Xian in China

Die Alte Hauptstadt, das Kaisergrab und die Terrakotta Krieger

 

Xian war unter den Kaisern der Qin-Dynastie die erste Hauptstadt des Kaiserreichs China. Es ist der Ausgangspunkt der Seidenstraße, die sich von hier aus durch ganz Asien bis nach Europa zieht. Schon früh haben hier die Herrscher Chinas mit dem Römischen Reich in Europa Handel getrieben.

 

Heute leben etwa 8 Millionen Menschen in Xian und es ist berühmt für seine Archäologischen Zeugnisse vergangener Zeiten. Das wohl wichtigste sind die Terrakotta Armee, die 1974 bei Ausgrabungen zufällig gefunden wurden. Eben genauso wichtig ist die Alte Stadtmauer von Xian. Sie ist komplett erhalten und somit ein seltenes Zeugnis früherer Baukunst.

 

Wer also in Xian ist, hat genug was er entdecken kann. Hier in diesem Artikel zeige ich dir was unbedingt bei dir auf dem Programm stehen sollte.

 

Die Terrakotta Armee in Xian


Inhaltsverzeichnis


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1. Die Terrakotta Armee und das Kaisergrab in Xian

1974 stieß ein Bauer bei Arbeiten für einen Brunnen zufällig auf die Überreste eines Tonkriegers. Er meldete es und zog sehr schnell viele Archäologen an, die hier begeistert ihre Arbeit taten. Dabei fanden sie bis heute über 8000 lebensgroße Terrakotta Soldaten in Gefechtsstellung. Dazu zählen auch unzählige Waffen und Pferdewagen. Das besondere hierbei ist, dass kein Soldat aussieht wie der andere. Alle haben andere Gesichtszüge und scheinen somit Unikate zu sein.

 

Die Erschaffung dieser Armee geht auf den ersten Kaiser Chinas zurück: Qin Shihuangdi. Er einte die chinesischen Provinzen und herrschte als erster Kaiser Chinas. Direkt nach der Machtübernahme fing er an sein Grabmal zu bauen. Und zu eben diesen gehören die Terrakotta Krieger. Die gesamten Arbeiten dauerten fast 36 Jahre und fast 700000 Arbeiter waren gleichzeitig am Bau beschäftigt. Entstanden ist ein Areal von mehreren Tausend Quadratmetern. Im Zentrum steht ein kleiner Hügel. Dort soll sich die Grabkammer befinden. Man sagt sie befindet sich im Berg, innerhalb eines Nachbaues von Xian mit einem Wassergraben aus Quecksilber. Untersuchungen konnten auch bereits vermehrt Mengen dieses Elementes nachweisen. Geöffnet wurde der Hügel bis heute nicht.

 

Das große Problem der Archäologen ist heute unsere Luft. Die Tonkrieger waren alle bunt bemalt als man sie fand, aber an der Luft zerfielen die Farben sehr schnell und die braun-grauen Krieger, wie man sie kennt blieben übrig. Man forscht seit Jahren nach einer Möglichkeit, diese Farben zu erhalten. Bis es keinen Erfolg gibt, bleiben die Grabkammer und auch viele andere Soldatenfiguren unter der Erde verborgen. Die bisher gefundenen Soldaten sind nämlich nur ein Bruchteil, der gesamten Terrakotta Armee. Sie werden alle in einzelnen Scherben mühsam ausgegraben, rekonstruiert und wieder zusammengefügt. 

 

Xian in China

Das weitläufige Gelände der Grabanlagen

 

Bei einem Besuch der Grabanlagen, sieht man nicht nur die bereits wieder vollständigen Figuren, sondern auch Einblicke in die Grabungsarbeiten, wo die Tonkrieger noch als Scherben verteilt liegen. Eindrucksvoll und Wahnsinn, was es für eine Arbeit ist diese wieder zusammenzufügen. Bisher hat man etwa 3000 Soldaten und mehr als 40000 Waffen ausgegraben. Geschätzte weitere 5000 Figuren sind somit noch im Erdreich verborgen.

