Auf 1905 Metern liegt die Lamsenjochhütte vor der imposanten Lamsenspitze die mehr als 2500 Meter misst. Und das Beste ist, das man die Hütte auch als durchschnittlicher Wanderer gut erreichen kann. Wir zeigen euch hier eine Tour von der österreichischen Seite aus, es ist aber auch von deutscher Seite aus möglich zur Lamsenjochhütte zu wandern.
Sie bietet sich auch hervorragend als Zwischenstopp oder Übernachtungsmöglichkeit für die Überquerung des Karwendelgebirges an, die von dem deutschen Eng Tal in das österreichische Stans führt. Alle wichtigen Infos zu der Übernachtung in der Lamsenjochhütte haben wir hier auch für Dich zusammengefasst.
Die Lamsenjochhütte unter der Lamsenspitze
2. Die Lamsenjochhütte im Karwendelgebirge
3. Der Aufstieg zur Lamsenjochhütte von Stanz aus
4. Die Wanderung zur Lamsenjochhütte
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Das Karwendelgebirge ist ein Bergmassiv, das sich von Deutschland bis nach Österreich erstreckt. Etwa 80 Prozent liegt auf der österreichischen Seite in Tirol. Das gesamte Gebiet umfasst eine Fläche von etwa 40 mal 30 Kilometern und ein Großteil des Gebirges steht unter Naturschutz.
Der Naturpark Karwendel umfasst fast das gesamte Karwendelmassiv und erstreckt sich auf eine Fläche von 727 Quadratkilometern. Es ist der größte Naturpark Österreichs und das größte Schutzgebiet in Tirol.
Aufgrund der Geografie gibt es hier sogar Urwälder, Wildflüsse, schroffe Gipfel und viele bedeutende Tier- und Pflanzenarten.
Dennoch ist es möglich das Karwendel zu besuchen und gilt als eines der schönsten Gebirge in Tirol. Der gesamte Naturpark ist von einer Vielzahl gut angelegter Wanderwege durchzogen und kann auf einfachen Tagestouren bis zu mehrtägigen Tracks erkundet werden.
Blick auf das Karwendelgebirge, unten im Tal die Stadt Schwaz
Die Lamsenjochhütte gehört zu den bewirtschafteten Hütten des Deutschen Alpenverein. Geöffnet ist hier meistens ab Juni und neben der Gastwirtschaft gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten.
Die Lamsenjochhütte liegt spektakulär unterhalb der Felswände der Lamsenspitze und Hochnissl im Naturpark Karwendel. Die Lamsenspitze ist eine der auffälligsten Felswände im Karwendel und thront über drei verschiedenen Tälern, dem Rißtal, dem Falzthurntal und dem Stallental. Zu ihren Füßen steht die Lamsenjochhütte.
Die Lamsenjochhütte liegt im Osten des Karwendelgebirges in Tirol von Deutschland aus kann man die Hütte über das österreichische Risstal erwandern, von Tirol bietet sich ein Aufstieg ab Stanz an.
Die Planung für die Lamsenjochhütte konnte nach dem 1903 geschlossenen Pachtvertrags zwischen dem Alpenverein und dem Benedikterstift Fiecht beginnen. 1905 startete der Bau und bereits 1906 wurde die erste Lamsenjochhütte eröffnet, die sich von Beginn an einer großen Beliebtheit erfreute.
Im Frühjahr 1908 wurde die Hütte allerdings durch eine Lawine zerstört und musste wieder aufgebaut werden. Dafür wurde der Standort an die heutige Stelle verschoben, an der die Lamsenjochhütte nun zu finden ist. Die neue Hütte wurde etwa 200 Meter von der ursprünglichen im Sommer 1909 wiedereröffnet.
Ab 1915 bleibt die Hütte geschlossen. Den ersten Weltkrieg überstand die Lamsenjochhütte trotz mehrerer Einbrüche aber nahezu unbeschadet. 1923 kaufte der Alpenverein das Gelände dem Benedikterstift Fiecht ab und so ging die Hütte vollständig in dessen Besitz über.
In den folgenden Kriegsjahren wurde die Lamsenjochhütte von der Deutschen Wehrmacht besetzt und der öffentliche Zugang wurde untersagt. Auch den Zweiten Weltkrieg konnte die Lamsenjochhütte ohne große Schäden überstehen. Bis 1956 verbleibt die Hütte in österreichischer Hand und wird 1957 wieder an den Deutschen Alpenverein zurückgegeben.
In den folgenden Jahren erfreut sich die Hütte wieder einer wachsender Beliebt und es erfolgen zunehmend die Ausbauten und Renovierungsarbeiten. So wird über die Jahre hinweg ein zweiter Gastraum und Sanitäranlagen errichtet, eine Kläranlage angelegt und es erfolgte der Anschluss an das Strom- und Telefonnetz.
2004 wurde die Lamsenjochhütte für die Bemühungen zum Naturschutz und dem Erhalt und der nachhaltigen Nutzung der Alpinen Natur mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet.
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Die Lamsenjochhütte öffnet in der Regel ab Juni und bietet dann eine gute Bewirtung. Mit Frühstück, Tagesmenü und einer umfangreichen Karte. Wir können den Kaiserschmarrn wärmstens empfehlen.
Es gibt einen großen Gastraum und einen großen Außenbereich. Mit der Karte kann man nicht zahlen, deshalb unbedingt Bargeld mitbringen.
Die Lamsenjochhütte hat Platz für insgesamt 126 Übernachtungsgäste. Es gibt Doppel- und Mehrbettzimmer und auch Schlafmöglichkeiten im Matratzenlager.
