Aller guten Dinge sind Drei

2020 wollten wir das erste Mal nach Singapur fliegen und dort Silvester feiern. Sogar das hübsche und bezahlbare Appartement in bester Lage war schon gebucht. Und dann kam der Virus. Also kein Singapur für uns.

 

2022, dann unsere nächste Chance. Silvester in Singapur… super Idee aber eine bezahlbare Unterkunft nicht mehr zu kriegen. Die Preise haben ganz schön angezogen und wir entschieden, Singapur vielleicht eher einmal zu besuchen, wenn nicht noch gerade ein extra Event anstand, was es noch teurer machte.

 

2023 dann unser dritter Versuch. 4 Nächte in Singapur, mehr war nicht drin. Singapur zählt zu den teuersten Städten der Welt und das merkten wir direkt, als wir eine Unterkunft suchten.

 

Die 3,5 Tage in Singapur haben wir daher auch richtig vollgepackt, um so viel wie möglich zu sehen. Wir haben uns einen City Pass für 2 Tage gekauft und konnten damit ordentlich bei den Eintritten sparen. Einziger Nachteil. Wir hatten nur 2 Tage Zeit so viel wie möglich von den angebotenen Attraktionen zu sehen. Pause gab es daher nicht, aber wir waren ja auch nicht zum Entspannen in Singapur.

 

Aber von vorne.

 

Am 14. März flogen wir von Kuching nach Singapur und als aller erstes nutzten wir den frühen Flug, um uns noch ein wenig den Flughafen von Singapur an zu schauen. Der Changi Airport ist wohl der einzige Flughafen, an den die Menschen kommen, ohne dort abzufliegen.

 

Er ist riesig und ultramodern. Das Highlight ist das Jewel, ein riesengroßes Shoppingcenter direkt an den Terminals. Dort findet man den größten Indoor-Wasserfall der Welt, einen Schmetterlingsgarten, ein Kino, unzählige Shops und Restaurants und und und. Wir haben nach der Landung noch die Chance genutzt ihn ein wenig zu erkunden. Auf jeden Fall ist er wohl der coolste Flughafen für einen längeren Stopp Over.

 

Danach ging es mit der Metro und dann weiter zu Fuß zu unserem Hotel. Da haben wir auch echt einen Glücksgriff gemacht. Im Verhältnis preiswert und wir hatten sogar ein Fenster. Es sind die kleinen Dinge, über die man sich irgendwann freut.

 

Zum Ausruhen blieb aber keine Zeit und wir starteten direkt unsere Erkundungstour durch Singapur. Erster Halt: Marina Bay. Das wohl bekannteste Hotel Singapurs, das Marina Bay Sands mit dem Infinity Pool obendrauf steht direkt an der Bay und ist schon wirklich beeindruckend. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bay steht der Merlion, das Wappentier Singapurs. Eine Mischung aus Löwen und Fisch. Dahinter steht die Fullerton Hotels, die ersten hier an der Bay. Und dahinter ragen die Wolkenkratzer aus.

 

Was uns sofort auffiel, war wie jung diese Stadt aussieht. Alles macht den Eindruck als wäre es erst in den Letzten 10-20 Jahren entstanden. Kleine alte Häuser sucht man an der Bay vergebens. Wir sind ein wenig herumspaziert, haben einen richtig leckeren Eistee drüben an der mall vor dem Marina Bay Sands getrunken und uns anschließend noch die Wasser Show in der Marina Bay angeschaut. Die war richtig beeindruckend und damit waren wir so richtig in Singapur angekommen.

 

Am zweiten Tag sind wir schon früh aufgestanden, denn heute begann der erste Tag, an dem wir den City Pass hatten. Zum Frühstück gab es zwei abgepackte Schokocroissants und einen Milchtee aus dem kleinen Convenience Store und los gings zur Metro. Wir fuhren mit der Metro hinunter zum Hafengebiet, wo die Cable Car nach Sentosa Island fährt.

