Der letzte Eintrag im Reisetagebuch liegt ja schon eine Weile zurück, genauer gesagt Oktober 2023, also gute sechs Monate.
Haben wir seitdem nichts erlebt, worüber es sich lohnt zu schreiben, oder sind wir nun wieder brave Angestellte, für die das Reisen nur noch 30 Tage im Jahr möglich ist und somit keine Zeit mehr für den Blog bleibt?
Nicht so ganz.
Was sind wir nun?
Selbstständige, die durch die Welt reisen und ortsunabhängig arbeiten. Sogenannte Digitale Nomaden?
Nein.
Angestellte, die ihre 30 Tage Urlaub planen und sehnsüchtig darauf hinarbeiten, um wieder in die Welt hinausziehen zu können.
Nein.
Ihr merkt schon, die Frage ist für uns nicht so leicht zu beantworten. Irgendwie passen wir nicht mehr so recht in eine vorgefertigte Schublade.
Also hier mal ein kleines Update, wie es bei uns gerade so aussieht.
Seit gut 10 Monaten sind wir nun wieder in Deutschland. Wir sind zum Teil angestellt und verplanen wie alle anderen unsere 30 Tage Urlaub.
Aber wir sind auch selbstständig, verdienen einen Teil unseres Geldes online und können rein theoretisch von überall auf der Welt arbeiten. Zumindest könnten wir das an den Tagen, an denen wir nicht gerade unserem angestellten Beruf nachgehen. Doch selbst eine geringfügige Teilzeitbeschäftigung schränkt die zeitliche Freizeit doch arg ein. Das mussten wir leider wieder feststellen.
Wir haben wieder eine Wohnung in Deutschland, was auch ganz cool ist. Ein Rückzugsort, ein eigenes Arbeitszimmer und eine Küche sind schon fein, aber genauso können wir uns vorstellen, in einem Appartement irgendwo in der Welt zu arbeiten. Das Wetter wäre dann wohl auch etwas angenhmer…
Es fühlt sich gut an, wieder unsere eigenen Sachen zu haben, mehr als 4 T-Shirts zur Auswahl zu haben und in den alten Fotoalben zu blättern. Aber manchmal ist der ganze Besitz auch schon wieder zu viel, obwohl wir vergleichsweise doch sehr wenig haben.
Wir sind viel zuhause und arbeiten fleißig daran, unsere Selbstständigkeit weiter voranzutreiben. Eigentlich arbeiten wir 24/7 daran. Warum? Weil wir die Freiheit wiederhaben wollen, unsere Zeit frei einzuteilen und dort zu sein, wo es sich für uns gerade gut anfühlt. Wir wollen nicht mehr auf Dienstpläne warten und zwei Wochen vor Monatsbeginn gesagt bekommen, wann wir arbeiten müssen.
Wir wollen mehr Zeit zusammen verbringen. Klar, die Realität ist, dass jeder hier an seinem eigenen Schreibtisch sitzt und seiner Arbeit nachgeht, aber diese kleinen Momente, wo einer herüberkommt und fragt, ob man einen Tee zusammen trinken möchte oder einen kleinen Spaziergang machen möchte, das sind die Momente, die uns viel bedeuten und die es nicht gibt, wenn wir beide angestellt und auf Arbeit sind.
Wir träumen immer noch groß, wollen unsere Ziele erreichen, wollen das Gefühl der Freiheit und das Miteinander, was wir auf der Weltreise hatten, wieder haben.
Wir wollen immer noch viel von der Welt sehen. Haben permanent Fernweh und vieles auf unserer Bucket List.
Wir wollen nicht zurück in das Leben, das wir vorher geführt haben. Wäre auch gar nicht so einfach, wenn man doch einmal diese Freiheit auf Reisen gekostet hat.
Aber sitzen wir jetzt nur noch in der Bude und arbeiten selbst und ständig?
Ja und nein.
Klar, zum einen wissen wir, wo unser Fokus liegt, und die Selbstständigkeit wird nun mal nicht erfolgreich, wenn wir nur draußen herumziehen, aber das heißt nicht, dass das Fernweh nicht ständig da ist.
Natürlich waren wir auch schon wieder ein wenig unterwegs.
Was haben wir im letzten halben Jahr also so erlebt?
Im September 2023 waren wir erst einmal in den Bergen unterwegs. Die Idee einer Alpenüberquerung geisterte schon lange in unseren Köpfen herum, und nun haben wir es endlich gemacht. Oder zumindest ein bisschen.
Nachdem wir von der Weltreise zurückkamen und alles mit Wohnung, Job und Co erledigt war, haben wir recherchiert, wie eine Alpenüberquerung für uns aussehen könnte.
Schnell mussten wir leider feststellen, dass 5-6 Tage mit dem Rucksack auf dem Rücken, ohne Vorbereitung und einfach mal so, für uns nicht machbar waren. Wir zweifelten an unserer Fitness und unseren Rücken. Also haben wir eine Light-Variante ausgetüftelt: die Alpenüberquerung für Anfänger.
Wir haben uns einfach nur zwei Etappen einer Alpenüberquerung herausgesucht, die über den Alpenkamm führen, und vorne und hinten dran noch ein wenig Programm mit den öffentlichen Verkehrsmitteln geplant.
