auf der 711 nach Norden. Zunächst ist die Straße noch asphaltiert aber schon bald wird sie zu einer Schotterpiste, die sich aber auch gut ohne Allrad befahren lässt.
Auf der einen Seite schaut man Richtung Meer und bei gutem Wetter sogar hinüber zu den Westfjorden. Der Fjord dazwischen ist der Hunafloi. Auf der anderen Seite schaut man aus dem Auto hinaus auf Wiesen, Hügel und Schafe. Einige davon kreuzen auch gerne mal die Straße.
Auf der Vatnsnes Halbinsel gibt es keine Dörfer, vielleicht mal ein Bauernhof, aber ansonsten taucht man ein in reine Natur.
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Wenn man der 711 folgt kommt man zunächst vorbei am Skardsviti Leuchtturm.
Der thront hier auf der Küstenlinie mit Blick Richtung Westfjorde. Man kann an einer kleinen Parkbucht halten, jedoch ist hier alles umzäunt und mit Privatgelände markiert, so dass wir uns nicht getraut haben einfach die Schafsweide zu überqueren, um zum Leuchtturm zu laufen. Vielleicht gibt es aber auch noch einen anderen Weg hinunter.
Für uns ging es weiter auf der 711 bis zum Schafsgatter von Hamarsrett. Das ist ein typischer Pferch für den Herbstbetrieb der Schafzucht. Alle Tiere werden dann in die Mitte getrieben und dann von dort aus von den Besitzern in die einzelnen Kammern sortiert. Früher waren die Gatter aus Torf und Lavagestein. Heute sind sie meist aus Holz. Es gibt sie überall auf Island aber den hier auf Vatnsnes kann man besonders gut von der Klippe oberhalb ansehen.
Schafsgatter Hamarsrett
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Weiter geht’s zum ersten zufälligen Treffen mit den Seehunden. Kurz hinter dem Schafsgatter kommt links ein kleiner Parkplatz, für eine Handvoll Autos direkt an der Straße. Von dort aus führt ein breiter Weg hinunter Richtung Küste. Am Weg steht auch eine Picknickbank, als Orientierungspunkt hilft diese vielleicht. Unten an der Küste haben wird dann zum ersten Mal Seehunde und Robben angetroffen. Diese räkelten sich faul auf den Felsbänken vor der Küste und ließen sich von uns überhaupt nicht stören.
Kleiner Weg hinunter zur Küste zu den Seehunden und Robben
Auf der Vatnsnes Halbinsel kann man an mehreren Stellen auf Seehunde und Pelzrobben stoßen. Die größte Seehundkolonie befindet sich vor Hindisvik ganz im Norden der Halbinsel. Da die Zahl der Tiere in den letzten Jahren aber immer weiter zurück ging und man den Stress verantwortlich machte, dem die Tiere durch die Touristen ausgesetzt sind hat man den Zutritt dort verboten. Dort tummeln sich wohl Tausende Seehunde, Ringelrobben und Kegelrobben an der Küste.
Will man die putzigen Tierchen trotzdem sehen, so hat man die Möglichkeit einmal im Westen der Halbinsel, in Illugastadir oder im Osten, in Osar.
Faule Robben auf den Felsbänken vor der Küste
Unsere Rundtour führte uns nach Illugastadir. Hier an der 711 gibt es einen kleinen Abzweig hinunter zu einem Bauernhof mit Parkmöglichkeiten. Ab hier kann man einen hübsch angelegten Weg nehmen, der entlang der Küste zum Ende der Bucht führt, wo ein Aussichtspunkt angelegt wurde. Und genau da tummeln sich die Tiere wieder vor der Küste auf den Felsbänken.
Zwischen dem 1. Mai und dem 20. Juni ist der Weg allerdings für Besucher gesperrt, denn dann brüten hier die Eiderenten. So wie viele andere Vögel teilen sie sich hier nämlich ihr Zuhause mit den Robben und Seehunden.
Illugastadir
Nach dem kleinen Spaziergang geht es weiter über die Nordspitze drüber und im Osten der Insel wieder Richtung Süden. Als nächstes steht ein Besuch beim Troll an.
