Japan verzaubert uns jeden Tag auf's Neue

Unser nächstes Ziel auf unserer kleinen Reise durch Japan war Kyoto. Dafür mussten wir praktischerweise nur etwa eine Stunde mit dem Zug fahren, da sich die Ausläufer von Osaka und Kyoto beinahe aneinander anschließen. 

 

Die Fahrt dauerte also nicht lange und schon standen wir in Downtown Kyoto. Ich hatte kurz vorher nochmal das Hotel umgebucht und uns eines in der Innenstadt gesucht und es sollte sich herausstellen, dass das wirklich eine gute Entscheidung war. Es war so wuselig in der Innenstadt. Ein Ladengeschäft und Restaurant reiht sich hier an das nächste und die öffentlichen Verkehrsmittel sind alle praktisch vor der Haustür.

 

Da ich etwas planungsmüde war, überlies ich es Nico, die 3 Tage, die wir in Kyoto verbrachten zu füllen. Ein paar Sachen hatte ich auf einer Must See Liste, aber ansonsten durfte er sich jetzt mal an die Recherche- und Planungsarbeit machen. Ich wollte mal 3 Tage Tourist spielen, der vom anderen herumgeführt wird. So mein Plan.

 

Es dauerte nicht lange und der Plan für 3 volle Tag in Kyoto stand. Das es auch hier wieder viel zu viel zu sehen gibt und die wenigen Tage einfach absolut nicht ausreichen würden, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

 

Das es dann auch noch schüttet wie aus Kübeln war auch nicht geplant. Bei Regen eine Stadt und Parks zu erkunden, klingt jetzt nicht so toll, aber wir hatten ja auch nur diese Tage Zeit und im Hotel sitzen kommt da einfach nicht in Frage. Nico war wirklich traurig. Hatte er doch so coole Pläne und dann spielt das Wetter nicht mit.

 

Praktischerweise haben die meisten guten Hotels in Japan auch Regenschirme, die sie den Gästen kostenlos ausleihen. Und nicht so ein kleiner Regenschirm, wo man kaum drunter passt und trotzdem nass wird. Nein, so richtig große Regenschirme. Der Tag war gerettet und wir damit bestens ausgestattet und mit der Metro auf dem Weg nach Arashiyama.

 

Der Stadtteil im Nordwesten von Kyoto ist vor allem bekannt für seinen Bambus Forest. Ein sehr fotogener Ort und wir wussten, dass da gut was los sein würde.

 

Es gibt aber in Arashiyama noch so viel mehr zu sehen. Am Bahnhof ausgestiegen führt die alte Togetsu Brücke über den Fluss und der Ausblick auf die grünen umliegenden Hügel und den Fluss sind schon super schön.

 

Direkt dahinter schließt sich einerseits der Arashiyama Park, mit tollen Aussichtspunkten und andererseits eine belebte Straße mit allerlei Souvenirständen und Schreinen an. Während dort gut was los war, war es im Park eher etwa einsam und daher wählten wir diesen Weg.

 

Wir spazierten ein wenig durch den Park immer mit dem Ziel, den Bambus Forest zu sehen. Naja, Wald ist hier etwas übertreiben. Eigentlich ist es nur ein kleines Areal mit Bambus und einem Weg dazwischen. Es ist aber einfach ein genialer Foto Spot und dementsprechend wurde es hier dann auch wieder richtig voll. Ab und zu passten wir aber den richtigen Moment ab und konnten uns fotografisch austoben.

 

Direkt dahinter schliesst sich dann eine kleine Tempelanlage mit einem eindrucksvollen Schrein an. Man kann entweder die Schreine und Tempel im inneren Beuchen oder aber durch den Garten spazieren. Wir entschieden uns für den Garten und sahen uns den Tenryu-ji Tempel von außen an.

 

Übrigens ist in Japan der Buddhismus und der Shintoismus vertreten. Wer sich jetzt fragt, wie man erkennt, welche Tempelanlage was ist, nun das ist eigentlich ganz einfach. Immer wenn etwas Tempel heißt, gehört es zum Buddhismus und immer, wenn etwas Schrein heißt, dann gehört es zum Shintoismus. Eigentlich einfach oder, nur leider steht auf den Karten manchmal weder Tempel noch Schrein daher wissen wir es auch nicht immer so genau.

 

Nach diesem kleinen Tempelbesuch machten wir uns aber auf den Weg zu einem Ziel, das Nico extra für mich herausgesucht hatte und von dem ich nichts wusste. Ich wusste nur, wir laufen zu einer Tempel Anlage, die ein wenig entfernt ist und das ich sie ganz toll finden werde.

 

Lass ich mich mal überraschen.

 

Der Weg dahin war schon einmal richtig schön. Umso weiter wir uns vom Bamboo Forest entfernten desto leerer wurde es und irgendwann waren wir ganz allein unterwegs. Der Straßenzug wurde aufwendig saniert und zeigt eine typische alte Straße in Kyoto. Es war wunderschön. Das es dann so richtig an fing zu schütten hat uns nicht aufgehalten und wir sind schließlich am Otagi Nenbusu-ji Temple angekommen.

 

Der Tempel ist superklein aber richtig besonders. Hier steht ein Tempel aus dem 8ten Jahrhundert. Richtig gehört, 1200 Jahre alt. Ursprünglich stand er mal woanders und wurde 1922 hierher gebracht um ihn besser zu schützen.

 

Das einmalige ist hier aber nicht das Alter, sondern die zahlreichen Rakan. Rakan sind kleine Statuen, die Buddha darstellen sollen. Es gibt 1200 Stück davon auf dem Gelände und jeder einzelne davon ist anders gestaltet. So gibt es welche die lächeln, eine Katze dabeihaben, böse gucken oder Tennis spielen. Wir haben uns Zeit genommen, sie uns in Ruhe anzuschauen und haben immer wieder coole und einmalige Figuren entdeckt, die uns zum Schmunzeln brachten.

 

Nico hatte also absolut recht: ich liebe diesen kleinen Tempel. Er liegt einsam am Ende der Straße, kaum ein Besucher war hier und die Atmosphäre magisch.

 

Danach ging es für uns den ganzen Weg zurück. Unterwegs fanden wir dann noch den Seriyo.ji Temple mit seinem großen eindrucksvollen Tor. Da sind wir dann mal abgebogen und eher zufällig auf die sehr belebte Straße gestoßen, von der ich zu Anfang schrieb und die zurück zur Tonketsu Brücke führte. Hier gab es allerlei Restaurants, Streetfood und unzählige Souvenirshops. Kann sein, dass da auch etwas in unsere Taschen und Bäuche wanderte.

 

Dann ging es mit der Bahn zurück nach Kyoto City und zurück zum Hotel. Der Regen war zwar teilweise etwas nervig an diesem Tag aber irgendwie war es auch richtig cool. Der Ausflug nach Arashiyama gehört zu unseren schönsten Erinnerungen an Japan und es war ein vollends perfekter Tag.

 

Grüße Katja


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