Fertig war unser kleines Bergabenteuer, und es war grandios. Wir lieben die Alpen, und oft bin ich traurig, dass wir nur so selten dort sind. Am liebsten würde ich dort hinziehen und jedes Wochenende in den Bergen wandern gehen, aber dazu fehlt einfach noch das nötige Kleingeld für eine Wohnung dort, und so bleibt es ein Traum für die Zukunft.
Aber man darf ja groß träumen.
Wenn Du Lust hast, etwas über unser Abenteuer in den Bergen zu lesen, dann schaue in unserem Artikel "Alpenüberquerung für Anfänger" vorbei!
Die Weihnachtszeit haben wir dann in Deutschland mal wieder so richtig genossen. Vor unserer Weltreise war ja zwei Jahre lang nicht so viel los mit Weihnachtsmärkten und Co, und so haben wir uns 2023 mal so richtig ins Vergnügen gestürzt und uns verschiedene Weihnachtsmärkte angeschaut. Wir waren in Halle, Leipzig, Braunschweig, Regensburg, dem Erzgebirge und auch in Prag. Halle hat uns tatsächlich sehr positiv überrascht, Prag war eine Wucht, aber die ganze Stadt ist wunderschön, und die Weihnachtszeit im Erzgebirge ist einfach auch etwas ganz Besonderes.
Im Januar haben wir uns dann vier Wochen Zeit genommen und noch einmal Thailand erkundet. Bei unserem ersten Besuch 2023 haben wir vor allem Nord- und Zentralthailand besucht, und nun waren wir auch mal im Süden, auf zwei Inseln und anderen traumhaften Orten mit Strandidyll. Leider auch extrem viel Tourismus, und wir haben gemerkt, dass wir damit eher wenig anfangen können.
Aber wir haben uns einen großen Wunsch erfüllt und endlich unseren Tauchschein gemacht. Das hatten wir auf der Weltreise schon geplant, aber irgendwie hat es nicht so richtig gepasst. Jetzt haben wir das nachgeholt und sind nun stolze Open-Water-Diver. Mal schauen, wo es uns das nächste Mal in die Unterwasserwelt zieht. In unserem Artikel zum Tauchen lernen auf Ko Tao könnt ihr mehr über unser Abenteuer Tauchkurs lesen.
Thailand war wieder großartig. Vor allem Bangkok fühlt sich für uns inzwischen immer ein bisschen wie nach Hause kommen an. Wir fühlen uns dort einfach wohl. Es wird nicht der letzte Besuch gewesen sein. Eventuell ist der nächste sogar schon geplant, aber dazu noch Psst…
Ende Februar habe ich (Katja) dann ganz spontan beschlossen, nach Madeira zu fliegen. Nico musste leider zu Hause bleiben, und so war das der erste Urlaub in 15 Jahren, den ich allein gemacht habe. Naja nicht ganz allein, es war dafür das erste Mal seit 25 Jahren!!!, dass ich mit meiner Schwester verreist bin.
Diese befand sich gerade mitten im Jobwechsel und hatte quasi ein paar Wochen frei. Und wann, wenn nicht jetzt, würde sich so eine Möglichkeit mal wieder ergeben, dass wir beide genug Zeit haben, einfach zusammen wegzufliegen? Wahrscheinlich nicht so schnell. Haben es die letzten Jahre ja auch nicht geschafft.
Sie war noch nie auf Madeira, ich wollte unbedingt nochmal hin, und so haben wir es einfach gemacht.
Und Madeira hat es uns wettertechnisch Ende Februar zwar nicht ganz leicht gemacht, aber wir haben jeden Tag genossen und die ganze Insel ausgiebig erkundet. Ein paar schöne Wanderungen haben wir natürlich auch gemacht.
Ganz viel Madeira-Inspiration habe ich jetzt auch hier auf dem Blog aufgearbeitet, also schaut gerne mal auf dem Madeira Blog vorbei.
Im März haben wir dann mal wieder unsere alte Heimat in Heidelberg und Mannheim besucht und festgestellt, dass es dort doch etwas früher Frühling wird als in Halle… das tat verdammt gut aber im Sommer wird’s dort auch deutlich heißer, daran erinnern wir uns auch noch sehr gut.
Der kleine Kurztrip war wieder schön und wir haben unseren 10. Hochzeitstag dort mit sehr gutem Essen gefeiert. 10 Jahre… man, was für eine lange Zeit. Was wir alles schon zusammen erlebt haben, ist der Wahnsinn, und hoffentlich kommen da noch viele schöne Erinnerungen und Momente dazu.
Ihr merkt schon, wir waren im ersten Quartal von 2024 schon wieder ganz gut unterwegs, und diese Zeilen hier schreibe ich tatsächlich, während wir auch schon wieder nicht in Deutschland sind.
Nico ist gerade zum ersten Mal Kitesurfen, und ich sitze hier auf der Terrasse in Corralejo und schaue auf das Dünenmeer und die Vulkane im Norden von Fuerteventura.
Wir sind mal kurz zurück an einem unserer Herzensorte. Zumindest war er das 2020. Aber da war hier auch nichts los, und wir genossen das entspannte Treiben. Ob das jetzt auch noch so ist, davon berichte ich euch das nächste Mal.
Grüße,
Katja
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