Xi’an war einst unter der Qin-Dynastie die erste Hauptstadt des vereinten Kaiserreichs China und ist eine Stadt voller Geschichte und Geheimnisse. Als Ausgangspunkt der legendären Seidenstraße verband sie bereits vor über 2.000 Jahren das Reich der Mitte mit Europa.
Heute ist Xi’an mit rund 8 Millionen Einwohnern eine pulsierende Metropole, die Antike und Moderne auf einzigartige Weise miteinander verbindet.
Die Stadt ist berühmt für ihre archäologischen Schätze, allen voran die sagenumwobene Terrakotta-Armee. Doch auch darüber hinaus bietet sie einige tolle Sehenswürdigkeiten.
Die Terrakotta Armee in Xian
1. Die Stadt Xian
2. Geschichte von Xi’an
3. Wie kommst Du nach Xian
4. Übernachten in Xi’an – Unsere Empfehlungen
5. Fortbewegung in Xi’an – So kommst du gut durch die Stadt
6. Organisierte Touren & Tagesausflüge
7. Die besten Sehenswürdigkeiten in und um Xian
Xi’an ist eine der ältesten und bedeutendsten Städte Chinas. Es war über Jahrtausende hinweg das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Reiches – und gilt als Wiege der chinesischen Zivilisation. Die Stadt liegt in der zentralchinesischen Provinz Shaanxi und zählt heute rund 8,7 Millionen Einwohner im urbanen Raum. Damit gehört sie zu den mittelgroßen Großstädten Chinas, wirkt aber durch ihre historische Bedeutung und ihre lebendige Altstadt besonders eindrucksvoll.
Blick auf die Stadtmauer von Xi'an
Xi’an (damals unter dem Namen Chang’an) war Hauptstadt unter mehreren Dynastien, darunter:
In keiner anderen Stadt Chinas spiegelt sich die Kaiserzeit so intensiv wider wie hier. Xi’an war über 1000 Jahre lang Hauptstadt von 13 Dynastien.
Trotz ihrer historischen Bedeutung ist Xi’an heute eine moderne Metropole mit einem gut ausgebauten U-Bahn-Netz, schnellen Zugverbindungen und einer lebendigen Kulturszene. Die Mischung aus uralter Geschichte und modernem Stadtleben macht Xi’an zu einem faszinierendsten Reiseziel in China.
Mit dem Flugzeug
Xi’an besitzt einen internationalen Flughafen, den Xi’an Xianyang International Airport (XIY). Dieser liegt etwa 40 km nordwestlich vom Stadtzentrum. Hier findest Du zahlreiche Inlandsflüge (u. a. von Peking, Shanghai, Chengdu, Guilin) aber auch internationale Verbindungen aus Europa meist mit Umstieg in Peking, Shanghai oder Guangzhou. Vom Flughafen ins Zentrum brauchst Du ca. 1 Stunde mit dem Taxi (~100 RMB), dem Flughafen-Shuttlebusse (~25 RMB) oder der Metro Linie 14 + 1.
Mit dem Schnellzug (CRH/High-Speed Train)
Das beliebteste und bequemste Verkehrsmittel innerhalb Chinas ist der Zug und der hält an der Xi’an North Railway Station (Xi’anbei). Am besten buchst Du deine Zugverbindungen über Trip.com*. Wie das geht, erklären wir dir hier im Artikel „China individuell planen“ genauer.
Wichtige Verbindungen z. B. sind:
Zug fahren in China ist sehr komfortabel, zuverlässig und die Züge sind sehr sauber. Mit der Metro Linie 2 kannst Du dann direkt ins Zentrum von Xi‘an fahren.
-> Eine besonders schön Zugstrecke ist die mit der Tibet Bahn ab Lhasa aus. Über das tibetische Hochland, mit fantastischen Ausblicken aufs Hochland geht es in 32 Stunden langsam hinunter nah Xian.
Fernbusse
Nicht zu empfehlen für Langstrecken – zu langsam und nicht besonders bequem. Wenn du aber aus nahegelegenen Orten wie Huashan oder kleinen Städten anreist, sind sie eine günstige Option.
Innerstädtischer Transfer
Wenn du am Bahnhof oder Flughafen ankommst, kommst du per U-Bahn, Didi (Taxi-App) oder Hotelabholung schnell und einfach weiter.
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In Xi’an findest du eine große Auswahl an Unterkünften – von stilvollen Boutiquehotels über große Ketten bis zu charmanten Gasthäusern in der Altstadt.
