Das Odenwälder Felsenmeer ist eine ungewöhnliche Felslandschaft. Hunderte wenn nicht Tausende von riesigen, runden Felsbrocken liegen wie in einem großen Fluss aus Steinen auf dem Berg. Auch im Wald findet man lauter runde Felsen, als wären sie überdimensionale Murmeln, die irgendwelche Riesen einfach vergessen haben.
Das Odenwälder Felsenmeer ist eine beeindruckende und einzigartige Landschaft, die sich bestens für einen Tagesausflug und eine entspannte Wanderung am Rande des Odenwalds eignet.
Die Felsen im Felsenmeer bei Bensheim
2. Die Sage vom Odenwälder Felsenmeer
3. Eine Wanderung zum Odenwälder Felsenmeer
4. Unsere Felsenmeer Wanderung
5. Die Geologie der Region um das Odenwälder Felsenmeer
6. Wie das Odenwälder Felsenmeer entstand
7. Der Odenwald aus geologischer Sicht
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Das Odenwälder Felsenmeer ist ein beliebtes Ausflugsziel an der hessischen Bergstrasse. In der Nähe von Bensheim am Rande des Odenwaldes oberhalb des Lauertal gelegen, kommt man mit dem Auto schnell zu der beeindruckenden und ungewöhnlichen Landschaft.
Gerade für einen Tagesausflug eignet sich das Odenwälder Felsenmeer hervorragend. Über gut ausgebaute Wanderwege kann hier nahezu jeder leicht zum Odenwälder Felsenmeer wandern. Die riesigen Felsbrocken sind gerade bei Kindern (und auch bei Vätern) sehr beliebt, da man super darauf herumklettern kann.
Nach einer Sage lebten am Lauertal vor vielen Jahrhunderten einmal Riesen. Auf der Seite wo heute das Felsenmeer liegt, lebte der Riese Felshocker und auf der anderen Seite des Tales lebte der Riese Steinbeißer. Eines Tages gerieten die zwei Riesen in einen Streit und konnten diesen nicht beilegen. Steinbeißer ging daraufhin auf seine Seite des Berges und begann den Felshocker mit seinen Felsen zu bewerfen. Der wiederum versuchte sich zu wehren, konnte die Felsen aber nicht so weit schleudern wie der Steinbeißer und so wurde er von den Felsen schnell begraben und verschwand.
Wenn man heute am Odenwälder Felsenmeer gut hinhört, kann man den Felshocker noch aus der Tiefe fluchen hören.
Es gibt unzählige Wanderwege im Gebiet des Felsenmeeres und somit kann sich jeder das Passende für sich heraussuchen. Wir stellen Dir hier eine Runde vom Parkplatz Kuralpe vor.
Um das Felsenmeer herum findet man insgesamt 5 Parkplätze; von denen aus man seine Felsenmeer Wanderung starten kann.
Die Parkplätze fährt man am besten über Bensheim an, dass man mit dem Auto am besten über die A6 erreicht.
Unterwegs kann man bei schönem Wetter bis Frankfurt am Main schauen
Mit dem Zug kommt man am besten zum Bahnhof in Bensheim, von dort aus kann man mit dem Bus weiter nach Reichenbach fahren. Dann sind es noch etwa 20 Minuten zu Fuß bis zum Odenwälder Felsenmeer
Unsere Felsenmeer Wanderung startet am Parkplatz Kuralpe. Der Parkplatz liegt an der Jugendheimer Straße in 64686, Lautertal (Odenwald).
Strecke: 7 Kilometer
Dauer: etwa 3 Stunden
Höhenmeter: 260 Meter
Karte zur Wanderung zum Odenwälder Felsenmeer
Wie bereits gesagt gibt es unzählige Wanderwege in diesem Gebiet.
Der Wanderweg Nr. 7 (gelbe 7 in einem gelben Kreis) ist ein Rundwanderweg, der zum Felsenmeer führt und wieder zurück zum Hotel Kuralpe. Es gibt sehr viele Wanderwege, die sich hier durch den Wald schlängeln und die Nr. 7 ist so eine Orientierung, welcher Nummer man im Zweifel folgen sollte.