 

Sentosa Island ist eine kleine Insel vor Singapur und seinem Hafen und ein kleines Naherholungsgebiet. Dort gibt es Resorts und Strände, Wanderwege und Attraktionen, wie Madame Tussauds, 4D Attraktionen und Ziplines. Dazu kommt, dass dort auch die Universal Studios Singapur beheimatet sind. Mit dem Cable Car ging es für uns hinüber auf die Insel und die Ausblicke auf die Stadt, den riesigen Hafen und Sentosa Island waren richtig cool. Auf der Insel verkehrt dann noch eine zweite Cable Car Linie hinter zum Strand. Die haben wir natürlich auch noch genutzt und uns den Strand angeschaut. Dieser ist künstlich geschaffen und ganz cool, um die Stadt zu entfliehen. Lustigerweise stehen aber wirklich genau dahinter die Öltanker und Containerschiffe, die in den Hafen wollen. S ist aber recht geschickt gebaut, dass man sie nicht direkt vor der Nase hat.

 

Unser eigentliches Ziel an diesem Morgen war aber die Universal Studios. Also machten wir uns auf den Weg, damit wir pünktlich 11 Uhr zur Öffnung da sind. Haben wir geschafft und mit vielen weiteren ging es dann für uns das erste Mal in einen Universal Studios Park. Wir lieben so etwas schon. Die Welten, die in solchen Parks erschaffen werden, machen einfach Spaß. Man trifft Charaktere au den Filmen wie Transformers, Jurassic Park, Madagaskar oder Shrek und taucht für ein paar Stunden in eine kleine Traumwelt ab. 

 

Die Fahrgeschäfte in den Universal Studios sind eher etwas auf Action ausgelegt, Es gibt viele Achterbahnen oder Fahrgeschäfte, die sich drehen, wackeln und verrückte Dinge machen. Nicht so ganz das, was ich fahren kann, aber Nico hat sich zum ersten Mal in eine Achterbahn getraut und fand es ganz spaßig. Danach ist er noch zum Transformers Ride und verschwand einfach mal für 1.5 Stunden. Das ist der Nachteil an den Parks. Irgendwann hat man echt so lange Wartezeiten bei den Attraktionen und bei Transformers gab es auch noch einen Systemausfall während Nico drin in der arteschlange stand. Ich habe draußen davon nix mitbekommen und die Zeit totgeschlagen. Gut, dass dann mal die Figuren von Madagaskar vorbeikamen und eine kleine Tanzshow stattfand.

 

Die nächste Attraktion fuhren wir dann zusammen. Die Wildwasserbahn im Jurassic Park. Schon cool gemacht aber da es sich die ganze Zeit dreht, war ich mehr damit beschäftigt damit klarzukommen, wo es gerade hingeht als mir die Dinos anzuschauen. Am Ende saß ich genau perfekt an der Stelle, wo das meiste Wasser reinschwappte und ich war pitsche patsche nass. Gut, dass es in Singapur total heiß ist.

 

Als letztes schleppte mich Nico noch ins Fahrgeschäft der Sesamstraße. Die Beschreibung der Attraktion mit Beschleunigung und abrupten Bremsen hörte sich für mich jetzt auch nicht so großartig an aber am Ende entpuppte es sich als sehr langsame Fahrt durch eine Geschichte der Sesamstraße. Für andere wohl richtig langweilig. Für mich perfekt.

 

Dann waren 4 Stunden in den Studios rum und da wir ja noch ein wenig Programm hatten, ging es auch schon weiter, genauer gesagt zurück in die City von Singapur. Unser nächstes Ziel waren die Gardens by the Bay. Die berühmten künstlichen Bäume habe ich schon unzählige Male in Dokumentationen gesehen und wollte sie immer mal in Echt sehen. Und heute war es so weit.

