Unterwegs in den Teeplantagen der Cameron Highlands

Als Teeliebhaber waren die Cameron Highlands ein Must Do für uns. Von Ipoh aus sind wir 3 Stunden hinauf nach Tana Rata gefahren. Tanah Rata, einer der großen Orte in den Cameron Highlands liegt nämlich auf fast 2000 Meter. Das Klima war dadurch auch mal wieder etwas angenehmer. Ab und zu mussten wir sogar mal einen Pulli drüber ziehen. 

 

Die Teeplantagen in den Cameron Highlands

Wir bezogen unsere, sehr preisgünstige aber dementsprechend auch aussehende Unterkunft (Nico meint immer noch es ist die schlechteste, die wir in 10 Monaten hatten) und erkundeten erst einmal Tanah Rata. Die Stadt ist inzwischen ein reiner Touristenort voller Hotels, Restaurants und Cafés und viel mehr gibt es da auch nicht.

 

Aber wir waren ja auch wegen den Teeplantagen da. Umso mehr fanden wir es schade, dass die Teeplantagen immer mehr verschwinden. Durch den Klimawandel wird der Tee Anbau immer weniger ertragreich. Viele Farmen stellen deshalb auf den umsatzstärkeren Gemüseanbau um, der den 3fachen Ertrag bringt.

 

Inzwischen gibt es in den Cameron Highlands nur noch 2-3 große Teeplantagen. In den Bergen findet man aber noch viele verwilderte Teefelder, die einen Eindruck davon geben, wie es hier vor 100 Jahren ausgesehen haben muss.

 

Die bekannteste Teeplantage gehört zu BOH, dem bekanntesten malaiischen Teeunternehmen, daneben betreiben sie noch eine 2. Plantage. Die meisten Besucher der Cameron Highlands besuchen eine davon. Die Alternative ist die Plantage von Cameron Valley Tea. Allen gemein ist, dass es man in den angeschlossenen Cafes guten Tee mit Kuchen oder Scones bekommt und einen tollen Blick auf die Teefelder hat, die an den Hängen angelegt sind. Wer auch ein wenig zwischen den Teesträuchern wandern möchte muss aber zu Cameron Valley.

 

Wir haben zwei Plantagen besucht.

 

Auf einer geführten Halbtagestour sind wir zu der BOH-Teeplantage gefahren. Die Tee Marke ist in Asien bekannt aber in Europa hatten wir noch nie davon gehört. Wir haben es genossen, mal wieder richtig viel Tee zu trinken. Dieser Umstand hält bis jetzt an. Wir haben unseren Tee Konsum wieder ziemlich verstärkt.

 

An der BOH-Plantage haben wir uns die Plantagen angeschaut, lecker im Café gesessen und sind anschließend noch ein Stück weiter und höher zum Mossy Forest gefahren. 

 

Dieser alte Nebelwald ist nur noch ein kleiner Teil von dem alten Urwald, der noch erhalten ist. Auf einem angelegten Weg über Holzbrücken konnten wir ihn ein Stück erkunden. Der Weg musste gebaut werden, da wir Menschen zu viel des Waldes zertrampelt haben und der Mossy Forest so auch langsam kaputt ging. Nun wird er durch den angelegten Weg geschützt, da keiner mehr kreuz und quer laufen kann. Finden wir eigentlich eine richtig gute Sache, auch wenn man dadurch eingeschränkter ist.

 

Wir wollten doch auch noch wandern

Was wir in den Cameron Highlands eigentlich auch noch machen wollten, ist ein wenig wandern. Es gibt einige Wandertrails um Tanah Rata herum, aber leider mussten wir schnell feststellen, dass das gar nicht so einfach wird.

 

Wir haben eines in Asien gelernt: Asiaten sind nicht unbedingt die wanderfreudigsten Menschen. Wir glauben, sie fahren lieber zu Sehenswürdigkeiten, steigen aus, laufen ein bisschen herum und machen großartige Fotos. Aber eine Richtige Wanderung? Viel laufen! Nein, eher nicht. 

 

In den Cameron Highlands hat sich das dann für uns wieder bestätigt. Es gibt wie gesagt einige Wanderwege um Tanah Rata. Dafür haben wir extra ein paar Tage eingeplant. 

 

Und dann? Naja, man muss tatsächlich sagen, es gab eher mal Wanderwege. Die Hälfte war geschlossen, ein Viertel ist teilweise in Privatbesitz mit Schildern, dass man da bitte nicht lang soll und vor das andere Viertel, da hat einfach jemand ein Bauprojekt gestellt, das den Weg versperrt. 

 

Wir waren zugegeben etwas frustriert. Haben es aber geschafft den Zugang zum Wanderweg 10, der dann in den Weg 6 übergeht und schließlich durch die Teeplantagen von Cameron Valley führt, zu finden.

 

Dort wo der Weg beginnt, wird gerade ein neuer Hotelkomplex gebaut. An einer anderen Stelle, wo man ebenfalls auf den Weg zusteigen kann, befindet sich auch gerade eine Baugrube. Das Abbaggern des Hanges hat hier zum Abrutschen des ganzen Berges geführt und der Wanderweg startete somit schon mal recht fragwürdig.

 

Froh ihn gefunden zu haben, sind wir dann trotzdem auf den Weg hinauf zum Berg, von wo aus wir einen tollen Blick auf Tanah Rata hatten.

 

Der Weg hatte es aber in sich.

 

Es ging über Wurzeln und Absätze steil hinauf und schnell war uns klar, der Weg zurück kommt nicht in Frage. Am Berg angekommen, genossen wir kurz die Aussicht und dann ging es Seite wieder hinunter. Unser Ziel, die Teeplantagen von Cameron Valley konnten wir schon in der Ferne sehen.

 

Also gingen wir weiter, strotzten jedem Abhang und Teestrauchgewächs und kämpften uns wieder hinunter. Kämpfen war dabei durchaus der richtige Ausdruck. Es war matschig und rutschig, plötzlich mussten wir uns an einem Seil abseilen und wir haben nur noch gehofft, das der Weg bitte endlich wieder besser werden würde.

 

Der Letzte Teil war dann tatsächlich richtig schön und einfach. Auf einem breiten ausgebauten Weg sind wir durch Gemüsefelder gelaufen, bevor wir den Eingang zu den Teepantagen erreichten. Das letzte Stück spazierten wir dann wirklich mitten durch die Teeplantagen von Cameron Valley erreichten.

 

Ziemlich erledigt, aber glücklich haben wir uns dann einen leckeren Tee und einen Tiramisu Kuchen gegönnt und haben uns für den Weg zurück nach Tanah Rata ein Taxi genommen.

 

Grüße, Katja


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