Wir sind endgültig auf der Touri Route gelandet

Wir sind jetzt im Bundesstaat Quintana Roo angekommen und mittendrin im Touri-(Alp-)Traum. Je nachdem wie man es sehen will.

 

Von Valladolid und Chichen Itza sind wir zur Küste gefahren und während Valladolid noch eine Stadt war, die den Tourismus integriert hat, wirkt hier jetzt langsam alles aber nur noch nach Touriort. Wenn man in Wikipedia dann die Orte sucht, findet man auch meistens eine Formulierung in dieser Art: … früher war es ein kleines Fischerdorf, dass durch den Tourismus rasant gewachsen ist.“

 

Wir haben nach langen Hin und Her überlegen einen relativ simplen Plan. Wir besuchen nur Bacalar und Tulum und fliegen dann von Cancun aus weiter.

 

Bacalar und seine wundervolle Lagune

Zuerst ging es nach Bacalar. Der Relativ kleine Ort liegt an einer natürlichen Lagune, die in verschiedensten Blautönen schimmert und deshalb auch als Lagune der 7 Farben bezeichnet wird. Man kann es kurz machen: Die Lagune ist ein Paradies! Es gibt zwar keine Strände, aber viele Stellen an denen das Wasser nur 1 Meter tief ist und man wunderbar im Wasser chillen kann. Wir fanden es toll!

 

Einmal sind wir mit dem Boot rausgefahren und einmal mit dem Kanu. Beides war echt schön. Wir haben die Stimmung in dem seichten Wasser echt genossen.

 

In der Lagune selbst finden sich auch einige Cenoten, die inzwischen Teil der Lagune sind. Diese tiefen Höhlen im Karstgestein, dass es fast überall auf der Yucatán Halbinsel gibt, können sehr tief sein. Wie zum Beispiel an der Cenote Negra, da wechselt die Tiefe am Rand der Cenote von 2 Metern auf 20 Meter. Und die Farbe des Wassers ändert sich gleich mit. Aus einem hellen Blauton wird ganz abrupt ein schwarz. So entstehen auch die 7 verschiedenen Farben der Lagune, durch die verschiedenen Tiefen.

 

Ganz in der Nähe von Bacalar waren wir noch an einer anderen Cenote. Die Cenote Azul liegt ein paar Meter von der Lagune entfernt und hat keine Verbindung zu der Lagune. Das Wasser war hier auch deutlich kälter, hielt uns aber nicht von einen wundervollen Bad ab.

 

Bacalar und der Tourismus

Die Lagune ist wunderschön und ein echtes Highlight, das es lohnt zu besuchen. Das würde in Quintana Roo auch erkannt und der touristische Ausbau wurde auch hier forciert. Ganz konkret kann man sagen, dass für Bacalar bedeutet, das die komplette Küste der Lagune in privater Hand ist und man nur an zwei kleinen Stegen ohne Eintritt oder Hotelaufenthalt an das Wasser kommt.

 

Die Eintritte in den kleinen Beach Club Anlagen sind nicht allzu hoch, aber das Geschäft ist sehr deutlich wahrzunehmen. Dazu kommen typischerweise noch eine ganze Menge Cafés, Touranbieter, Hotels und auch Baustellen. 

Was wir spätestens in Tulum verstanden haben, ist, dass die Baustelle hier zum Alltagsbild dazugehört. Aber dazu Und den Auswirkungen gleich noch mehr.

 

Bacalar hat im Grunde genommen zwei Teile. Das eine ist das Bacalar an Lagune, dieser Teil erstreckt sich auf die zwei bis drei Parallelstraßen zur Küste. Hier ist der Ort durch den Tourismus geprägt. Es gibt einen hübschen Hauptplatz und eine alte Festung. Die Lagune hat eine Verbindung zum Meer und war früher scheinbar sogar Mal ein Piratenstützpunkt.

 

Hinter diesem touristischen Bacalar schießt sich der eigentliche Ort an. Die Geschäfte sind hier nicht mehr ganz so fancy,

die Straßen nicht mehr ganz so hübsch. Bacalar geht es nicht allzu schlecht, der Ort scheint vom Tourismus zu partizipieren. Die Schule und der große Sportplatz sind modern und relativ neu. Es gibt noch einen zweiten großen Platz mit Bühne und Freizeitmöglichkeiten. Es wirkt fast so als ob der Ort den alten Ortskern den Touristen überlassen will. 

 

Wir hatten unser kleines Apartment relativ weit draußen und mussten etwa 25 Minuten bis zur Lagune laufen. Dadurch haben wir ein bisschen Mehr gesehen von Bacalar als nur die Lagune. 

 

Uns hat es in Bacalar wirklich gut gefallen und gerade die Kanufahrt ist für mich eines der schönsten Erlebnisse in Mexiko. 