 

Bevor es zu den Bäumen ging, haben wir noch den Forest Dome besucht. Der wohl größte botanische Garten in einem Gewächshaus und absolut beeindruckend. Zurzeit gibt es dort eine Avatar Ausstellung und die passt wirklich perfekt in die grüne Welt des Forest Dome. Aber auch unabhängig von Avatar gab es so viele großartige Skulpturen zu entdecken. Die Ausstellung hat denen schon fast die Show gestohlen. 

 

Nach dem Forest Dome sind wir dann endlich zu den Bäumchen gegangen und die sind schon echt was Besonderes. Sie sind riesig und die letzten 10 Jahre ist schon ordentlich was gewachsen. Die Bäume und die Gewächshäuser stehen auch in einem natürlichen Kreislauf miteinander. Es ist absolut fantastisch was hier erschaffen wurde. Jeden Abend gibt es dann zweimal eine Lichtshow mit Musik an den Bäumen. Die 15 Minuten zurück gelehnt mit Blick auf die bunt beleuchteten Bäume vergingen wie im Flug und gehören zu den Highlights unserer Weltreise.

 

Diese Stadt ist einfach etwas Besonderes. Was hier erschaffen wurde ist krass und man kommt aus dem Staunen teilweise gar nicht mehr heraus.

 

Unser dritter Tag in Singapur begann wie der zweite. Früh aufstehen, Frühstückscroissants im Convenience Store abholen und ab zur Metro. Erster tagespunkt. Eine Fahrt mit dem Hop On Hop Off Bus. Das hatten wir schon in Kuala Lumpur gemacht und s macht Spaß durch die Stadt gefahren zu werden und viel zu sehen. Wir entscheiden uns zuerst für die gelbe Linie. Diese führte zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, was in den 1,5h ach bedeutete, dass man ganz schön viele Hochhäuser abfuhr. Es war interessant, über Kopfhörer konnten wir uns auch deutsche Erklärungen anhören aber die Tour war auch etwas langweilig. Am Ende war die Sonne auch so stark, dass wir erstmal genug vom Busfahren hatten.

 

Nach einem Mittagessen sind wir dann zu meinem zweiten persönlichen Highlight in Singapur gefahren: den Singapore Zoos. Es gibt gleich 3 davon und alle liegen beieinander.

 

Zuerst besuchten wir den River Wonders. Ein Zoo, der sich den großen Flusssystemen unserer erde gewidmet hat. Es gab vergleichsweise wenig Tiere, dafür aber richtig gute Erklärungen über die Flusssysteme. Was sie sind, was sie für uns Menschen bedeuten und was wir, durch unseren Umgang damit auch den dort lebenden Tieren antuen. Das Ganze war super gestaltet, sehr lehrreich, ohne dabei belehrend zu wirken. Das hat uns sehr gut gefallen. 

 

Das Highlight war aber eindeutig der Panda Forest. Echte Pandas. Oh Mann, habt ihr schon mal echte Pandas gesehen. Die sind einfach so niedlich und tollpatschig. Es war so wundervoll, sie mal in Echt zu sehen. Der eine kaute genüsslich seinen Bambus und Mama und Kind watschelten immer mal durch ihr Gehege. Das Beste war, als die Mama einfach mal ihren kleinen schupste und der den Hang runter kugelte. Das sind Pandas wie wir sie auf Videos kennen. Einfach tollpatschig aber wahnsinnig süß.

 

Als nächstes haben wir den Singapore Zoo besucht. Auch wieder eine riesige Anlage und irgendwie kam ich mit den Öffnungszeiten etwas durcheinander und wir hatten nur gut 2 Stunden Zeit. Also einmal im Schnellschritt durch den Zoo. In einem Tierhaus sind wir dann doch länger hängen geblieben, weil es dort Unmengen an Flughunden zu bestaunen gab und sich diese ganz ohne Angst direkt vor uns an die Äste hingen. Das Faultier mit Baby, was gleich daneben auf dem Ast hing, hätten wir dabei fast übersehen, so fasziniert waren wir von den Flughunden.

