Eine Alpenüberquerung in 7 einfachen Etappen
Eine Genusswanderung vom Teggernsee nach Sterzing
Die Alpen – ein majestätisches Gebirge, das sich über mehrere Länder erstreckt und Wanderer aus der ganzen Welt in seinen Bann zieht. Eine der eindrucksvollsten Möglichkeiten, die Alpen zu erleben, ist die Alpenüberquerung.
Heute möchten wir Dir eine besondere Route vorstellen, die von vielen noch als Geheimtipp gehandelt wird: Die Wanderung vom Tegernsee nach Sterzing.
Während die meisten Alpenüberquerungen als anspruchsvolle Abenteuer gelten, begeistert diese Route durch ihre Leichtigkeit und Vielfalt. Statt schwieriger Bergpfade erwartet Dich ein Weg, der sich von leichten bis mittelschwierigen Streckenabschnitten durch grandiose und abwechslungsreiche Landschaften schlängelt. Diese Wanderung verspricht nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch eine entspannte und genussvolle Woche in den Alpen.
Die Strecke führt Dich vom Tegernsee über den Achensee und das Zillertal bis nach Sterzing. Dabei kannst Du in den malerischen Ortschaften entlang der Route übernachten. Ob in gemütlichen Gasthöfen, einladenden Pensionen oder komfortablen Hotels – hier findest Du die perfekte Unterkunft, um Dich nach einem erlebnisreichen Wandertag zu erholen.
In diesem Blogartikel nehmen wir Dich mit durch die Alpen und zeigen Dir die 7 Etappen der Alpenüberquerung vom Tegernsee nach Sterzing.
Der Blick in Pfitschtal, kurz nachdem Du die Grenze zu Italien überquert hast
Inhaltsverzeichnis
1. Alle Fakten zur gesamten Alpenüberquerung
2. Die Anreise nach Gmund am Tegernsee
3. Etappe 1 – Von Gmund am Tegernsee nach Wildbad Kreuth
4. Etappe 2 – Von Wildbad Kreuth nach Achenkirch
5. Etappe 3 – Von Achenkirch nach Maurach am Achensee
6. Etappe 4 – Von Maurach nach Hochfügen
7. Etappe 5 – Von Hochfügen über den Melchboden nach Mayrhofen
8. Etappe 6 – von Mayrhofen über den Alpenpass ins Pfitsch-Tal
9. Etappe 7 – Durch das Pfitsch Tal nach Sterzing
1. Alle Fakten zur gesamten Alpenüberquerung
Startpunkt:
Gmund am Tegernsee
Zielpunkt:
Sterzing in Südtirol
Länge:
108 Kilometer Fußmarsch (+Wegstrecke, die mit Bus und Bahn zurückgelegt wird)
Höhenmeter gesamt Bergauf:
3350 Meter
Höhenmeter gesamt Bergab:
3880 Meter
7 Tagesetappen
teilweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch mit
diesen abkürzbar
Kondition:
- Bis zu 6 Stunden Gehzeit
- Trittsicherheit
- Schwindelfreiheit
- Geröllige Pfade bis hin zur geteerten Straße
Beste Jahreszeit:
Mitte Juni bis Anfang Oktober
Wegkennzeichnung:
Ü für Überquerung
2. Die Anreise nach Gmund am Tegernsee
Die beste und einfachste Möglichkeit ist mit der Bahn anzureisen. Dann kommst Du direkt am Bahnhof in Gmund am Tegernsee an und kannst Deine Wanderung starten. Von München fahren regelmäßig Züge an den Tegernsee.
Alternativ kannst du natürlich auch mit dem Auto anreisen aber die Parkplatzsuche kann sich schwierig gestalten, da es zum einen eine beliebte Touristenregion ist und viele Parkplätze auf 24 Stunden beschränkt sind.
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3. Etappe 1 – Von Gmund am Tegernsee nach Wildbad Kreuth
Deine Wanderung beginnt in dem idyllischen Ort Gmund am nördlichen Seeufer des Tegernsees. Hier erwartet Dich der malerische Tegernseer Höhenweg, der sich etwa 100 Meter oberhalb des glitzernden Sees entlangschlängelt und Dir immer wieder atemberaubende Ausblicke bietet.
