Warum wir erstmal keine Digitalen Nomaden sein wollen

Kuala Lumpur war unser Schicksalsort! Das klingt dramatisch und ist vielleicht auch etwas übertrieben, aber es steckt auch ein ganze Menge Wahrheit drin.

 

Spätestens seit Costa Rica und unserem Mietwagen Debakel war das Thema „Unterwegs Geld verdienen“ im Grunde jeden Tag präsent.

 

Wir fanden die Idee nonstop zu reisen, während man sich unterwegs finanziert, faszinierend und überaus reizvoll und es sah bei all den Dauerreisenden und Digitalen Nomaden auch immer möglich aus. Ganz zu schweigen von all denen die Dir immer auch sagen, dass es ganz einfach ist. Was aber viel zu häufig Teil ihres eigenen Geschäftsmodells ist, als man glauben soll. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Bitte versteht uns nicht falsch, wir haben den Blog lange vor der Weltreise gestartet. Allein dadurch wissen wir, wieviel Arbeit und Zeit man investiert und wie wenig Geld am Ende dabei rumkommt. Wir wussten, dass es nicht einfach ist, aber wir wollten es zumindest manchmal glauben.

 

Das Thema online Geld verdienen begleitete uns neben den Sachen, die wir für den Blog machen mussten und so wurde das Arbeitspensum immer mehr. Irgendwann nahm dieses Thema dann so viel Raum ein, dass es sogar fast wichtiger wurde als das eigentliche Reisen. Wir begannen Unterkünfte nach Aspekten zu filtern, wie WLAN-Qualität und ob es einen Schreibtisch oder so gibt. Wir blieben länger an Orten und waren dann den ganzen Tag in der Unterkunft, haben Fiver, Upwork und andere Plattformen nach Jobs durchsucht, uns weitergebildet bei Social Media, SEO usw., eigene Portfolios erstellt und auf Plattformen gestellt, um potenzielle Kunden zu finden. All das, was man so tut, wenn man online Jobs sucht und eigentlich nicht wirklich was kann, was sich dafür gut eignet. Wir sind halt keine ITler, Online-Marketer oder Coaches.

 

Wir haben viel Zeit investiert und letztlich auch viel Geld, dass von unserem eigentlichen Plan, nämlich eine Weltreise zu machen, abging. Wir waren an Orten wie La Fortuna, Puerto Viejo, dem Atitlan See, Bangkok oder Hua Hin länger als jeder Durchschnittsreisende und das lag an dem Wunsch und Ziel Geld online zu verdienen. Irgendwann wurde es immer wichtiger und wir richteten eigentlich die gesamte Reise darauf aus.

 

Das war aber eigentlich nicht das, was wir vorhatten, und es kam, wie es kommen musste. Wir wurden unzufriedener, es gab Missverständnisse und wir bekamen uns immer wieder in die Haare.

 

Was hat das alles mit KL zu tun? Eigentlich nichts und doch irgendwie alles. Wir hatten uns das Ziel gesetzt, Anfang 2023 alles auf eine Karte zu setzen. In KL mieteten wir uns für 4 Wochen in ein Apartment ein und wollten durcharbeiten, bis wir ein regelmäßiges Einkommen haben. 

 

Dazu kam es aber im Grunde gar nicht mehr. Noch in Thailand wurde unsere Frustration so groß, dass wir uns entschlossen den Stecker zu ziehen. Wir waren unzufrieden mit dem Verlauf unserer Reise, mit all den Dingen, die wir geskippt haben, der vielen Zeit, die wir verloren haben und mit dem Zustand unseres Blogs, von den Vlogs ganz zu schweigen. Wir hatten alles dem Thema Geld verdienen untergeordnet und vergaßen dabei, worum es uns eigentlich mal ging, als wir losgezogen sind. Wir rieben uns an dem Thema zu sehr auf und der Preis erschien uns einfach zu groß. 

 

KL war aber schon gebucht und wir entschieden uns, dabei zu bleiben, den Blog aufzuarbeiten. Das war es, was wir eigentlich wirklich machen wollten. Was uns am meisten Spaß macht. Zu reisen, die Welt zu entdecken und das für andere als Inspiration und Hilfe auf dem Blog zu stellen.

 

KL war für uns dann am Ende eine Rückbesinnung darauf, was wir eigentlich wollten. Nämlich gemeinsam reisen und die Welt entdecken! Dazu gehörte allerdings auch, sich einzugestehen, dass diese Reise enden wird und wir nach Deutschland zurück kommen werden. Das war nicht so einfach!

 

In Kuala Lumpur bekam unsere Weltreise ein Enddatum und damit beginnt die letzte Phase. Aber in der lassen wir es nochmal Krachen, zumindest noch ein bisschen!

 

Grüße, Nico


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