Nur etwa 1,5 Stunden von Chongqing entfernt liegt ein kulturelles Juwel, das weniger bekannt, aber umso beeindruckender ist: die Dazu Rock Carvings.
Diese UNESCO-Welterbestätte beherbergt über 50.000 Skulpturen und Wandreliefs, kunstvoll in die steilen Felswände gehauen. Entstanden zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert, verschmelzen hier die drei großen Schulen Chinas – Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus – zu einem einzigartigen religiösen Panorama.
Wir haben sie im Rahmen einer Tagestour ab Chongqing besucht und zeigen dir hier, wie du dieses Highlight erleben kannst und vor allem warum Du es nicht verpassen solltest.
Die Dazu Rock Carvings sind gigantisch
1. Was sind die Dazu Rock Carvings – und wie entstanden sie?
2. Wie kommst du zu den Dazu Rock Carvings?
Die Dazu Rock Carvings sind ein Ensemble gigantischer Felsskulpturen und religiöser Reliefs, die in mehreren Berggruppen über den Distrikt Dazu verteilt sind.
Gestartet wurde das Projekt im 9. Jahrhundert von lokalen Beamten und Mönchen wie Wei Junjing – aber erst im 12.–13. Jahrhundert unter dem buddhistischen Mönch Zhao Zhifeng erreichte es seinen Höhepunkt.
Du findest hier verteilt in 75 Höhlen über 50000 Statuen. Und diese sind nicht einfach nur Statuen sondern gigantische Steinreliefs, die in die Felsen hineingehauen wurden. Die bekannteste ist Baodingshan, wo sich Reliefs über 500 m der Felswand entlangziehen. Die etwas kleinere Beishan (300 m Felswand mit über 10.000 Skulpturen) ist ebenfalls wunderschön und sollte auf deinem Besuch dabei sein.
Dazu kommen noch vier weitere Berggruppen wie Nanshan, Shizhuanshan und Shimenshan. Diese Kunstwerke sind besonders, weil hier Weltanschauungen zusammenflossen – Buddhismus traf auf Taoismus und Konfuzianismus – und weil sie Themen des Alltags wie moralische Geschichten, Familienleben und soziale Werte zeigen. Das macht sie einzigartig unter den chinesischen Höhlentempeln.
-> Wir wollten Dazu anfangs gar nicht besuchen aber entschieden spontan in Chongqing, als wir die Touren und Fotos auf Klook fanden, diese Tour zu buchen. Und wir wurden nicht enttäuscht. So etwas haben wir vorher noch nie gesehen und Dazu zählt nun zu einem absoluten Highlight unserer Zeit in Chongqing. Verpasst das nicht.
Eindrücke aus Baodingshan
Eine Tour ab Chongqing bekommst Du ab ca. 27 € über Klook* oder Trip.com* – meist in chinesischer Gruppe, mit Hin- und Rückfahrt, Tickets, Fahrer sowie chinesischer Gruppenbegleitung.
Kostenloser Abholservice vom Hotel ab ca. 08:30 und Rückfahrt am Abend inklusive. Habe keine Angst vor der Sprachbarriere. Du kannst vorher und unterwegs bequem über WeChat mit deinem Guide kommunizieren, da diese App automatisch in die Sprache deines Handys übersetzt.
Von den Erklärungen unterwegs verstehst du bei einem chinesichen Guide natürlich nichts. Wir sind vor Ort einfach alleine unsere Runde gelaufen, während der Rest unserem Guide folgte. Überall an den Steinreliefs stehen Tafeln, wo auch in englischer Sprache erklärt wird, was sie darstellen.
-> Tipp: Du brauchst keine Privattour – solche Optionen sind deutlich teurer und bieten kaum Mehrwert.
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-> Wichtig: Shuttlebus innerhalb der Anlage ist zwingend – ohne ihn geht’s nicht zwischen Beishan und Baodingshan, außer du bist mit einer Tour unterwegs. Kombiticket lohnt sich also.