Dein erster Stopp führt Dich ins Herz von Tegernsee, wo ein Besuch des Brauhauses die erste Möglichkeit ist, einzukehren und lecker zu essen. Hier kannst Du die köstlichen regionalen Biersorten probieren und Dich stärken, um für den weiteren Weg gewappnet zu sein.
Das Highlight Deiner Wanderung erwartet Dich anschließend: die einzigartige Ruderfähre nach Rottach-Egern. Beachte jedoch, dass diese Fähre nur bei schönem Wetter fährt. Alternativ kannst Du die Fahrt mit der Tegernsee Schifffahrt machen.
Nach Deiner Ankunft in Rottach-Egern setzt Du Deine Wanderung auf einem naturnahen Steig aus Wald- und Wiesenwegen entlang der Weißach fort.
Schließlich erreichst Du Dein Etappenziel: das Wildbad Kreuth. Alternativ kannst Du auch in Bad Wiessee übernachten und am nächsten Tag mit dem Linienbus zum Parkplatz Siebenhütten starten.
Übernachtungstipp in Wildbad Kreuth: Hotels in Wildbad Kreuth*
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4. Etappe 2 – Von Wildbad Kreuth nach Achenkirch
Vom historischen Wildbad Kreuth oder dem Parkplatz Siebenhütten führt Dich ein malerischer Pfad durch einen Buchenmischwald hinauf ins weitläufige Almgelände der Gaisalm. Die Wegweiser zeigen in Richtung Blaubergalm und Siebenhüttenalm.
Der Weg setzt sich entlang eines sanften Bergrückens fort und führt Dich später durch duftende Latschenbüsche. Schließlich erreichst Du den Bayrisch-Tiroler Grenzkamm.
An dieser Stelle öffnen sich traumhafte Ausblicke in beide Richtungen: Einerseits kannst Du bis zur Ebene nördlich des Tegernsees schauen, andererseits reicht Dein Blick bis zu den majestätischen Zillertaler Alpen.
Von der Blaubergalm wanderst Du weiter durch das historische Jagdgebiet der habsburgischen Kaiser auf einem gut begehbaren Weg, der Dich schließlich nach Achenwald bzw. Achenkirch führt.
Das letzte Stück führt entlang der Straße und alternativ kannst Du auch ab Achenwald Soir den Bus nach Achenkirch nehmen.
Busfahrzeiten: 15:43, 16:19 und 18:04
5. Etappe 3 – Von Achenkirch nach Maurach am Achensee
Heute wanderst Du entlang dem Achensee. Dieser ist 133 Meter tief und der größte See in Tirol.
Von Achenkirch aus wanderst Du durch eine Landschaft, die von sanften Auf- und Abstiegen geprägt ist. Der Weg ist teilweise mit Stufen und Handläufen hervorragend ausgebaut und bietet Dir ein komfortables Wandelerlebnis.
Dein Ziel ist die Gaisalm auf 938 Meter, die einzige Alm in Tirol, die ausschließlich zu Fuß oder per Schiff erreichbar ist.
Der Achensee
Auf dem Weg dorthin erwartet Dich eine atemberaubende Naturkulisse, die kleine Wasserfälle, Mischwälder und Schwemmkegel einschließt, die bis in den sogenannten 'Tiroler Fjord' hineinreichen. An vielen Stellen entlang des Weges hast Du die Möglichkeit, ein erfrischendes Bad im glasklaren Wasser des Achensees zu genießen.
Der Uferweg führt Dich schließlich nach Pertisau, einem malerischen Ort am Achensee, und von da aus geht es entlang der Strandpromenade zu Deinem Etappenziel in Maurach.
Alternativ kannst Du ab Pertisau das Schiff nach Mauarch nehmen.
6. Etappe 4 – Von Maurach nach Hochfügen
Nach einer entspannten Busfahrt von Maurach nach Jenbach und einer malerischen Zugfahrt mit der Zillertalbahn erreichst Du Fügen im Zillertal. In Fügen führt Dich ein gemütlicher Spaziergang durch das charmante Dorf zur Bergbahn zum Spieljochgipfel.