Unsere Tipps:
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Die besten Unterkünfte für Deine China - Reise
(super Lage, gute Hotels, genug Platz & guter Preis)
Mcsrh Hotel - Chunxi Road in Chengdu
Mcsrh Hotel – Jifangbei Chaotianmen in Chongqing
Guihua Road 106th Hostel in Wulingyuan
Yifangyan - Tingyuan Qingshe Hostel in Fenghuang
Wing Hotel Guilin - Pedestrian Street in Guilin
Dreamland Inn in Yangshuo
U-Bahn: Xi’an verfügt über ein modernes U-Bahn-Netz, das die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gut abdeckt. Stationen sind zweisprachig (Chinesisch/Englisch), Fahrkarten günstig (meist unter 1 Euro).
Busse: Preiswert, aber schwierig zu nutzen, wenn du kein Chinesisch liest. Für einfache Strecken gut geeignet, aber eher mit App-Navigation (z. B. Baidu Maps oder Apple Maps) zu empfehlen.
Taxis & Didi: Preiswert und zuverlässig. Didi ist das chinesische Pendant zu Uber – du kannst es mit der App auch auf Englisch nutzen. Achtung: Fahrer sprechen selten Englisch. Das Ziel gibst Du direkt beim Buchen ein.
Fahrradverleih: Besonders auf der Stadtmauer beliebt – hier kannst du z. B. bei Verleihern wie „ofo“ oder „Mobike“ einfache Citybikes mieten (Buchung per App, meist mit QR-Code-Scan).
Das weitläufige Gelände der Grabanlagen der Terrakotta Armee
Liegt ca. 45 Minuten außerhalb des Stadtzentrums. Du kannst die Anlage auf eigene Faust mit dem Bus oder Taxi erreichen, aber wir empfehlen eine geführte Halbtagestour – so bekommst du fundierte Infos und sparst Zeit. Es gibt deutschsprachige Guides oder Audioguides vor Ort.
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Willst Du noch mehr von der China sehen? Hier sind ein paar Ideen
Etwa 2 Stunden mit dem Schnellzug entfernt. Der Huashan ist einer der fünf heiligen Berge Chinas – spektakuläre Aussicht und abenteuerliche Wanderpfade findest Du hier, darunter auch der berühmte „Plankenweg“. Früh starten, da der Auf- und Abstieg (oder Fahrt mit der Seilbahn) einige Zeit dauert. Oder Tour hier buchen*.
Viele Anbieter* fahren dich in Kleinbussen zu den schönsten abendlich beleuchteten Monumenten – Stadtmauer, Glockenturm, Wildganspagode inkl. Musikfontäne. Ideal, wenn du nur kurz in der Stadt bist.
Lichterfahrt durch Xi'an
1974 stieß ein Bauer beim Brunnenbau zufällig auf eine der bedeutendsten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts: Die Terrakotta-Armee. Bis heute wurden über 8.000 lebensgroße Tonkrieger, dazu Pferde, Streitwagen und Waffen ausgegraben – alle individuell gestaltet. Kein Gesicht gleicht dem anderen. Die Armee sollte das Grab des ersten chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi schützen, der das Land im 3. Jahrhundert v. Chr. einte. Die Grabanlage erstreckt sich über ein riesiges Areal, das heute teilweise für Besucher zugänglich ist. Besonders spannend ist, dass man hier live beobachten kann, wie Archäologen neue Figuren aus dem Erdreich freilegen und mühsam rekonstruieren. Die Hauptgrabkammer des Kaisers selbst ist bis heute ungeöffnet – nicht zuletzt, weil die einst bunt bemalten Figuren beim Kontakt mit Luft ihre Farbe verlieren. Ein Besuch ist ein Muss – beeindruckend, bewegend und voller Geschichte.
Der Eintritt* für die Terrakotta-Armee in Xi’an liegt bei 120 CNY (etwa 16 €) pro Erwachsener für das Gesamtgelände inklusive Museum und Shuttlebus.
Empfehlungen für deine Planung:
Blick in eine der Ausstellungshallen mit den Tonkriegern
Xi’ans Stadtmauer zählt zu den besterhaltenen in ganz China. Sie stammt aus der Ming-Dynastie (14. Jh.) und umschließt den historischen Stadtkern auf fast 14 Kilometern Länge. Mit 12 Metern Höhe und bis zu 18 Metern Breite ist sie ein mächtiges Bauwerk, das man komplett zu Fuß oder per Fahrrad umrunden kann. Oben auf der Mauer erlebt man das Nebeneinander von Tradition und Moderne: innerhalb der Mauern sind Hochhäuser verboten, während außerhalb die Skyline wächst. Vier große Stadttore führen in die Altstadt. Besonders bei Sonnenuntergang lohnt sich ein Spaziergang – der Blick auf die Dächer der Altstadt, das sanfte Licht und die Weite machen den Besuch unvergesslich.
-> FunFact: Als Hochhaus gilt in China übrigens ein Haus mit mehr als 14! Stockwerken. Daher sieht es für uns schon so aus als wären da Hochhäuser innerhalb der Stadtmauergrenzen gebaut.
