Im ältesten Regenwald der Erde

Der Taman Negara, was übersetzt eigentlich einfach nur Nationalpark heißt ist einer der ältesten Regenwälder unseres Planeten. Bis zu 150 Millionen Jahre alt ist dieser zum Teil noch erhaltenen Primärwald.

 

Klar mussten wir da hin.

 

Von den Cameron Highlands aus traten wir mal wieder die Reise im Minivan an. Und die Fahrt hatte es auch wieder in sich. Unser Fahrer entpuppte sich als geheimer Rallye Fahrer, der uns mit straffem Tempo durch die gefühlt 600 Kurven bis nach Taman Negara brachte. Die Fahrt war anstrengend und alle im Bus hatten nicht mehr viel Farbe im Gesicht.

 

In Taman Negara oder besser gesagt Kuala Tahan angekommen bezogen wir unser kleines Hotelzimmer am Rande der Stadt. Kuala Tahan liegt auf der gegenüberliegenden Flussseite des Taman Negara. Nur ein einzige Lodge liegt direkt im Nationalpark, die ist sehr schön aber auch einfach nur überteuert.

 

Wir entschieden uns daher für Kuala Tahan und nahmen lieber das Fährboot für 1 Ringgit (etwa 20 Cent) hinüber zum Nationalpark. Dort kann man herrlich durch den Dschungel wandern und wieder einmal allerlei Getier und fantastische Pflanzen sehen.

 

Unsere Wanderung im Taman Negara führte entlang von Holzstegen durch den dichten Dschungel. Im Park gibt es einen tollen Canopy Walk mit 5 Hängebrücken, den wir natürlich auch gemacht haben. Da geht es in schwindelerregender Höhe durch den Dschungel. Es war grandios.

 

Danach sind wir noch weiter hoch zu dem Aussichtspunkt Bukt Terasek gestiegen. Und obwohl es echt nicht weit war, war die Tour ganz schön anstrengend. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die Temperaturen um die 30 Grad machten uns das Wandern hier deutlich schwerer als auf über 4000 Meter in den Anden. Wir waren echt kaputt danach.

 

Wir haben nur einen kleinen Teil, eher den Rand des Taman Negara gesehen und fanden den wirklich sehr schön. Es gibt auch richtig anstrengende Wanderungen hier im Nationalpark. Zum Beispiel die Wanderung zu einem der höchsten Berge von Malaysia, wo man 7 Tage durch den Dschungel treckt. 5 davon nur bergauf. Wir hatten in Thailand 3 Malaien getroffen, die diese Tour gemacht hatten und diese erzählten uns, dass sie teilweise knietief durch den Matsch trekken mussten, um auf diesen Berg zu kommen. Völliger Wahnsinn. Aber diese Wanderung gilt wohl auch als eine der härtesten auf der Welt.

 

Es gibt auch noch Höhlen- und Mehrtagestouren in den Nationalpark aber da der Fluss bei unserem Besuch zu hoch war und es zu arg die Tage vorher geregnet hatte, konnte man keine mehrtägige Tour machen.

 

Was wir dafür gemacht haben, war eine Nachtwanderung. Ausgestattet mit unserer neuen und besseren Taschenlampe, da wir in Süd- und Zentralamerika immer frustriert von unserem Licht waren, haben wir uns mit Guide in die Dunkelheit des Nationalparks hinausgewagt. Auf der Tour konnten wir wieder einmal viele kleine Insekten und große Spinnen sehen, die nachts herauskommen. Wir fragen uns immer, wo diese handtellergroßen Spinnen wohl am Tag sitzen.

 

Interessant war auch, dass es im Taman Negara Unmengen von Skorpionen gibt. Man sieht sie am Tag nicht, da sie sich bei der kleinesten Erschütterung in ihren Bau zurückziehen, aber nachts sieht das ganz anders aus. Mithilfe von UV-Licht leuchten sie nämlich blau und dann sieht man sie. Und das krasse war, das einfach der komplette Dschungel voll war. Egal wo unser Guide hin leuchtete, reflektierte etwas Blaues in der Dunkelheit. Da wurde uns schon ganz anders. Am Tag waren wir hier ja auch überall unterwegs gewesen.

 

Die Natur ist immer wieder so wundervoll und wir lieben es, sie auf eigene Faust zu entdecken und freuen uns auch immer über die kleinen Dinge. Ob nun eine Ameisenstraße, der Vogelruf oder der Affe auf dem Baum. Es ist so großartig den Dschungel zu entdecken.

 

Nach 4 Tagen in Kuala Tahan traten wir die Weiterreise an. Vom Dschungel in den Großstadtdschungel: Kuala Lumpur wartete schon auf uns.

 

Grüße, Katja


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