 

Blick in eine der Ausstellungshallen mit den Tonkriegern


Willst Du noch mehr von der China sehen? Hier sind ein paar Ideen:



2. Die Stadtmauer von Xian

Die alte Stadtmauer von Xian ist noch vollständig erhalten. Sie umgibt den alten Stadtkern auf 13,74 Kilometern Länge. Vier riesige Stadttore führen in die Altstadt hinein, in der übrigens keine Hochhäuser gebaut werden dürfen. Fun Fact für uns: Häuser gelten in China als Hochhäuser, wenn sie mehr als 14 Stockwerke haben. Die Stadtmauer in Xian ist die größte erhaltene Stadtmauer in ganz China und wurde in den Jahren 1374-1378 erbaut. Sie wurde auf den Fundamenten der Palastbezirksmauer errichtet. Sie ist 12 Meter hoch und fast 14 Meter dick. Man kann also nicht nur einen kompletten Spaziergang rund herum machen, sondern auch sehr schön mit dem Fahrrad einmal darauf herumfahren.

 

Die Stadtmauer in Xian


3. Der Glocken- und Trommelturm

Der Glockenturm bildet das Zentrum der Altstadt. Er steht genau in ihrer Mitte. Der Grundriss dieses Turmes geht wohl auf die Ming – Dynastie zurück (um 1380). In der Ming Dynastie hatte jede Stadt so einen Glockenturm. Von hier aus wurde die Zeit angezeigt und wichtige Ereignisse verkündet. Der Glockenturm in Xian ist mit seinen 27,4 Metern einer der größten Chinas. Sie sind heute Symbole vergangener Zeiten und gehören zu den besterhaltenen ihrer Art in ganz China.


4. Die Öffentlichen Parks

Wie in allen chinesischen Städten findet viel Leben draußen in den Öffentlichen Parks statt. Hier wird sich getroffen und gespielt. Meist Mah-Jongg. Aber auch viele Sportler treffen sich hier und machen Übungen, Krafttraining oder spielen zusammen Tischtennis. Auch sieht man überall kleine Gruppen, die tanzen oder musizieren. Es ist ein buntes Treiben, was wir aus Deutschland überhaupt nicht kennen. Gerade viele Ältere Menschen sind hier in den Parks und Krücken oder Rollatoren sucht man vergeblich. Die Menschen sind fit. Körperlich wie geistig. Eine schöne Art alt zu werden, wie wir finden und es macht Spaß durch die Parks zu schlendern und das Treiben dort zu beobachten.

 

In den Parks wird Sport gemacht, Karten gespielt oder Kaligraphie geübt


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5. Die Wildganspagode

Die Große Wildganspagode war ursprünglich ein Tempel der Sui-Dynastie, welcher im Jahr 647 errichtet wurde. Er ist etwa 60 Meter hoch. Früher diente er zur Aufbewahrung von heiligen Schriften. Hier lebte auch der Mönch Xuanzang, der 17 Jahre durch Indien gereist ist und buddhistische Schriften sammelte. Bekannt ist dieser durch den Roman „Die Reise nach Westen“, welcher mehrfach verfilmt wurde und in China von jedem Kind gekannt wird. Eine Bronzestatue steht als Andenken an den Mönch hinter der Pagode. Die Pagode besteht aus 7 Stockwerken. Im Inneren befindet sich eine Holztreppe, auf welcher man nach oben steigen kann. Von oben hat man dann eine fantastische Aussicht.

 

Um die Pagode herum wurde eine große Gartenanlage angelegt, die auch noch die kleine Wildganspagode beinhaltet. Diese ist mit ihren 45 Metern etwas kleiner, aber nicht weniger schön. Sie stammt aus dem 8ten Jahrhundert.