Die Preise pro Nacht richten sich nach der Vereinszugehörigkeit, als Mitglied des Deutschen Alpenverein ist der Preis deutlich günstiger. Die Preise für Kinder und Jugendliche sind niedriger und nochmals gestaffelt.
Doppelzimmer 29 Euro für Vereinsmitglieder
53 Euro ohne Vereinsmitgliedschaft
Mehrbettzimmer 20 Euro für Vereinsmitglieder
43 Euro ohne Vereinsmitgliedschaft
Matratzenlager 13 Euro für Vereinsmitglieder
29 Euro ohne Vereinsmitgliedschaft
Im Moment muss man die Übernachtung anmelden und aus hygienischen Gründen werden keine Schlafsäcke mehr ausgegeben, weswegen man einen eigenen Schlafsack und ggf. eine Decke mitbringen sollte.
Für die Übernachtung sollte man ein Paar Schlappen oder etwas ähnliches als Hüttenschuhe mitbringen, da man in den spätestens in den Schlafräumen keine Bergschuhe trägt. Eine Stirnlampe und ein Müllbeutel (man nimmt üblicherweise seinen Müll wieder mit ins Tal) bieten sich an.
Strecke: ca. 8,5 km ab Bärenrast
ca. 11,5 km ab Stanz
Länge: ca. 2,5 - 3 Stunden ohne Pause ab Bärenrast
ca. 3,5 – 4,5 Stunden ab Stanz
Höhenmeter: etwa 940 Meter ab Bärenrast
etwa 1430 Meter ab Stanz
Höchster Punkt: Lamsenjochhütte auf 1908 Meter
Die Lamsenspitze
Wer möchte oder muss kann den Aufstieg in Stanz bereits beginnen, dafür folgt man am besten der Straße wie beschrieben. Wer eine Tagestour zur Lamsenjochhütte machen möchte, für den bietet es sich an mit dem Auto zur Bärenrast zu fahren und von dort aus zu wandern.
Die Anfahrt zum Wanderparkplatz an der Bärenrast führt uns zunächst nach Schwaz, in der Nähe von Innsbruck und dann weiter nach Stans. Hier fährt man nach Fiecht in Richtung Stallental. Die Straße wird nach und nach immer kleiner und geht irgendwann in einen Landwirtschaftsweg über.
Zunächst erreicht man den Parkplatz Weng. Dieser ist groß und bietet ausreichend Platz. Wer hier bereits startet muss die vollen 1180 Höhenmeter nach oben bewältigen.
Wer noch ein wenig weiter fährt, auch wenn die Straße nicht den Eindruck macht, als ob man das dürfte, findet schließlich den Weg zum Parkplatz Bärenrast. Dieser ist kleiner, aber auch hier sollte man einen Platz finden. Ab hier beträgt der Aufstieg 940 Höhenmeter.
Blick Richtung Inntal vom Parkplatz Weng aus
Wer den Wanderweg am Parkplatz Weng startet, der folgt zunächst noch der geteerten Straße, bevor es in einer Kurve rechts auf einem kleinen Wanderweg bergauf geht. Dieser führt steil hinauf durch die Wälder und kreuzt die Straße ab und an. Irgendwann kommt dann rechtsseitig der Parkplatz Bärenast.
Ab hier folgt man der Ausschilderung zur Lamsenjochhütte und betritt einen mit Geröll gefüllten und mit Latschenkiefern bewachsenen Stallenboden. Mitten durch das Grün geht es langsam bergauf. Rechts tauchen schon die ersten Felswände auf. Man folgt immer dem Weg und erreicht dann die Stallenalm.
Hier weitet sich das Tal und die Kühe grasen auf den Wiesen. Es geht durch ein kleines Tor hinein in die Stallenalm. Auf einem breiten Geröllweg kann man gemütlich hindurch spazieren und irgendwann führt der Weg entlang eines Flussbettes. Je nach Jahreszeit und Regenmenge kann hier ein richtiger Fluss oder ein kleiner Bachlauf sein.
Hier unten in der Alm bietet es sich an eine kleine Pause einzulegen, denn gleich geht es an den richtigen Aufstieg. Dafür sollte man nochmals richtig Energie tanken. Es gibt auf der Stallenalm auch die Stallenhütte, die wenn sie geöffnet ist für ein Mittagessen genutzt werden kann.
Durch die Stallenalm
Am Ende der Stallenalm beginnt nun der Aufstieg zur Lamsenjochhütte. Der Weg schlängelt sich immer weiter bergauf. Der Wanderweg ist mit Geröll bedeckt aber sehr schön breit. Man läuft durch die Baumwälder und hat den Hochnissl und den Schafjöchl immer vor sich im Blick.
Es geht nun eine ganze Weile immer hinauf, bis sich nach einer Rechtskurve der Blick öffnet und die Lamsenjochhütte unter der Lamsenspitze, das erste Mal in der Ferne auftaucht. Immer mit Blick in Richtung des Ziels läuft man weiter an der Bergflanke entlang und erreicht schließlich die Lamsenjochhütte.
Jetzt heißt es erst einmal ausruhen und die Landschaft um einen herum aufsaugen. Am Besten geht das bei einem leckeren Kaiserschmarn und einem kalten Glas Alpendudler.
Die Hütte ist von Mitte Juni bis Mitte Oktober geöffnet.
Der Aufstieg zur Lamsenjochhütte
Der Weg führt hier noch weiter. Wenn man weiter wandert kommt man schließlich zur Binsalm oder der Gramaialm. Hier oben gibt es auch ein gutes Netz an Wanderwegen. Man kann also noch viel längere Touren machen.
Wir aber wenden uns wieder in Richtung Stallenalm zurück und wandern den gleichen Weg zurück, auf dem wir aufgestiegen sind.
Und dann geht es wieder hinunter
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