Der Legende nach hat der Troll das auf der anderen Seite der Bucht liegende Kloster Dingeyrar zerstören wollen und wurde von der Morgensonne überrascht. Daraufhin versteinerte er und steht seitdem hier vor der Küste. Das Kloster Dingeyrar war das älteste Kloster in Island und steht auf einer Halbinsel vor Blöunduos, gegenüber der Bucht, wo man heute den versteinerten Hvitserkur findet. Heute ist von dem Kloster allerdings nur noch eine kleine Kirche erhalten.
Hvitserkur
Der Hvitserkur, ein 15 Meter hoher Basalt Felsen heißt übersetzt weißes Hemd. Das kommt daher, das er komplett von Vogelkot überzogen ist. Er macht trotzdem eine gute Figur wie er da so einsam vor der Küste steht und zur anderen Seite der Bucht hinüberschaut. Man kann oben vom Parkplatz über Trampelwege nach unten zum Strand gelangen und diesen dann ein wenig entlang spazieren. Bei Ebbe tummeln sich auch hier wieder Seehunde und Robben in der Bucht.
Folgt man der 711 dann weiter nach Süden schaut man Richtung Osten auf eine Bucht, das Hop. Der Hunafjordur reichte hier einst viel weiter nach Süden als heute. Nun ist er im Hop verlandet und bildet hier die größte Salzwasserlagune von Island. Hier tummeln sich auch sehr gerne Seehunde, Robben und viele Meeresvögel wie Eiderenten, Möwen oder Austernfischer.
Blick über die Bucht vorm Hvitserkur
Willst Du noch mehr von der Island sehen? Hier sind ein paar Ideen:
Weiter im Süden teilt sich die Straße und führt im Westen als 711 weiter und im Osten als 717. Wir nahmen eher zufällig die 717, weil sie irgendwie spannender aussah. Kurz darauf stoppten wir an einem seltsamen Steingebilde direkt an der Straße. Der Borgarvirki.
Am Borgarvirkii
Das ist ein altes Schutzfort und ein verlassener Basaltsteinbruch, der auf 177 Meter thront. Aus den entstandenen Basaltsäulen hat man hier eine Trotzburg errichtet. Man kann noch die verstärkten Mauern und die Reste zweier Langhäuser aus der Wikingerzeit erkennen. Mit viel Fantasie zumindest. Die Festung stammt wahrscheinlich aus dem 10. oder 11. Jahrhundert.
Ein Stopp lohnt aber trotzdem, da man auf den alten Mauern herumklettern kann und dann von der Anhöhe großartige Ausblicke ins Umland geboten bekommt. Von hier schaut man auf die Seen Vesturhopsvatn und Vididalu, die in der Landschaft eingebettet sind.
Borgarvirki
Von hier aus kann man entweder weiter im Süden wieder auf die 711 abbiegen und Richtung Hvammstangi zurück fahren oder man bleibt auf der 717, welche zur 716 wird und landet östlich dann auf der Ringstraße Richtung Akureyri.
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Die komplette Umrundung der Halbinsel umfasst etwa 77 Kilometer.
Ich empfehle 5-6 Stunden einzuplanen. Durch die Gravel Road braucht man schon ein wenig mehr reine Fahrzeit und auch die Spots entlang der Strecke sollte man sich in Ruhe anschauen können und auch mal ein wenig herumspazieren.
Ich fand den Ausflug großartig, schon allein, weil ich zum Ersten Mal Seehunde und Robben in freier Wildbahn sehen konnte. Außerdem verbringt man den Tag komplett in der Natur und ist fernab von Siedlungen und Städten. Man kann die Halbinsel nach Lust und Laune erkunden und auch verborgene Pfade betreten und vielleicht so den ein oder anderen schönen Ort finden.
Und wo anders kann man schon einen 15 Meter großen Troll sehen?
Klare Empfehlung: Mach dir dort einen schönen Tag und grüß die faulen Seehunde und Robben von uns.
Dreckig aber Glücklich
Willst Du noch mehr von der Island sehen? Hier sind ein paar Ideen:
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