Wir sind keinem genauen Wanderweg gefolgt und einfach drauflosgelaufen. Am Ende war es aber eine sehr schöne Runde und daher möchte ich sie hier mit Dir teilen.
Man geht zunächst vom Parkplatz direkt in Richtung Wald und nimmt den linken Abzweig, der unter den Bäumen entlangführt.
Der Weg führt unter den Bäumen entlang an Feldern und Wiesen vorbei. Man hält sich immer rechts und bis zu einer Kreuzung aus vier Wegen. Über diese Kreuzung geht es geradeaus weiter. Den weiteren Weg halten wir uns ebenfalls immer rechts und erreichen schließlich einen etwas breiteren Wanderweg.
Eine scharfe Abbiegung nach Links und wir folgen diesem breiten Wanderweg weiter durch den Wald.
Der Weg windet sich durch den Wald und man wählt an jeder Abzweigung die Rechte, bis man zur Seegerhütte kommt. Eine kleine unscheinbare Steinhütte im Wald. Unterwegs kann man schon überall im Wald die großen runden Steinblöcke sehen, die wie liegengelassene Murmeln überall zu sehen sind.
Brücke über das Felsenmeer
Hinter der Seegerhütte geht es links den Weg entlang zur Felsenmeerbrücke. Auf dieser Brücke hat man nun einen schönen Blick über das Odenwälder Felsenmeer und schaut von oben auf das Gestein, das sich seinen Weg hinunter ins Tal zu bahnen scheint.
Nach einer entspannten Pause mit Aussicht geht es weiter. Man folgt dem Weg nach rechts, der nun beständig wieder nach oben führt. An der Kreuzung geht es nicht nach rechts zum Felsenmeer Kiosk, sondern bleibt geradeaus auf dem schmaleren Pfad der nach oben führt.
Wir folgen dem Weg bis zum afrikanischen Restaurant Ada’s Buka, wo auch der Parkplatz Felsberg zu finden ist.
Am Restaurant vorbei (dieses liegt links von uns) geht es nach einem weiteren Gebäude (rechterhand) einer Abbiegung folgend nach links weiter. Nach einer ausholenden Kurve biegt der Weg noch einmal nach rechts ab und führt dann geradewegs durch den Wald zurück zur Kuralpe.
Dort angekommen kann man es sich dann noch auf der großen Restaurant Terrasse gemütlich machen und den Ausflug bei einem schönen Stück Kuchen oder einem herzhaften Gericht ausklingen lassen.
Die Wanderung führt auf großen Wegen durch den Wald
Willst Du noch mehr von Deutschland sehen? Hier sind noch ein paar Ideen:
Das Odenwälder Felsenmeer zeigt an dem abfallenden Berghang ein surreales Bild, unzählige runde Felssteine liegen hier, wie riesige Murmeln. In Wirklichkeit ist die Felslandschaft aber aus dunkelgrauen Quarzdiorit, oder genauer gesagt Hornblende Biotit Diorit Gestein. Und entstanden sind die Felsen des Odenwälder Felsenmeer durch Wollsackverwitterung.
Die Wollsackverwitterung ist eine besondere Erscheinungsform der Gesteins Verwitterung, die diese runden Gesteinsblöcke hinterlässt. Frost und Wasser sind die wichtigsten Faktoren bei der Verwitterung von Gesteinen. Der Name stammt, vom Aussehen der Steine, die wie Kissen oder Wollsäcke übereinander gestapelt liegen. Je weiter der Prozess fortschreitet umso mehr löst sich der Felsen auf und „zerfällt“ zu kleineren Felsen.
Die runden Felsen im Felsenmeer
Die Ursache dieses Verwitterungsprozesses liegt nah an der Gelände Oberfläche. Voraussetzung für eine Wolsackverwitterung ist das Vorhandensein eines Netzes aus mehr oder weniger rechtwinklig zueinanderstehenden Trennflächen. Dies können Spalte und Klüfte, die durch Frost und Wasser entstehen oder auch Schichtflächen sein.
