Am Abend kamen wir ziemlich müde in Monteverde oder besser gesagt in Santa Elena an. Der kleine Ort liegt malerisch auf über 1000 Metern mitten im Nebelwald von Costa Rica. Was den Reiz dieses Teils von Costa Rica ausmacht. Die Wolken ziehen hier durch den Ort und tauchen ihn in eine verwunschene Szenerie, besonders wenn man aus dem Ort in die Wälder geht.
Am ersten Tag in Santa Elena stand wieder Organisation an. Wie kommen wir von dort zum nächsten Ort auf unserer Reiseroute, wo können wir unsere Wäsche waschen, was gibt es im Supermarkt und was essen wir eigentlich heute Abend und das Wichtigste: wie kommen wir in das Reserva Santa Elena.
Das Meiste war recht schnell erledigt, da haben wir inzwischen ja schon ein wenig Routine, aber trotzdem nimmt es eben immer ein wenig Zeit in Anspruch. Damit stand nur noch der Ausflug ins Santa Elena Reserve aus.
Es gibt in Santa Elena zwei Reserves bzw. Nationalparks, die man besuchen kann. Den Monteverde Cloud Forest und das Reserva Santa Elena. In beiden wandert man durch den Nebelwald und genießt schöne Aussichten.
Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass ich das privat geführte Santa Elena Reserve, sehen wollte. Warum? Weil ich oft gehört habe, dass es das Schönere wäre und auch weniger Touristen dorthin kommen. Zur Regenzeit in Costa Rica ist es aber wahrscheinlich sogar egal, da der Touristenansturm viel geringer ist.
Der öffentliche Bus zum Monteverde Cloud Forest war schnell gefunden, aber den wollten wir ja nicht. Es machte sich Resignation breit und zum ersten Mal war ich so richtig sauer, dass dieses blöde Auto kaputt gegangen war. Damit hätten wir einfach bequem hinfahren können.
Naja, dann halt doch den Monteverde Cloud Forest. Während ich mich gedanklich darauf schon mal einstellte, überraschte mich die nette Dame in der Touristen Information aber damit, dass es täglich einen Shuttleservice zum Santa Elena Reserve gibt. Jackpot. Und das auch noch, für Costa Rica recht günstig. Also direkt für den nächsten Tag gebucht und glücklich den Abend ausklingen lassen.
Am nächsten Tag fuhren wir dann um 8 Uhr in das Reserva Bosque Nuboso Santa Elena, wie es mit vollem Namen heißt. Hier gibt es verschiedene Wanderwege, die man durch den Nebelwald gehen kann. Je nachdem wie lang man unterwegs sein möchte, hat man die Wahl zwischen verschiedenen Routen von 30 Minuten bis zu 5 Stunden. Wir haben uns aus den verschiedenen Wegen einfach eine große Runde zusammengebastelt und waren gute 4 Stunden unterwegs.
Der Besuch im Reserva hatte für uns 3 Highlights:
1. Der Nebelwald
Der Nebelwald ist immer wieder märchenhaft schön. Durch die Feuchtigkeit sind viele Bäume mit Moss überzogen und durch die Wolken, die hindurchziehen bekommt alles einen verwunschenen Charakter, wie aus einem Märchenfilm. Der Wald war wild und wunderschön. Es ging auf und ab, um Bäume herum, unter Farnen hindurch und manchmal war es auch etwas matschig. Aber wir mögen das, denn hier ist man dann wirklich in einem gesunden Wald unterwegs.
2. Der Aussichtsturm
Das Reserva hat einen Aussichtsturm, der über den gesamten Wald hinausragt. Hier hat man wunderschöne Fernsichten auf den Nebelwald, den Arenal See und bei Glück auch auf den Vulkan Arenal. Dieser Vulkan erhebt sich 1600 Meter und besitzt die perfekte Form eines Stratovulkans.
3. Der Aussichtspunkt auf dem roten Trail
Der rote Trail ist der längste Trail im Reserva und tatsächlich gehen nur wenige diese Runde. Dadurch ist er einsam und auch wunderschön. Hier gibt es keine befestigten Wege mehr und man geht auf einigen Trampelpfaden durch den Wald. An einer Stelle gibt es einen kleinen Aussichtspunkt und bei schönem Wetter sieht man den Arenal Vulkan direkt vor sich, eingerahmt von den Bäumen des Nebelwaldes.
Wir hatten das große Glück und konnten den Vulkan Arenal komplett ohne Wolken sehen und hatten damit so gar nicht gerechnet. Der Wald und die Wanderung durch die Natur haben uns an dem Tag sehr gutgetan, nach dem ganzen Ärger mit dem Mietwagen.
Monteverde bzw. Santa Elena hat uns richtig gut gefallen, aber da wir keine Lust auf Abenteuertouren wie Ziplining und Rafting hatten, und nur den Nebelwald besuchen wollten, sind wir am nächsten Tag bereits weitergereist.
Grüße, Katja
Kommentar schreiben