Auf Safari in Thailand

Als wir unsere Reise durch Thailand planten und viele Webseiten durchforsteten, merkten wir schnell, dass sich viele Reisende eher auf den Norden Thailands oder auch auf die Inseln im Süden beschränken. Nur wenig fanden wir über Zentral Thailand und seine Nationalparks.

 

Ja Nationalparks! 

 

Man liest sehr wenig über die Schutzgebiete und dabei hat Thailand da einige zu bieten. Neben fantastischen Naturlandschaften kann man in den Nationalparks auch wilde Tiere entdecken, allen voran der asiatische Elefant. Klar, dass wir das nicht auslassen konnten. Deshalb haben wir ein paar auf unserer Route eingebaut und dafür die Inseln links liegen gelassen.

 

Wir starteten unseren Trip durch die Nationalparks in Pak Chong. Dafür ging es mit dem Zug 3 Stunden von Bangkok nach Pak Chong, wo wir von unserer Unterkunft abgeholt wurden.

 

Nach 20 Minuten stoppten wir, an der großen zweispurige Straße vor einem kleinen Lokal mit einfachen Holzbänken und allerlei Krimskrams vor der Tür. Das war also unser Guesthouse. Der erste Eindruck von uns Beiden war ähnlich: Wo sind wir denn jetzt gelandet.

 

Ein sehr netter Mann empfing uns und führte uns durch ein paar chaotisch, vollgestopfte Hinterhöfe zu unserer kleinen Hütte. Er fragte, wie groß Nico sei und ich dachte schon, oh die haben wohl nur kurze Betten, bis er stoppte und uns das riesige Spinnennetz mitsamt handtellergroßer Spinne zeigte, dass 1,70 Meter über dem Boden hing. Deshalb also die Frage nach der Größe, sonst hätte Nico wohl direkt unfreiwillige Freundschaft mit der Spinne schließen müssen. Mary kannten wir also schon mal und Lucy, der riesige Gecko, und mit riesig meinen wir den gigantischsten Gecko, den wir kennen, lernten wir später auch noch kennen.

 

Wir bezogen unser hübsches Doppelzimmer, was eine kleine Hütte nur für uns war, und richteten uns erst einmal ein. Von der Straße hörte man hier hinten nix mehr, der Garten war ganz hübsch, voller Pflanzen und richtig gemütlich. Und überraschenderweise war die Internetverbindung sogar besser als in Bangkok.

 

Das absolute Highlight kam dann am Abend, als wir das erste Mal die Guesthouse eigene Küche ausprobierten. Das Essen war grandios und das Rote Curry hat es mir Besonders angetan. Ich habe es die nächsten Tage einfach immer zum Frühstück und zum Abendessen gegessen und wenn ich gekonnt hätte, wohl auch noch zum Mittag. Nico hat sich durch alles andere getestet und bestätigte, dass auch alles andere hervorragend war.

 

Aber wir waren ja nicht nur zum Essen hier, sondern wegen dem Khao Yai Nationalpark und seinen Elefanten.

 

Über das Guesthouse konnten wir auch direkt die Touren in den Nationalpark buchen. Am ersten Tag waren wir den ganzen Tag im Nationalpark und auf Suche nach Tieren.

 

Der Khao Yai ist der älteste Nationalpark von Thailand und beherbergt neben 300 wilden Elefanten auch noch Affen, Vögel, Sambar Hirsche, Echsen, Schlangen und viele weitere tierische Bewohner.

 

Mit einem Pickup Truck der hinten Bänke hatte fuhren wir den gesamten Tag durch den Nationalpark und machten auch eine kleine Wanderung, es ging knapp 3 Kilometer durch den Wald. 

 

Wir haben einfach den ganzen Tag Tiere gesehen. Die Makaken saßen einfach an der Straße und die Gibbons schwangen sich über uns durch die Bäume. Beim Mittagsstopp saßen ein Sambar Hirsch und eine Kuh einfach direkt neben dem Restaurant und von der Brücke über dem kleinen Fluss konnten wir einen Waran und eine grüne Echse beobachten. Bei einem kleinen Spaziergang an einem Wasserfall hing dann auch noch eine grüne Viper neben uns im Baum und döste zum Glück, denn diese kleinen unscheinbaren Wesen sind höchst giftig.

 

Besonders beeindruckend sind auch die Rieseneichhörnchen. Sie sind einfach so groß wie eine Katze und total flauschig. Sie hüpften durch die Bäume, immer auf der Suche nach etwas zum Fressen. Wenn sie etwas gefunden haben, saßen sie auch mal kurz still genug, damit ich sie fotografieren konnte.

 

Mein großer Wunsch war es Nashornvögel und Elefanten hier im Park zu sehen. Und Beide wollten sich nicht wirklich blicken lassen. Nach unserem letzten Stopp an einem Wasserfall, ging ich eigentlich davon aus, dass wir hier wohl kein Glück haben werden.