An diesen Schichtkontakten oder Klüften können dann chemisch aggressive Lösungen mit Regen- oder Bodenwasser ins Gestein eindringen und damit beginnen sich chemisch anfälligere Minerale langsam zu zersetzen. Das passiert gerade an Ecken und Kanten der einzelnen Blöcke. Das gesamte Gesteinsgefüge wird dadurch aufgelockert und die Verwitterung schreitet voran. Mit der Zeit bilden sich sehr langsam die typisch runden Felsformen aus, die wir heute im Odenwälder Felsenmeers sehen können.
Die Verwitterungsrückstände aus Kies- und Tonmineralien nennt man Verwitterungsgrus. Während der letzten Eiszeit vor etwa 12000 Jahren befand sich der Odenwald in einem Bereich mit Permafrost, war aber nicht von Eis bedeckt. In wärmeren Jahren taute der Permafrostboden ein wenig auf und Wasser umspülte die Felsblöcke. So wurde der Verwitterungsgrus ausgewaschen und mit Wind und Regen fortgetragen.
Das gesammelte Wasser gefror in den Wintermonaten wieder in den Klüften und verstärkte so die Verwitterung weiter. Mit dem Zurückweichen der Frostgrenze am Ende der Eiszeit kamen dann die freigelegten Blöcke zum Vorschein und konnten auch teils in Bewegung kommen. Sie fielen so zu sagen in sich zusammen und glitten in die Täler hinab und bildeten so das typische Bild, dass man am Odenwälder Felsenmeeres bestaunen kann.
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Die ältesten Gesteine des kristallinen Odenwaldes sind vermutlich bereits über 500 Millionen Jahre alt. Der Odenwald ist das Ergebnis der Subduktion eines kleineren Kontinents im Zuge der Verschmelzung der Urkontinente zum Superkontinent Pangäa. Pangäa bildete sich aufgrund des Kontinentaldriftes vor 380 – 340 Millionen Jahren, als die zwei Großkontinente zu einem verschmolzen und so die gesamte Landmasse der Erde verbunden war.
Zu dieser Zeit befand sich das Gebiet des heutigen Odenwaldes in etwa auf der Höhe des Äquators.
An einer Subduktionszone, wo zwei Kontinente aufeinandertreffen, wird auch immer, bedingt durch Druck und hohe Temperaturen ein Teil der Kontinente in der Zone des oberen Erdmantels aufgeschmolzen und Magma entsteht. Dieses Magma, also die heißen Gesteinsschmelzen steigen dann langsam aus der Tiefe auf und kühlen sich an der Oberfläche wieder ab. Sie bilden Plutonite. Der im Felsenmeer vorkommende Quarzdiorit gehört zu dieser Gesteinsklasse der Plutonite. Man erkennt sie an ihren großen Mineralkörnern, die sich bilden konnten, da das Magma langsam abkühlte und auskristallisierte.
Der Quarzdiorit im Felsenmeer entstand dabei in etwa 12 bis 15 Kilometer Tiefe und brauchte gut 10 Millionen Jahre, um sich langsam abzukühlen. Wenn ein Gesteinskörper abkühlt, dann tut er dies nicht gleichmäßig und schon in diesem Abkühlprozess schrumpft das Gestein und es können so Risse entstehen.
Später wurde das Gebiet, das heute der Odenwald ist, durch einen weltweiten Anstieg des Meeresspiegels überschwemmt und von Ablagerungen bedeckt. Es sollte bis ins Tertiär dauern, welches vor etwa 65 Millionen Jahren begann, um dieses Deckgebirge wieder langsam abzutragen. Vor etwa 50 Millionen Jahren brach dann auch noch der Rheingraben, in welchem der Odenwald liegt ein und die Grabenränder beugten sich auf. Damit kam der Quarzdiorit an die Oberfläche und seine Verwitterung begann.
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