Die Tempelanlagen von Angkor

Die wohl größten und bekanntesten Tempelanlagen der Welt befinden sich in Kambodscha, genauer gesagt in Angkor. Wohl jeder kennt sie und auch für uns war klar, die wollen wir irgendwann einmal mit eigenen Augen sehen.

 

Also sind wir von Singapur nach Kambodscha geflogen, genauer gesagt nach Siem Reap. Nördlich der Stadt befinden sich die Tempelanlagen von Angkor. Über tausend Tempel soll es hier auf einer Fläche so groß wie Berlin geben. Das ist einfach Wahnsinn.

 

Angkor bedeutet übersetzt Stadt. Und hier haben die Herrscher vergangener Zeiten eine Stadt nach der Anderen angelegt. Sie haben Städte und Tempel erbaut und wenn ein neuer Herrscher an die Macht kam, zogen sie weiter und errichteten wieder neue Anlagen. Dazu kommt noch, dass die Khmer zur damaligen Zeit Genies waren, was die Wasserversorgung anging. Sie bauten große Staubecken und ausgeklügelte Bewässerungsanlagen und verhalfen dem Reich damals zu immensen Aufstieg. Zur Hochzeit sollen in Angkor Thom bis zu einer Million Menschen gelebt haben. Die Tempelspitzen waren mit Gold verkleidet und die Anlagen müssen eindrucksvoll gewesen sein.

 

Was für eine Vorstellung.

 

Was man heute noch sieht, sind teilweise Ruinen oder restaurierte Tempel. Goldene Spitzen gibt es keine mehr. Nur noch blanken Stein. Viele Wasserbecken sind inzwischen ausgetrocknet. Der Glanz von damals ist weg aber die Anlagen sind nicht weniger beeindruckend. Durch die Tempel zu spazieren ist wahnsinnig beeindruckend. Was hier geschaffen wurde teilweise unvorstellbar. Und dass, obwohl man heute teilweise nur noch Ruinen sieht. 

 

Was muss das damals für eine Pracht gewesen sein.

 

Siem Reap

Für die Erkundung der Tempel haben wir uns ein paar Tage in Siem Reap in ein Hotel eingemietet, uns das 3 Tages Ticket für Angkor gekauft und uns jeden Tag einen Tuk Tuk Fahrer gemietet. 

 

Die Entfernungen zwischen den Anlagen sind teilweise schon recht groß und allein von der Stadt bis nach Angkor sind es gute 8 Kilometer. Dazu kommt noch die Temperatur. Es waren ungelogen immer 36-40 Grad Celsius, die Sonne war extrem und der Stein der Tempel machte es noch wärmer. Durch die Anlagen läuft man sowieso schon genug, daher waren wir froh unseren Tuk Tuk Fahrer zu haben.

 

Siem Reap hat uns auch richtig gut gefallen was wohl vor allem daran lag, dass wir am ersten Abend in die Khmer Kitchen gefallen sind. Auf der Suche nach dem Abendessen hat uns das Restaurant angesprochen und wir haben uns Curry bestellt. Und ach was waren wir endlich wieder im Food Himmel. Nach der teilweise etwas schwierigen Zeit in Malaysia, was das Essen anging, gab es hier in Kambodscha endlich wieder leckere Currys. Tom Yum oder Tom Kha für mich und Khmer Curry für Nico. Es war so gut, dass wir einfach jeden Abend dort essen waren. 

 

Nun aber zurück nach Angkor.

 

Wir haben insgesamt 12 Tempel in Angkor besucht, dazu auch noch den Sonnenaufgang und einmal den Sonnenuntergang. Es war wundervoll, aber danach waren wir auch erst einmal Tempel- und Sonnengesättigt.

 

Unsere Highlights in der riesigen Anlage waren:

Angkor Wat

Er ist der wohl bekannteste Tempel in Angkor und sein Name wird oft stellvertretend für die gesamte Anlage benutzt. Er ist wunderschön mit seinen Türmen und Terrassen. Ein Highlight hier ist es den Sonnenaufgang anzuschauen. Dafür strömen tausende Menschen morgens 5 Uhr in die Tempelanlage. Wir hatten dazu auch noch ein besonderes Timing beim Besuch von Angkor Wat. 