Übersichtskarte der Dazu Höhlentempel
Willst Du noch mehr von der China sehen? Hier sind ein paar Ideen
Die Beishan-Felsreliefs befinden sich an einer natürlichen Felswand am Nordberg von Dazu. Dieser Abschnitt gilt als einer der ältesten Teile des gesamten Felsenensembles und beeindruckt durch seine schiere Anzahl an Skulpturen – mehr als 10.000 Buddha-Figuren sind hier eingraviert. Die Werke stammen überwiegend aus der späten Tang- und der frühen Song-Dynastie (9.–10. Jh.) und zeigen sowohl klassische buddhistische Themen als auch Einflüsse aus dem Tantrismus.
Besonders auffällig ist die Darstellungsweise: Viele Figuren sind in Nischen eingearbeitet, oft in meditativer Pose, mit viel Liebe zum Detail und in harmonischer Anordnung. Die Gesichter wirken lebendig, die Drapierungen der Gewänder sind fein gemeißelt, und die gesamte Felswand erzählt Geschichten – von der Erleuchtung Buddhas bis hin zu moralischen Lehrbeispielen.
Ein Besuch auf Beishan fühlt sich an wie ein Spaziergang durch ein steinernes Geschichtsbuch. Die Anlage ist schattig, ruhig und weit weniger überlaufen als Baodingshan, aber ehrlicherweise nicht ganz so eindrucksvoll wie diese.
Eindrücke aus Beishan
Baodingshan ist das Herzstück der Dazu-Großkunst – hier erreichst du das künstlerische und spirituelle Zentrum der Anlage. Dieser Bereich wurde fast ausschließlich unter Leitung des berühmten Mönchs Zhao Zhifeng zwischen 1179 und 1249 geschaffen. Über 500 Meter zieht sich eine monumentale, zusammenhängende Felsgalerie, die in Szenen unterteilt ist – jede davon ein eigenständiges Kunstwerk, aber gleichzeitig Teil eines großen Ganzen.
Das Besondere an Baodingshan ist der didaktische Charakter: Fast wie ein Comicstrip entfaltet sich vor deinen Augen die gesamte Philosophie des Mahayana-Buddhismus. Du siehst:
Der Fels wurde so bearbeitet, dass Höhenunterschiede, Nischen, Lichtverläufe und selbst Pflanzen bewusst in das Gesamtkonzept eingebunden wurden. Diese Natürlichkeit verleiht den Szenen eine dreidimensionale Tiefe, die du so nur an wenigen Orten der Welt findest. Für uns ein absolutes Highlight, was wir so noch nirgends auf der Welt gesehen haben.
-> Tipp: Beginne früh am Tag mit Beishan und hebe dir Baodingshan für den Nachmittag auf. So hast du optimales Licht und kannst die Szenerien in Ruhe aufnehmen. Bequeme Schuhe sind wichtig – die Wege sind teilweise uneben und führen auch über Treppen und Brücken. In Baodingshan ist einiges los und so musst Du auf den 500 Metern Felsrelief mit ordentlich Andrang rechnen.
Eindrücke aus Baodingshan
Direkt beim Besucherzentrum am Baodingshan findest du das modern gestaltete Dazu Rock Carving Museum – eine perfekte Ergänzung zu deinem Besuch der historischen Felsreliefs.
Die Ausstellungen hier sind thematisch gegliedert und beleuchten:
Ein besonderes Highlight sind die rund 600 Ausstellungsstücke, darunter Inschriften, Miniaturmodelle der Steinreliefs, Werkzeuge und Tafeln mit Erklärungen zur Symbolik buddhistischer Darstellungen.
-> Tipp: Wenn du zuerst das Museum besuchst, wirst du viele Details in Beishan und Baodingshan bewusster wahrnehmen – ein echter Mehrwert für die ganze Tour.
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Wenn du nach dem Kulturprogramm eine Pause brauchst oder auf der Suche nach einem authentischen Snack bist, führt kein Weg an der Beisong Street vorbei. Die kleine Gasse liegt direkt unterhalb der Beishan-Felsen und versprüht mit ihren traditionellen Fassaden, roten Laternen und gemütlichen Läden echtes Altstadt-Flair. Diese „Ancient City“ ist nicht so alt wie sie tut, sondern wurde bewusst im alten Stil erbaut. Im Rahmen der Touren hälst Du hier für einen kurzen Spaziergang.
Die Straße ist bekannt für ihre:
Gerade am Nachmittag wird es hier lebendig – Tourist:innen, Pilger, Schülergruppen und Einheimische mischen sich, während aus den Häusern traditionelles Musikgedudel klingt.
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