 

Als der Singapore Zoo und der River Wonders seine Pforten schlossen wurde es Zeit für das Highlight: Die Night Safari. Diese öffnet erst 19 Uhr, wenn die anderen Parks schließen. Auf 4 verschiedenen kleinen Wegen und mit einer Bahn kann man die nachtaktiven Tiere besuchen. Wir liefen wirklich im Dunkeln durch einen Dschungelpfad, nur spärlich beleuchtet, musste man an den Gehegen erst einmal die Tiere suchen. Das haben wir vorher auch noch nie erlebt. Und anders als in den Nachthäusern unserer Zoos in Deutschland waren die Tiere hier auch wirklich aktiv. Am Tag, wenn sie schlafen, haben sie ihre Ruhe und kein Besucher darf hinein und dann nachts, wenn sie wach sind, kommen für 5 stunden Besucher in den Zoo. Ein cooles Konzept und einzigartig auf der Welt.

 

Für uns war die Nachtsafari ein echtes highlight in Singapur und wir waren froh, aber auch total erschöpft als wir 23 Uhr den Heimweg antraten. Anders als gedacht haben wir nämlich feststellen müssen, dass die Night Safari genauso groß ist, wie die anderen beiden Zoos zusammen. Wir müssen daher wohl nicht erklären, wie sich unsere Füße an diesem Tag gefühlt haben.

 

Der vierte und letzte Tag in Singapur startete, wie soll es auch anders sein früh und mit einem Schokocroissant aus dem Convenience Store. Wir nutzen unser 24 Stunden Ticket des Hop On Hop Off Bus noch voll aus und nahmen direkt morgens die erste rote Linie, die wir mit dem Ticket noch fahren durften. Die rote Linie war die Heritage Line. Es gibt in Singapur natürlich nicht nur Hochhäuser aus den letzten 20 Jahren, sondern auch ein arabisches, indisches und chinesisches Viertel, das schon deutlich länger besteht. Bei der Bustour sind wir diese Viertel abgefahren und haben wieder einiges darüber gelernt.

 

Nach der Tour und einem Mittagessen haben wir dann die Viertel noch zu Fuß erkundet. Das haben wir aber nicht allein gemacht. Axel und Sue, mit denen wir bereits Silvester in Bangkok gefeiert haben, waren auch gerade in Singapur und wir haben uns für den Nachmittag verabredet. Also sind wir mit den Beiden durch die Stadt spaziert und haben viel gequatscht, hinduistische und buddhistische Tempel angeschaut und waren abends im Hawker Center essen. Hawker Center sind typisch für Singapur und oft eine große Halle, wo man viele verschiedenen Essenstände findet. Gegessen wird dann in der Mitte der Halle, vor den Geschäften auf Bänken.

 

Nach dem Essen sind wir dann noch einmal zur Gardens by the Bay gefahren. Den Abschluss unserer kleinen Singapurreise sollten ein leckerer Eistee und noch einmal die Show an den Supertrees werden. Und weil es so schön war und gerade gepasst hat, haben wir uns auch noch einmal die Wassershow in der Marina Bay angeschaut.

 

Nach vier wundervollen Tagen in Singapur, so vielen Eindrücken und Erlebnissen, die wir noch verarbeiten müssen und etwa 120000 schritten heißt es Abschied nehmen. Diese Stadt hat uns umgehauen und wir wären gerne noch länger geblieben. Es ist schon Wahnsinn, was hier alles geschaffen wurde und diese Stadt, so wie auch viele weitere Orte in Südostasien schreien einfach nur nach Veränderung, Aufschwung und Entwicklung. Es ist so das genaue Gegenteil von uns in Europa. Dort fühlt sich vieles nach Stillstand und Bewahren an. Das ist schon krass, diese Gegenteile zu erleben.  

 

Grüße, Katja


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