 

Der damalige Herrscher hat den Tempel so errichtet, dass immer am 20/21 März und am 21 September die Sonne genau hinter dem mittleren Turm aufgeht. Die Equinox, unser Frühlings- und Herbstanfang. Tja und wie das Schicksal so spielte, saßen wir genau am 21ten März zum Sonnenaufgang vor Angkor Wat und durften dieses Schauspiel sehen. Das war schon einmalig. 

 

Wir hatten aber auch das Pech oder Glück, das kann man sehen, wie man will, dass am 21ten März der König Kambodschas nach Angkor Wat kam. Denn 2023 finden zum aller ersten Mal die südostasiatischen Spiele in Kambodscha statt. Und an diesem Tag sollte die Fackel für die Spiele in Angkor entzündet werden. Ein sehr besonderer Moment für das Land und das führte dazu, das 10000 andere Menschen, davon sehr viel Schulklassen mit uns zum Sonnenaufgang in Angkor Wat waren. 

 

Wir haben den Sonnenaufgang daher entspannt vor dem Tempel geschaut während Menschenmassen bis weit nach dem Sonnenaufgang in den Tempel strömten. 

 

Dieses Event führte auch dazu, dass der Tempel abends extra beleuchtet wurde. Durch unsere Community auf Instagram wissen wir nun auch, dass wir da etwas ganz Einmaliges sehen durften.

 

Bayon Tempel

Der Bayon Tempel ist Teil er alten Stadt Angkor Thom. Der größten die es je in Angkor gegeben hat. Der Tempel ist besonders eindrucksvoll, da hier Gesichter in die Türme gehauen wurden. Er markiert auch den Übergang vom hinduistischen Bau hin zum buddhistischen Bau in den Anlagen Angkors. Der Tempel ist riesig und man kann sich schier darin verlaufen. Und immer wieder eröffnen sich neue Perspektiven mit einem lachenden Gesicht irgendwo im Stein. 

 

Ta Phom

Die Tempel Anlage ist nur zum Teil restauriert und viele Teile sind Ruinen. Er ist aber sehr bekannt, da hier riesige Wurzeln in die Gemäuer mit hineingewachsen sind und diese zum Teil zerstört haben. Der Film Tomb Raider wurde hier gedreht und dadurch kam der Tempel zu großer Beliebtheit. Ich kenne noch Bilder, wo man anstehen muss, um ein Foto mit der großen Wurzel zu machen. 

 

Als wir dort ankamen war ich verwundert, weil da einfach kaum ein Mensch war. Klar hatten wir noch das Glück, das aufgrund der letzten zwei Jahre noch verhältnismäßig wenige Menschen in den Tempeln waren, aber so wenige hatte ich nicht erwartet. Es hat so Spaß gemacht diese Tempelanlage zu erkunden, denn hinter jeder Ecke ragte ein neues großartiges Fotomotiv auf. 

 

Banteay Srei

Der Tempel ist zwar recht klein und liegt gute 30 Kilometer nördlich von Siem Reap aber beeindruckend. Er ist kunstvoll verziert und nirgendwo anders sind die detaillierten und kunstvollen Fresken so gut erhalten. Wirklich wunderschön.

 

Preah Khan

Der Tempel Preah Khan ist ein Paradies für Photographen. Es gab hier so viele wunderbare Foto Motive und Perspektiven, da hätten wir stundenlang bleiben können. Für uns einer der schönsten in Angkor.

 

Neak Poun

Ein anderer Tempel als der Rest ist Neak Poun. Der Kleine Tempel oder Schrein steht auf einer Insel mitten in einem der Wasserbecken. Der Tempel an sich ist gar nicht so spektakulär aber die Brücke über das Wasserbecken schon. Es war so klar, dass sich die Wolken im Wasser spiegelten und das sah einfach wunderschön aus. Die Spieglungen haben dem Tempel hier ein wenig die Show gestohlen.

 

Das waren nur ein paar der Tempel, die wir in Angkor sehen durften. Es waren wundervolle 3 Tage und die Füße haben regelrecht gequalmt und wir sind zerlaufen vor Hitze. Aber es hat sich gelohnt und für mich hat sich ein kleiner Lebenstraum erfüllt: einmal in Angkor Wat zu stehen.

 

Grüße, Katja


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