Die Stadtmauer in Xian
Der Glockenturm (Zhonglou) bildet das geografische Zentrum der Altstadt. Er stammt aus dem Jahr 1384 und diente einst der Zeitmessung und als Alarmanlage bei Gefahr. Mit seiner traditionellen Architektur und dem grün glasierten Dach zählt er zu den schönsten Beispielen klassischer chinesischer Baukunst. Gleich nebenan steht der Trommelturm (Gulou), der als Partnerbau fungierte. Jeden Tag werden hier noch traditionelle Trommelvorführungen veranstaltet. Beide Türme sind zugänglich und bieten einen großartigen Blick auf das Stadtzentrum und die Mauer. Besonders am Abend, wenn sie beleuchtet sind, wird die historische Bedeutung spürbar – mitten im geschäftigen Treiben des modernen Xi’an.
Die öffentlichen Parks in Xi’an sind weit mehr als Grünflächen – sie sind soziale Treffpunkte, Orte des Sports und Ausdruck chinesischer Alltagskultur. Besonders morgens sieht man hier ältere Menschen beim Tai-Chi, Kraftübungen oder Gruppentanz. Andere spielen Mahjong oder musizieren gemeinsam. Die Energie, mit der hier gelebt und sich bewegt wird, ist ansteckend. Spaziergänge durch die Parks bieten eine wunderbare Gelegenheit, die Seele der Stadt abseits der Touristenpfade zu entdecken. Der Xingqing-Park oder der Revolution Park sind besonders beliebt.
In den Parks wird Sport gemacht, Karten gespielt oder Kaligraphie geübt
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Die Große Wildganspagode ist das Wahrzeichen Xi’ans. Errichtet im Jahr 652 n. Chr., diente sie dem berühmten Mönch Xuanzang zur Aufbewahrung buddhistischer Sutren, die er nach einer 17-jährigen Reise aus Indien mitgebracht hatte. Der Tempelkomplex wurde mehrfach erweitert, die Pagode selbst ist heute 60 Meter hoch und besteht aus sieben Etagen, die über eine steile Holztreppe erreichbar sind. Von oben genießt man einen fantastischen Blick auf Xi’an. Die umliegende Anlage ist weitläufig und gepflegt, mit Teichen, Gärten und der kleineren Wildganspagode in unmittelbarer Nähe. Besonders abends, wenn die Pagode beleuchtet ist und die große Musikfontäne am Vorplatz tanzt, ist die Stimmung magisch.
Impressionen aus der Parkanlage rund um die Wildganspagode
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Das muslimische Viertel westlich des Glockenturms ist eines der lebendigsten Viertel Xi’ans. Hier trifft man auf Garküchen, kleine Märkte, traditionelle Snacks und Gewürzstände – ein wahres Fest für alle Sinne. Besonders abends ist die Atmosphäre überwältigend. Mitten in diesem Trubel steht die Große Moschee, die bereits im 8. Jahrhundert gegründet wurde. Anders als arabische Moscheen ist sie im chinesischen Baustil erbaut – ein faszinierendes Zeugnis kultureller Verschmelzung. Die Moschee liegt in einem ruhigen Innenhof mit gepflegtem Garten und ist ein Ort der Stille inmitten des geschäftigen Viertels. Der Gebetssaal darf nur von Muslimen betreten werden, aber der restliche Komplex ist ein friedlicher und wunderschöner Rückzugsort.
Die große Moschee: Gartenanlage und rechts die Gebetshalle
Xi’an ist berühmt für seine Jiaozi – Maultaschen in unterschiedlichsten Variationen. Beim traditionellen Jiaozi-Bankettwerden bis zu 18 Gänge serviert, bei denen jede Teigtasche eine eigene Form, Füllung und Geschichte hat. Ob süß oder herzhaft, mit Fisch, Fleisch oder Gemüse – alles ist möglich. Besonders kunstvoll: Teigtaschen in Form von Fischen, Igeln oder kleinen Schweinchen. Wir haben an einem Buffet mit 12 Sorten teilgenommen – ein echtes Erlebnis für Auge und Gaumen.
Maultaschenbankett in Xian
Xi’an verwandelt sich nach Sonnenuntergang in ein Lichtermeer. Die Stadt ist voller Leben – Menschen tanzen in Parks, flanieren auf Märkten oder besuchen die nächtlich beleuchteten Monumente. Besonders beeindruckend: Die Licht- und Musikshow vor der Wildganspagode, bei der Wasserfontänen zu klassischer Musik choreografiert tanzen. Auch die Stadtmauer, Glocken- und Trommelturm sind am Abend effektvoll beleuchtet. Eine kleine Lichterfahrt durch die Stadt ist sehr empfehlenswert, denn Xi’an zeigt sich nachts von einer ganz besonderen, fast märchenhaften Seite.
Die Bunten Lichter der Stadt
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