 

Und dann saß da plötzlich ein Nashornvogel einfach so auf der Straße. Und schnell sahen wir auch die anderen, die nebendran in den Bäumen umherflatterten und hüpften. Die großen Vögel erinnern mich ja ein wenig an die Tukane in Zentralamerika. Mit ihren auffälligen Schnäbeln sehen sie dann aber doch ganz anders aus. Es war so großartig diese wunderschönen Tiere zu sehen.

 

Nachdem wir alle Stopps des Tages abgearbeitet hatten, fuhren wir noch ein wenig durch den Park und unser Guide hielt Ausschau nach Elefanten. Und dann bekam er einen Anruf: es wurde ein Elefant gesichtet.

 

Im Affenzahn, bei dem selbst „Drei Wetter Taff“ auf der offenen Ladefläche des Pick Up schlapp macht fuhren wir zum Elefanten. Viele Autos hatten sich schon an der Straße versammelt, als wir ankamen. Und der Grund dafür war ein Elefanten Bulle, der ganz entspannt auf der Wiese graste. Witzig war, dass vielleicht 15 Meter weiter auch ein riesiger Hirsch saß, aber für den interessierte sich in dem Moment niemand mehr. 

 

Es war einfach wunderbar. Ein wilder asiatischer Elefant kurz vor dem Sonnenuntergang, als wir schon nicht mehr damit gerechnet hatten. Wir haben eine ganze Weile bei ihm verbracht und ihn beobachtet.

Unser Guide hat darauf geachtet, dass genug Abstand zwischen uns und dem Elefanten herrschte, da gerade auch Paarungszeit war und die Bullen dann auch sehr aggressiv werden können. Als der Elefant dann plötzlich loslief und sich in unsere Richtung aufmachte, legten wir einen kleinen Sprint zum Auto ein, aber dann blieb der Bulle stehen, um gemütlich weiter zu futtern und die Gefahr war für uns verzogen. Es war ein magischer Moment und wir sind dankbar ihn erlebt haben zu dürfen.

 

Zufrieden ging es dann zurück ins Guesthouse und zum nächsten Highlight: natürlich dem Abendessen. 

 

Am nächsten Tag haben wir dann noch die zweite über das Guesthouse angebotene Tour gemacht. Ein Halbtagesausflug führte uns zu einem Naturbad und danach zu den Fledermaushöhlen.

 

Ein besonderes Schauspiel war das hier in der Nähe des Khao Yai Nationalparks an der großen Bat Cave. Jeden Abend zur Dämmerung verlassen etwa 2 Millionen Fledermäuse diese Höhle und fliegen hinaus in die Nacht. Am nächsten Morgen kehren sie dann einzeln wieder zurück.

 

Zu erleben, wie 2 Millionen Fledermäuse in einem langgezogenen Schwarm in die Nacht hinausfliegen, war atemberaubend und einmalig. Das Ganze dauert insgesamt wohl knapp 1,5 Stunden, aber irgendwann ist es so dunkel, dass man sie gar nicht mehr sehen.

 

Um den Tieren noch näher zu kommen, haben wir vorher noch eine kleinere Höhle besucht, wo auch Fledermäuse wohnen. In die große Bat Cave kann man nicht hinein und bei 2 Millionen Fledermäusen und dem entsprechenden Geruch, wollten wir das aber auch gar nicht. 

 

Die Fledermäuse in der kleineren Höhle flatterten herum oder hingen an der Höhlendecke. Die meisten sind zu dieser Jahreszeit aber wohl ausgeflogen und auf langer Reise. Nur ein paar Daheimgebliebene haben wir hier sehen können. Es sind aber trotzdem so hübsche und außergewöhnliche kleine Geschöpfe.

 

Und wenn so ein kleines Geschöpf, zusammen mit seinen 1,999999 Millionen Freunden aus einer Höhle fliegt, dann sind sie wirklich laut und ein wahres Naturschauspiel. Das war grandios.

 

Nach 3 Nächten in unserem hübschen und unscheinbarem Guesthouse haben wir die Region um den Khao Yai Nationalpark verlassen. Weiter ging es für uns nach Hua Hin, was etwa 4 Stunden südlich von Bangkok liegt, denn die nächsten Nationalparks warteten schon darauf, von uns erkundet zu werden. 

 

Grüße, Katja


Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Iris (Sonntag, 10 März 2024 12:53)

    Liebe Katja! Danke für euren tollen Blog! Gibst du den Namen des tollen guesthouse Preis? Wir sind im Sommer fünf Wochen Thailand und in den Khao Yai Park möchten wir auch gerne (für mich dann zum 2. Mal)
    Danke und Grüße! Iris

  • #2

    Katja (Sonntag, 10 März 2024 15:42)

    Hallo Iris, wie toll das ihr in den Khao Yao NP fahrt. Wir waren im Greenleaf Guesthouse. Kann man nur direkt über deren online Seite buchen � in unserem Artikel zum Khao Yai auf unserem Thailand Blog findest Du den Link und weitere Informationen � Ganz viel Spaß dort und tolle Tierbegegnungen. Grüße Katja

  • #3

    Iris (Sonntag, 10 März 2024 16:17)

    Danke für die schnelle Antwort �