Ein Traumstrand in Kambodscha

Als wir die nächsten Wochen unserer Reise planten, war schnell klar das ein paar Flüge unumgänglich sind, um alle unsere nächsten Ziele zu erreichen. Den Flugdaten und Visum Bestimmungen geschuldet, haten wir dann am Ende aber quasi noch eine unverplante Woche, die wir in Kambodscha verbringen müssen.

 

Was liegt da näher als sich einen traumhaften Strand zu suchen und einfach mal für ein paar Tage von der Welt abzuschalten.

 

Eine traumhafte Insel war in Form von Koh Rong schnell gefunden, aber die Hotelauswahl war gar nicht so einfach. Wir haben vorab viel darüber gelesen, dass die Insel Koh Rong und Koh Rong Sanloem, die genau daneben liegt, wunderschön sind, wie Thailands Phuket vor 20 Jahren. Noch unverbaut und weniger vom Tourismus überrannt. Auf der anderen Seite hörten wir aber auch viel von großen Bauprojekten, Müllproblemen und einem starken Wandel auf den Inseln. Die Bewertungen unseres gebuchten Ressorts waren genauso wenig aussagekräftig. Von wunderschön bis oh mein Gott war quasi alles dabei. 

 

Wir waren etwas unschlüssig, wo wir da wohl landen würden, aber haben entschieden es einfach mal zu versuchen. Denn die Strände sahen ausnahmslos einfach traumhaft aus.

 

Also ging es von Siem Reap per Nachtbus in den Süden von Kambodscha nach Sihanoukville und dann mit der Fähre rüber nach Koh Rong. Dort wartete man schon auf uns und mit dem Pick Up fuhren wir noch gut 20 Minuten bis zu unserem kleinen Ressort am Sok San Beach, dem längsten Strand auf Koh Rong.

 

Das Resort lag ganz einsam direkt am Strand. 2 Kilometer in die eine Richtung bis zum Sok San Dorf und gut 2 Kilometer in die andere Richtung bis zum anderen Ende des Strandes. Nichts als Strand und türkisblaues Wasser. Neben uns gab es noch eine kleine Anlage mit Restaurant und ansonsten nur unser Ressort und das Meer. 

 

Und das Meer war einfach wunderschön. Das türkisblaue Wasser, der weiße Sand und der blaue Himmel waren paradiesisch.

 

Da unser Ressort also recht einsam da so am Strand lag, haben wir auch nicht wirklich viel außerhalb davon gemacht. Wir sind mal ins Dorf gelaufen, wo schon einiges gebaut wird und ein paar mehr Hotels und Restaurants stehen, aber es wirkte ansonsten doch eher wie ein eher armes Fischerdorf. Im Dorf haben wir ein paar Getränke gekauft und haben uns mal umgeschaut. Wir haben aber schnell festgestellt, dass wir ganz froh sind, 2 Kilometer entfernt am Strand zu wohnen.

 

Jeden Morgen gab es ein leckeres Frühstück, danach eine Runde schwimmen im Meer. Über den Mittag haben wir gechillt, gelesen, Podcasts und Hörbücher gehört. Wir haben uns den Pelz trotz Sonnenschirm verbrannt und sind auch immer wieder ins Meer, um uns abzukühlen, wobei die Temperatur des Meeres eher einer Badewanne glich. 

 

Jeden Abend 18 Uhr saßen wir wieder am Strand und haben der Sonne zugeschaut, wie sie hinter dem Horizont verschwunden ist und die Welt in bunte Farben getaucht hat. Danach sind wir rüber ins Nature Restaurant und haben ein leckeres Curry gegessen. Und dann war der Tag wieder herum und wir lagen satt und zufrieden im Bett.

 

Und der nächste Tag: eat, swim, read, swim, chill, sunrise, eat, repeat…

 

So in etwa sahen die 6 Tage für uns auf Koh Rong aus und wir haben es genossen. Klar war es teilweise auch schwer. Wir sind seit einem Jahr unterwegs, immer auf Achse, immer irgendetwas am Anschauen oder Arbeiten. Und dann mal 6 Tage nix tun… das fiel uns zeitweise gar nicht so leicht, aber musste auch mal sein.

 

Da wir einen kleinen Privatstrand hatten, der direkt vor dem Resort liegt, wurde dieser auch jeden Morgen gereinigt. Mit der einsetzenden Flut am Mittag, kam dann nämlich einiges an Müll aus dem Meer an Land. Wenn wir den Strand ein wenig entlang spazierten, war das schon richtig traurig. Überall lag der angeschwemmte Müll.

 

Und das Schlimme, nicht die Insel produziert ihn, sondern er wird angeschwemmt. Klar, dass meiste kommt tatsächlich aus Asien und wieder einmal merkten wir auch, wie krass dieser Verpackungswahnsinn hier in Asien ist.

 

Alles wird in Plastik verpackt. Jedes Essen und Getränk. Dazu noch der Plastikstrohhalm und dann noch die Plastiktüte für den Transport und, und, und. Da drum herumzukommen ist schwierig und auch wir überdenken in diesen Momenten mehr unseren Plastikkonsum.

 

Es ist traurig zu sehen, dass wir diese paradiesischen Orte selbst mit der Zeit zerstören. Sei es durch den Müll oder den Tourismus. Auf der anderen Seite ist gerade der Tourismus eine Chance für die Menschen hier sich ein geregeltes Einkommen zu sichern. Manchmal sind wir da ehrlicherweise hin und hergerissen und wissen selbst nicht, was das richtige ist.

 

Für uns haben sich die 6 Tage auf Koh Rong aber sehr gut angefühlt und wir haben Energie getankt für die nächsten großen Städte, die wir auf unserer Reise besuchen werden.

 

Grüße, Katja


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