 

Tulum – die mexikanische Antwort auf Tourismus

Nach Bacalar sind wir für unsere letzten 9 Tage in Mexiko nach Tulum gefahren. Ursprünglich hatten wir vor uns noch mehr Orte anzuschauen, aber irgendwie brauchten wir ein bisschen Ruhe und das andere war, das die Kosten für Unterkünfte und Transport an der Küste von Yucatán ordentlich anzogen. Das wichtigste Argument war aber das kleine Apartment mit Wohn- und Schlafzimmer und einem Pool, dass wir hier gefunden hatten und es war verhältnismäßig günstig.

 

Tulum ist ein touristisches Zentrum, dass wussten wir und so überraschte uns hier nicht allzu viel. Der Ort war auch Mal ein kleines Fischerdorf, neben dem die einzige Maya Stätte am Meer steht. Es gibt viele schöne Cenoten im Umland und eine grandiose Küstenlinien einschließlich wundervoller Strände. Beste Voraussetzungen um Touristen anzuziehen. Das hat man in Quintana Roo schon in den 1970er Jahren erkannt und 50 Jahre später steht hier ein touristisches Zentrum, das wächst und wächst und wächst. 

 

Allein in den letzten 15 Jahren hat sich Einwohnerzahl mehr als verdoppelt. Aktuell leben etwa 35 000 Menschen hier. Das eigentliche Problem sind aber die 6 Millionen Touristen, die jedes Jahr dazu kommen. Und es wird weiter gebaut. Wir haben unzählige große Baustellen gesehen, wo die neuen Ressorts und Appartementanlagen gebaut werden. Auf den Plakaten wirkt eine schöner als die andere, ab 130 000 Euro ist man dabei.

 

Tulum selbst teilt sich aktuell in zwei Teile, das eine ist der eigentliche Ort und das andere ist der Hotelstreifen an der Küste. Die Hotelzone ist im Grund eine einzige lange Straße, die ausschließlich touristisch ist. An sich ganz schön, wenn man es mag. 

 

Interessanter ist da schon die Stadt. Hier spürt man das hemmungslose Wachstum an jeder Ecke. Es gibt eine große Straße, an der Tulum entstanden ist und je weiter man von dem zentralen Platz und der Strandzufahrt wegkommt umso mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Tourismus und Locals. Aber trotzdem hat man den Eindruck, dass es wenig authentisches Leben in der Stadt gibt.  Tulum merkt man an, dass es ein Ort ist, der durch viel Zuzug entstanden ist und keine richtig feste Stadtgemeinde hat. Eine authentische mexikanische Stadt ist das nicht.

 

So richtig wohlgefühlt haben wir uns in der Stadt am Ende auch nicht, aber es war trotz alle dem ein interessantes Erlebnis.

 

Was uns in Tulum gefallen hat

Niemand kommt wegen der Stadt Tulum hierher. Wir auch nicht. Uns hat die Maya Ruine am Meer angezogen, die uns sehr gefallen hat und auch noch einmal einen ganzen anderen Blick auf die Maya Kultur bot. Am beeindruckendsten ist aber die Kulisse mit der Küstenlinie.

 

Genau das war es aber auch, was die vielen anderen Touristen anzog und da durch war es auch die vollste Maya Stätte, die wir erlebt haben. Sie ist nicht allzu groß, wodurch sie die Besuchermasse nicht ganz so verläuft wie etwa in Chichen Itza.

 

Richtig cool waren auch die heutigen Bewohner der Ruinen von Tulum. Überall auf dem Gelände finden sich riesige Iguanas die auf den Tempeln oder einfach dem Gras sitzend in der Sonne chillen.

 

Was wir auch mochten, war der Strand. Der ist auch voll und es gibt unzählige Beach Clubs. Das Wasser ist aber warm und sehr klar und wenn man den Rest ausblendet, findet man hier auch wieder ein echtes Paradies.

 

Wir haben die Cenote Escondido besucht. Die ist nicht allzu bekannt und so war es hier auch ruhig und es waren nicht allzu viele Besucher mit uns da. Das kläre Wasser lässt hier schön tief blicken und das Schnorcheln hier hat echt Spaß gemacht.

 

In Tulum Stadt waren die Murals wieder ein echtes Highlight. Hier haben wir viele schöne Wandgemälde gefunden. Ich genieße es immer wieder durch die Orte zu laufen und die Bilder zu entdecken. 

 

Nach knapp einem Monat verlassen wir Mexiko wieder und nehmen einen großen Korb aus Eindrücken mit. Gerade zum Ende hin hat es uns nicht immer gefallen und wir haben auch nur den Süden bereist, aber trotzdem bleibt Mexiko eines der spannendsten und abwechslungsreichsten Länder, das wir in den letzten Monaten besuchen durften.

 

Grüße, Nico


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