Diese bringt Dich in kürzester Zeit über die Baumgrenze hinauf auf das Spieljoch, wo majestätische Ausblicke auf die umliegende Bergwelt des Zillertals, das Karwendelgebirge, das Rofangebirge und sogar bis hin zum imposanten Wilden Kaiser auf Dich warten.
Die Umgebung ist geprägt von jahrhundertealten Zirbenbäumen, Almrosen und eindrucksvollen Granitsteinen, die Dir während Deiner Wanderung entlang eines traumhaften Pfads zur Gartalm begegnen.
Deine Wanderung führt Dich schließlich zum Loassattel, einem echten Geheimtipp in den Alpen. Dort erwartet Dich das gemütliche Alpengasthaus Loas, das Dich mit köstlichen Tiroler Spezialitäten bewirtet und Dir eine wohlverdiente Pause bietet. Montags ist aber Ruhetag.
Auf einem entspannten Weg wanderst Du schließlich in den bekannten Wintersportort Hochfügen auf 1480 Meter.
Bus Maurach – Jenbach: Linie 4080 / 8332
Zillertalbahn: alle 30 Minuten ab Jenbach nach Fügen
Rofan Gebirge
7. Etappe 5 – Von Hochfügen über den Melchboden nach Mayrhofen
Dein Tag führt Dich durch einzigartige historische Almdörfer, die es nur im Zillertal gibt. Während Deiner Wanderung kommst Du an charmanten Dörfern vorbei, die von der Geschichte und der Tradition dieser Region zeugen.
Dein Weg führt Dich über die Pfundsalm auf 1640 Meter auf das imposante Sidanjoch und schließlich zur nahegelegenen Rastkogelhütte auf 2117 Meter. Hier kannst Du eine wohlverdiente Rast einlegen und die atemberaubende Bergwelt des Zillertals genießen.
Nach dieser Erholungspause erwartet Dich noch ein kurzer Aufstieg auf den Mitterwandskopf, von dem aus Du einen spektakulären Ausblick genießen kannst. Danach setzt Du Deine Wanderung auf einem wunderschönen Pfad fort, der Dich langsam hinab führt.
Der Weg führt Dich schließlich zum Melchboden auf 2000 Meter an der Zillertaler Höhenstraße. Um Deine Knie zu schonen, kannst Du für den weiten und steilen Abstieg den Linienbus nehmen, der Dich am Nachmittag sanft hinab ins Tal bringt.
Buslinie nach Hippach: 14:30, 15:20 und 16:10 Uhr
Mayrhofen im Zillertal
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8. Etappe 6 – von Mayrhofen über den Alpenpass ins Pfitsch-Tal
Heute steht ein besonderer Tag bevor, an dem Du den majestätischen Alpenhauptkamm überqueren wirst. Dein Abenteuer beginnt in Mayrhofen, wo Du Dich mit dem Bus zum Schlegeis Speichersee auf 1.800 Meter Seehöhe chauffieren lässt.
Bereits hier oben erwartet Dich ein atemberaubender Ausblick auf den hellblauen See und den Gletscher, der sich dahinter erstreckt. Zuerst geht es ein Stück der Straße entlang bis zum zweiten großen Parkplatz wo der Wanderweg hinter der Brücke über den Zamser Bach beginnt.
Der Schlegeisspeicher auf 1800 Meter
Der Aufstieg zum Pfitscherjoch führt Dich über einen komfortablen Wanderweg, der an Wasserfällen vorbeiführt und entlang eines mäandrierenden Bachs verläuft. Zuerst erreichst Du die Lavitzalm, von wo aus Du wunderbare Fernsichten auf den Wanderweg hast.
Ab der Lavitzalm geht es steil hinauf zum Pfitscherjoch. Kurz nach der Überquerung der italienischen Grenze erreichst Du das Pfitscherjochhaus, das sich auf stolzen 2.275 Metern Höhe befindet und damit der höchste Punkt Deiner heutigen Tour ist. Eine kühle Limo und ein Apfelstrudel mit Aussicht gehören dazu, bevor Du Dich an den Abstieg machst.
Von hier aus wanderst Du nur noch hinab über sanfte Almwiesen und durch einen malerischen Mischwald zum Talboden des Pfitschtals.