Xian Wildganspagode

Die Wildganspagode


Der Name „Wildganspagode“ geht auf eine indische Legende zurück, in der in einem Kloster das Fleisch ausging. Als sie ihr Leid Buddha klagten, fiel plötzlich eine Wildgans, aus einem Schwarm Gänse, die das Kloster überflogen, tot vom Himmel. Im Glauben Buddha selbst habe sich geopfert errichteten sie der Gans eine Pagode.

 

Impressionen aus der Parkanlage rund um die Wildganspagode


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6. Die große Moschee und das Muslimische Viertel in Xian

 

Xians muslimisches Viertel ist ein Ort voller kleiner Märkte und Garküchen. Überall gibt es kleine Antik- und Flohmärkte und die Gerüche der Garküchen vermischen sich auf den Straßen. Es macht Spaß einmal hindurch zu wandeln und alle Eindrücke in sich aufzunehmen. Man sagt auch hier findet sich das einzige noch intakte Stück Altstadt Xians.

 

Xian in China Altstadt

Das bunte Muslimische Viertel

 

Auch beherbergt das Viertel eine 1250 Jahre alte Moschee.  Die heutige große Moschee wurde Mitte des 18ten Jahrhunderts errichtet, wobei wohl bereits vorher hier schon Moscheen standen. Das Gebäude wurde dem chinesischen Baustil angepasst und liegt inmitten einer schönen Gartenanlage. Die Gebetshalle im Westen dürfen zwar nur Gläubige besuchen, aber der Besuch der kompletten Gartenanlage ist wirklich wunderschön. 

 

Die große Moschee: Gartenanlage und rechts die Gebetshalle


7. Maultaschen Bankett

Xian ist bekannt für seine Maultaschen. Das Maultaschenbankett, auf Chinesisch „Jiaozi yan“ ist eine Spezialität in Xian. Die Jiaozi sind mit Fisch, Fleisch oder Gemüse gefüllt. Es gibt auch süße Varianten. Beim klassischen Bankett werden 18 Gänge gereicht. Die Teigtaschen in unterschiedlicher Form werden teils in Suppen serviert und mit Soßen gedippt gegessen.

Aber anders als wir sie oft kennen, gibt es sie dort in allen erdenklichen Formen. Unsere Reiseführerin erzählte, dass die Maultaschenform dem Inhalt nachempfunden wurde. Was das denn dann bedeutet, wenn sie die Form eines Igels haben (was ich auf Bildern gesehen habe) konnte sie mir dann aber irgendwie nicht erklären.

 

Wir haben an ein Maultaschen Buffet teilgenommen, wo man uns 12 Verschiedene serviert hat. Die mit Schwein, sahen zum Beispiel aus wie kleine Ferkelgesichter und auch die anderen hatten teils skurrile Formen. Es war ein sehr schönes Erlebnis und unglaublich lecker.

 

Maultaschenbankett in Xian


8. Xian am Abend

Xian am Abend ist bunt und hell und voll. Auch wenn die Sonne bereits untergegangen ist tummeln sich die Menschen auf den Straßen. Überall gibt es Parks und Einkaufszentren, wo die Menschen zusammenkommen und Musik machen, tanzen oder einfach reden. Es ist eine unglaubliche Atmosphäre und so ganz anders als man es aus Deutschland kennt.

 

Wir haben eine kleine Lichterfahrt durch Xian gemacht und sind bei einigen schönen Monumenten gehalten., die in unterschiedlichsten Farben und Techniken beleuchtet waren.

 

Den Abschluss bildete dann noch die Musikfontänen vor dem Hintergrund der großen Wildganspagode. Diese findet wohl fast jeden Abend statt und ist wirklich ein großartiges Erlebnis. Hier wird mit Musik, Licht und Wasser ein kleines Schauspiel erzeugt.

 

Die Bunten Lichter der Stadt


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