Aufstieg zum Pfitscherjoch und der Grenze zu Italien
Der Abstieg ist steil und geht auf die Knie. Alternativ kannst Du auch die breite Straße nehmen, die sich sanfter in Kehren nach unten schlängelt aber dann läufst du etwa 7 Kilometer mehr.
Ein leicht erhöhter Wiesenweg führt Dich schließlich von Stein nach St. Jakob, dem ersten Weiler in der Gemeinde Pfitsch.
Unterkünfte entlang der Strecke zwischen St. Jakob und dem etwa fünf Kilometer entfernten Kematen bieten Dir die Möglichkeit, nach einem erlebnisreichen Tag zur Ruhe zu kommen.
Bus zum Schlegeisssee 4102 ab Mayerhofen Bahnhof oder Mayerhofen Pfanderbahn
Übernachtungstipp in St. Jakob: Gasthof Albergo Neuwirt*
Angekommen im Pfitschtal
9. Etappe 7 – Durch das Pfitsch Tal nach Sterzing
Dein Abenteuer neigt sich dem Ende zu, und die letzte Etappe verspricht zwar wenige Höhenmeter, aber unzählige Höhepunkte.
Du wanderst entlang eines malerischen, breiten Talbodens, vorbei an urigen Bauernhäusern, typisch Südtiroler Steinkirchen und schließlich über eine kleine Anhöhe, die Dich direkt ins gotische Ortszentrum von Sterzing führt.
Die Wege auf dieser Etappe sind größtenteils leicht, nur an einigen kurzen Abschnitten kann es etwas anspruchsvoller werden. Die Wege wechseln von einfachen Wanderwegen, über Forstwege bis hin zu Wegen durch den Wald.
Die 20 Kilometer sind nicht zu unterschätzen und die letzten Etappen stecken auch noch in den Beinen. Doch keine Sorge, der stündlich regelmäßig verkehrende Bus bietet Dir die Möglichkeit, die Strecke nach Belieben abzukürzen, falls Du mal eine Verschnaufpause einlegen möchtest.
Der krönende Abschluss führt Dich schließlich über die kleine Anhöhe bei Flains direkt ins gotische Zentrum von Sterzing.
Hier kannst Du die einzigartige Atmosphäre dieser historischen Stadt erleben und Deine Alpenüberquerung gebührend abschließen.
Übernachtungstipp in Sterzing: Hotel Hubertushof*
Restauranttipps für Sterzing:
- Gasthof Hotel Lamm – deftige Küche und leckere Desserts
- Kolping Restaurant und Pizzeria – beste Pizza in Sterzing
Auf dem Weg von St. Jakob nach Sterzing
10. Abreise aus Sterzing
Wenn Du noch etwas Zeit hast, dann empfehlen wir Dir noch einen Tag in Sterzing zu verweilen und Deine Wandertour in Ruhe ausklingen zu lassen. Sterzing ist eine charmante alte Stadt mit einer kleinen hübschen Innenstadt, guten Restaurants und einigen ausflugzielen in der Umgebung. So können wir dir zum Beispiel noch den Besuch der Gilfenklamm empfehlen. Diese spektakuläre Schlucht liegt nur 15 Minuten mit dem Linienbus entfernt und kann entspannt in 2-3 Stunden erwandert werden. Alle Infos findest Du in unserem Artikel zur Gilfenklamm.
Die einfachste Möglichkeit ist, ab Sterzing den Zug oder Flixbus zurück nach Deutschland zu nehmen.
Der Flixbus fährt regelmäßig ab Sterzing über Innsbruck nach München. Von Sterzing nach München musst Du 33-45 Euro pro Person rechnen. Für die komplette Strecke benötigt er 3 h und 15 min. Er fährt an der Bushaltestelle an der Jaufenstraße, direkt neben der bar by Kristi und wenige Meter entfernt vom großen Spar – Supermarkt.
Mit dem Zug kannst Du ebenfalls die Heimreise ab Sterzing antreten, denn die Stadt hat ihren eigenen Bahnhof. Für die Strecke nach München braucht dieser etwa 3,5 – 4 Stunden und kostet Dich 60-70 Euro pro Person.
Sterzing in Südtirol
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